25.02.2024 13:55 Uhr

"Keine Euphorie" nach "wildem Ritt" für Gladbach

Gladbach-Sportchef Roland Virkus dämpft die Euphorie
Gladbach-Sportchef Roland Virkus dämpft die Euphorie

Borussia Mönchengladbach jubelt über den ersten Sieg in der Rückrunde. Das 5:2 gegen Bochum soll den Gladbachern als Initialzündung dienen.

Einen Höhenflug seiner Spieler bremste Roland Virkus schnell ein. "Wir haben keinen Grund, um in Euphorie zu verfallen", sagte der Gladbacher Sportdirektor nach dem umjubelten Befreiungsschlag seines Teams: "Wir haben nach Leipzig nicht alles schlecht gesehen, sehen aber jetzt auch nicht alles gut." Doch auch wenn der Chef mahnte - die Erleichterung war überall im Borussia-Park zu spüren.

Mit dem 5:2 (2:0) gegen den VfL Bochum zog Mönchengladbach einen deutlichen Schlussstrich unter den eigenen Negativtrend. Vor dem Duell mit den Bochumern hatte man nach fünf sieglosen Spielen in Serie nur auf dem 15. Platz gelegen. Am Ende einer turbulenten Begegnung mit sieben Toren, hitziger Stimmung und vielen strittigen Szenen sollen die drei Punkte und der Sprung in der Tabelle als Initialzündung für die wichtigen Wochen dienen.

"Das war ein wilder Ritt mit vielen Emotionen und vielen Torszenen", sagte Trainer Gerardo Seoane nach dem ersten Sieg in der Rückrunde. Der Schweizer freue sich, "dass uns so eine gute Leistung gelungen ist über die ganze Spielzeit". Vor allem der zuletzt stark kritisierte Angriff zeigte endlich sein ganzes Potential, überrollte immer wieder die wacklige Defensive der Bochumer.

Im Mittelpunkt des offensiven Feuerwerks stand Flügelflitzer Nathan Ngoumou. Zuletzt nur in der Jokerrolle, leitete er mit seinem Führungstor (28.) den Sturmlauf seines Teams ein. "Wir wissen, was wir an ihm haben", sagte Seoane. Nach Ngoumous Führungstor legten Kapitän Julian Weigl per Foulelfmeter (35.), Rocco Reitz (72.), Jordan (78.) und Franck Honorat (90.+6) nach.

Gladbach: Comeback von Stefan Lainer "unfassber"

Im positiven Sinne überlagert wurde der wiedererstarkte Sturm nur von Stefan Lainer, der erstmals nach seiner Krebserkrankung in der Startelf stand und eine starke Leistung zeigte. "Es fühlt sich unfassbar an", sagte der Österreicher bei "Sky".

Nach dem Befreiungsschlag warten die Wochen der Wahrheit auf Mönchengladbach. Mit Siegen in den nächsten zwei Spielen beim FSV Mainz 05 und im Derby gegen den 1. FC Köln kann endgültig jede Angst vor einem Abstiegskampf vertrieben werden - und dann wäre da ja immer noch das verlegte Viertelfinale im DFB-Pokal bei Drittligist Saarbrücken.

Matchwinner Ngoumou gab mit der Erleichterung im Gepäck die Marschroute vor: "In den nächsten Wochen stehen weitere wichtige Spiele an. In diesen müssen wir genauso weitermachen und uns wieder voll reinhauen."