S04-Boss Tillmann gibt Update zur Fördergenossenschaft

Mit dem Start der Fördergenossenschaft waren beim FC Schalke 04 große Hoffnungen verbunden. Doch bislang hinkt das Projekt den Erwartungen hinterher - oder? S04-Boss Matthias Tillmann gibt einen Überblick.
Als Vorstandschef Matthias Tillmann die Fördergenossenschaft des FC Schalke 04 vorstellte, nahm er große Worte in den Mund: Der CEO versprach, dass ein echter Befreiungsschlag glücken könne, wenn man Einnahmen von über 50 Millionen Euro erzielen würde.
Doch davon ist man bislang weit entfernt. "Wir sind heute bei über 7000 Mitgliedern, die Anteile für rund sieben Millionen Euro gezeichnet haben", verriet Tillman zwei Monate nach dem Start der Aktion im Interview mit der "WAZ".
Damit haben bislang nur rund acht Prozent der Mitglieder auch Anteile der Genossenschaft erworben. Für Tillmann liegt das vor allem an der aktuellen Stimmungslage.
"Solange wir als Schalke 04 auf Platz elf in der 2. Bundesliga stehen, ist Skepsis da. Das müssen wir aushalten und das kann sich ganz schnell drehen, wenn wir wieder sportlichen Erfolg haben", glaubt der Manager. "Ich bin davon überzeugt: Das Beste kommt noch", fügte er mit Blick auf das Förderprojekt hinzu.
FC Schalke 04 plant neue Anleihen
Schon im Januar lag der Vergleich mit dem FC St. Pauli auf der Hand, der zuvor ein ähnliches Konzept gestartet hatte. In rund vier Monaten nahmen die Hamburger rund 21 Millionen Euro ein. Tillmann sagte der "Bild" damals, er halte es für "realistisch", diesen Wert auf Schalke zu überbieten.
Heute klingen seine Aussagen anders. Die Ergebnisse von St. Pauli seien der "Euphorie und Aufbruchstimmung" zu verdanken, die dort herrschte. "Hätten wir unser Genossenschaftsprojekt nach dem Aufstieg 2022 gestartet, wäre der Start sicher anders verlaufen", so Tillmann weiter. Zudem sei St. Paulis Projekt "nicht so langfristig ausgelegt" wie das auf Schalke.
Mit neuen Zielzahlen für die eigene Genossenschaft hält sich der S04-Boss inzwischen zurück. Man wolle zunächst die Marke von 10.000 Mitgliedern erreichen. "Dann gehen wir den nächsten Schritt an", kündigte Tillmann an.
Er betonte: "Wir nutzen das Geld, um Darlehen abzulösen. Das sagen wir seit dem ersten Tag."
2026 und 2027 werden zudem zwei Anleihen über insgesamt rund 50 Millionen Euro fällig. "Natürlich berücksichtigen wir das in unserer mittelfristigen Finanzplanung. In der Vergangenheit haben wir sehr erfolgreich neue Anleihen platzieren können, das werden wir auch dieses Mal wieder versuchen", sagte Tillmann.
Konkrete Vorbereitungen dafür kündigte er für das letzte Quartal des Jahres an.