02.04.2024 12:09 Uhr

Hoeneß räumt ein: Bayern-Absturz war "zu vermuten"

Leidet mit seinem FC Bayern: Uli Hoeneß
Leidet mit seinem FC Bayern: Uli Hoeneß

In der Saison 2023/2024 wird die unglaubliche Meisterserie des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga aller Voraussicht nach enden. Klub-Patron Uli Hoeneß sieht in der immer wahrscheinlicher werdenden Wachablösung aber auch eine Chance für die Münchner.

"Das, was wir jetzt erleben - dass wir dieses Jahr möglicherweise nicht deutscher Meister werden -, hat es in den letzten 30, 40 Jahren immer mal wieder gegeben. Dass man eine Serie von elf Jahren hat, in denen man immer deutscher Meister wird, ist ja anormal", stellte der langjährige Funktionär des Rekordchampions im Interview mit "BR24" klar.

Sieben Spieltage vor Schluss hat Bayer Leverkusen an der Spitze bereits 13 Punkte Vorsprung vor dem FC Bayern, der am vergangenen Wochenende eine schmerzhafte 0:2-Heimpleite gegen den BVB kassiert hatte.

Schon seit Februar steht fest, dass Trainer Thomas Tuchel den Verein am Saisonende verlassen wird. Einen geeigneten Nachfolger haben die Verantwortlichen bislang nicht gefunden.

"Was wir jetzt hier haben, ist ein gewisser Umbruch, aber auch ein Generationenproblem. Dass der Wechsel von Karl-Heinz Rummenigge und mir zu der nächsten Generation von Führungskräften holprig wird, war eigentlich zu vermuten und ist auch so gekommen", kommentierte Hoeneß die Schwierigkeiten an der Säbener Straße.

Hoeneß erwartet "zwei, drei" Umbruchsjahre beim FC Bayern

Für die Zukunft sieht Hoeneß den FC Bayern trotz aller Rückschläge gerüstet.

"Jetzt sind wir auf einem guten Weg, diese Lücke wieder zu schließen. Das wird vielleicht zwei, drei Jahre dauern, bis man wieder die alte Blüte hat", wagte er eine Prognose.

Doch der 72-Jährige wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch in den Attacke-Modus schalten würde.

"Die Leute sagen immer: 'Es ist gut, wenn mal jemand anderes Meister wird', aber wenn es dann passiert, ist von Krise und Chaos die Rede. Das sehe ich alles nicht. Das Leben besteht nicht nur aus Zuckerschlecken - und das erlebt der FC Bayern gerade", betonte Hoeneß.

An eine längere Durststrecke glaubt er nicht: "Wir haben so viel Substanz, sind vollkommen schuldenfrei. Alles ist bezahlt und wir haben immer noch ein bisschen Geld auf dem Konto. Wer kann das schon von sich behaupten?"