Stindl: Reitz "ging uns erst auf den Keks"

Pikante Aussagen von Lars Stindl: Der Offensivspieler, der erst am Ende der abgelaufenen Saison seine Karriere in Karlsruhe beendet hat, erzählt von seinem ersten Aufeinandertreffen von Nationalmannschafts-Trainingsgast Rocco Reitz.
In der "Sport Bild" erinnert sich der 35-Jährige an das erste Training, das Stindl im Jahr 2020 mit Reitz, der frisch aus der Jugend kam, bei Borussia Mönchengladbach absolviert hatte. Dabei gibt Stindl den nicht unbedingt positiven ersten Eindruck zu: "Er ging uns erst total auf den Keks, weil er so aggressiv spielte." Reitz, der in dieser Saison durchgestartet und als U21-Nationalspieler sogar mit ins Trainingslager der A-Elf gefahren ist, wollte sich bei der Borussia wohl durchkämpfen.
Auch eine Ansprache seines Kapitäns Stindl hat ihn davon wohl nicht abgehalten. Stindl erzählt: "Ich habe dann ein paar Worte mit ihm gewechselt, da war er wie erstarrt. Kurz darauf hat er aber genauso weitergespielt – und ist Oscar Wendt auf die Füße gestiegen. Wir sind dann zu zweit auf ihn zugegangen und wollten ihm klarmachen: 'Pass auf! So geht's hier nicht!' Bevor die Stimmung zu sehr hochkochte, hat Trainer Marco Rose das Training abgebrochen."
Stindl glaubt an Reitz
Mittlerweile hat sich der 22-jährige Reitz bei der Fohlenelf durchgesetzt. Nun könnte der nächste Schritt folgen. Denn: Bei Gladbach haben Urgesteine wie Patrick Herrmann und Tony Jantschke den Verein verlassen, auch die Zukunft von Christoph Kramer ist unklar.
Für Reitz könnte das die Chance sein, zum Führungsspieler heranzuwachsen. Das sieht auch sein ehemaliger Mitspieler Stindl so: "Häufig war es vergangene Saison so, dass einige Spieler versucht haben, sich an Rocco hochzuziehen. Ich traue ihm nun den nächsten Schritt zu: Dass Rocco es schafft, für eine bessere Saison zu sorgen."
Und so eine braucht die Borussia unbedingt. In der vergangenen Saison landete man am Schluss im Abstiegskampf, hatte nach dem 34. Spieltag nur einen Punkt mehr auf dem Konto als der Relegationsteilnehmer aus Bochum.
DFB-Zukunft für Reitz?
Auch im DFB-Team sieht Stindl langfristig eine Zukunft für das junge Mittelfeld-Ass: "Die Aggressivität, diese Unbekümmertheit gepaart mit seinen fußballerischen Fähigkeiten stimmen mich positiv, dass er zu einem Top-Spieler werden kann."
In der Nationalmannschaft ist Reitz nun schon mal mit dabei. Und wer weiß: Bisher hat Bundestrainer Julian Nagelsmann eine Nominierung nicht ausgeschlossen.