12.02.2024 13:41 Uhr

Warum sich Wilmots beim ersten S04-Transfer verzockt hat

Brandon Soppy stand bisher noch nicht im Schalker Spieltags-Kader
Brandon Soppy stand bisher noch nicht im Schalker Spieltags-Kader

Zwei externe Neuzugänge hatte der FC Schalke in der zurückliegenden Winter-Transferperiode realisieren können. Sowohl Offensivspieler und Rückkehrer Darko Churlinov wurde dabei als unmittelbare Verstärkung verpflichtet, ebenso Rechtsverteidiger Brandon Soppy. Doch zumindest im zweiten Fall hat sich Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots offensichtlich mächtig getäuscht.

Als am Deadline Day am 1. Februar das Leihgeschäft mit Atalanta Bergamo klargemacht und Soppy bis zum Sommer verpflichtet wurde, sprach Marc Wilmots davon, dass der 21-Jährige "unmittelbar weiterhelfen" solle. "In der aktuellen Situation ist eine kurzfristige Stabilisierung von großer Bedeutung. Brandon soll seinen Teil dazu beitragen", hatte der neue Sportdirektor der Königsblauen damals gesagt. 

Von einer direkten Verstärkung kann allerdings schon längst keine Rede mehr sein. Wilmots selbst hat entschieden, Soppy noch mindestens für zwei weitere Partien in der 2. Bundesliga für nicht spieltauglich zu erklären. Aufgrund seines Trainingsrückstands benötige der junge Franzose noch mehr Zeit, um fit für den Abstiegskampf in der zweiten Liga zu werden.

Wilmots führte gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" zwei Gründe an, warum der Leihspieler bis dato noch überhaupt keine Alternative für Cheftrainer Karel Geraerts sei: "Punkt eins: Wenn wir einen Spieler im Winter holen, ist es unmöglich, dass er topfit ist. Punkt zwei: Soppy ist nicht verletzt, die Kernspintomographie beim Medizincheck hat nichts ergeben. Er hat nur Rückstand. Ich allein habe die Entscheidung getroffen, dass wir ihn rausnehmen. Ich will, dass er sich steigert, bis er richtig fit ist. Dann bringt er etwas für die Mannschaft."

Soppy soll bis zum Spiel gegen den FC St. Pauli fit werden

Klingt nach nicht weniger als nach einer 180-Grad-Wende des S04-Sportdirektors, der sich damit bei seinem ersten Schalke-Transfer in neuer Funktion direkt verzockt hat. Rund um den abstiegsbedrohten Klub wuchs zuletzt der Unmut und die Kritik an dieser vermeintlichen Fehlentscheidung des neuen S04-Managers.

Die Rechtsverteidiger-Position bleibt aufgrund des Trainingsrückstands von Soppy, der Verletzung von Cedric Brunner und der anhaltenden Formschwäche von Henning Matriciani eine der ganz großen Baustellen bei den Gelsenkirchenern. Das wurde auch bei der jüngsten 0:1-Pleite bei Holstein Kiel wieder deutlich.

Eurofighter Wilmots stellte schon mal vorab klar, dass Soppy auch für die beiden Sechs-Punkte-Spiele gegen Wehen Wiesbaden (17. Februar) und den 1. FC Magdeburg (24. Februar) noch keine Option sein wird: "Ich will ihn fit für St. Pauli haben. Das ist mein Ziel", so Wilmots.

Ab dem Duell mit Spitzenreiter FC St. Pauli wären es dann nur noch elf Spiele, die der junge Rechtsverteidiger überhaupt mitspielen könnte.