War das Tor des FC Bayern irregulär?

Regel-Debatte nach dem Bundesliga-Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern: Hätte Jamal Musialas Ausgleichstreffer nicht zählen dürfen, weil BVB-Profi Niklas Süle nach einem Kopftreffer im eigenen Strafraum am Boden lag? Schiedsrichter Sven Jablonski sowie die Trainer Nuri Sahin und Vincent Kompany bezogen nach der Partie Stellung.
Jablonski erklärte nach der Partie am "Sky"-Mikrofon, warum er in der letztlich spielentscheidenden Szene auf einen Pfiff verzichtete. "Der Ball wird abgewehrt, dann folge ich dem Ball, wie es unmittelbar weitergeht - und ein Tor erzielt wird. Dann habe ich auf Tor entschieden. Ich war mir nicht sicher, ob eine Kopfverletzung vorliegt", so der Referee.
Fakt ist: Süle fehlte im Abwehrverbund des BVB, Musiala konnte eine Flanke von Michael Olise von rechts in der Mitte nahezu unbedrängt einköpfen. "Es war sehr unglücklich. Niki, der den Schuss ins Gesicht kriegt, ist ein bisschen weg. Er kann uns nicht mehr helfen. Und genau da, wo er normalerweise stehen würde, wird das Tor gemacht", schilderte BVB-Keeper Gregor Kobel.
Sahin hätte sich "natürlich" ein Eingreifen des Unparteiischen gewünscht, gab er zu Protokoll. "Ich kenne die Regel so, dass das Spiel abgebrochen oder unterbrochen wird, wenn jemand im Gesicht getroffen wird."
Tor des FC Bayern beim BVB irregulär? Das sagt Vincent Kompany
Ein größeres Fass aufmachen wollte der BVB-Coach aber nicht. Jablonski habe ihm die Beweggründe für seine Entscheidung erklärt, "damit war die Sache für mich dann auch erledigt", betonte Sahin.
Kompany bescheinigte Süle einen "guten Versuch" und ergänzte: "Ich habe selbst 17 Jahre lang Fußball gespielt. Die Spieler kennen die Regeln und versuchen sie zu nutzen. Das ist aber kein Vorwurf und keine Kritik. Hoffentlich geht es ihm gut."
In der zur Diskussion stehenden Szene sei "so viel passiert, da können wir nicht einfach das Spiel unterbrechen", sagte der Übungsleiter des FC Bayern.