22.02.2024 09:24 Uhr

Nach Tuchel-Aus: Hamann macht Bayern-Führung Vorwürfe

Dietmar Hamann hat das Trainerbeben beim FC Bayern kommentiert
Dietmar Hamann hat das Trainerbeben beim FC Bayern kommentiert

In den vergangenen Monaten gerieten Thomas Tuchel und Dietmar Hamann immer wieder öffentlich aneinander. Kein Wunder also, dass der TV-Experte seine Meinung zum beschlossenen Trainerwechsel beim FC Bayern noch am Mittwoch teilen wollte.

Die Zusammenarbeit zwischen Tuchel und dem deutschen Rekordmeister sei schlussendlich "ein Missverständnis" gewesen, eröffnete Hamann seine neuste Kolumne für "Sky".

Ähnlich hatte sich zuvor bereits Rekordnationalspieler Lothar Matthäus geäußert. "Wenn ein Trainer neu in einem Verein ist, sollten innerhalb von vier Wochen entweder die Ergebnisse oder das Spiel besser werden. Beides war bei Tuchel nicht der Fall", monierte Hamann.

Der Nachfolger von Julian Nagelsmann habe seit seinem Amtsantritt "einige zweifelhafte Aussagen getätigt", ergänzte der 50-Jährige: "Zum Beispiel er sei 'schockverliebt in die Mannschaft', und nach dem Pokal-Aus gegen Freiburg im April 2023 wusste er nicht, warum seine Mannschaft verloren hatte."

Zugleich äußerte Hamann Verständnis für Tuchels Schwierigkeiten in München: "Ich glaube, er hatte nicht das Gefühl, dass er sich bei Bayern auf Augenhöhe austauschen konnte. Wenn Tuchel ein Problem hatte, zu wem hätte er denn gehen sollen?"

Hamann: FC Bayern "fehlt die sportliche Kompetenz in der Chefetage"

In diesem Zusammenhang übte Hamann scharfe Kritik an Tuchels direkten Vorgesetzten beim FC Bayern.

"Nach dem Spiel gegen Schalke hat CEO Jan-Christian Dreesen gesagt: "Müller muss immer spielen." So eine Aussage kannte Tuchel aus England oder Frankreich nicht. In anderen Ländern gibt es das nicht, dass ein Vorstandsvorsitzender sich über die Aufstellung äußert", stellte der Ex-Profi klar.

Hamann weiter: "Mit Dreesen führt ein Finanzmann den Vorstand an, was es beim FC Bayern vorher noch nie gegeben hat. Es fehlt die sportliche Kompetenz in der Chefetage und der neue Sportdirektor musste sich erst einmal einfinden. Die Führungsschwäche in den vergangenen Monaten hat zur aktuellen Situation beigetragen. Auch darüber müssen sich die Bayern Gedanken machen."