26.01.2013 18:30 Uhr

2:1 gegen Hoffenheim: Frankfurt zeigt Reaktion

Frankfurt/Main (dpa) - Auf diese beiden Reaktionen hatten die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt eine Woche lang gehofft: Die Mannschaft gewann am Samstag mit 2:1 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim und verhinderte so einen Fehlstart in die Rückrunde der Fußball- Bundesliga.

Die Frankfurter Fans protestierten währenddessen gegen jene Randalierer in ihren eigenen Reihen, die sieben Tage zuvor beim 1:3 in Leverkusen noch für eine Unterbrechung des Spiels gesorgt hatten. «PYROMANEN AUSSORTIEREN!!!» und «Keine Macht den Chaoten. Ihr nervt!» stand auf den Plakaten, die im Stadion ausgerollt wurden.

Sportlich betrachtet sorgten die Tore von Martin Lanig (35. Minute) und Stefan Aigner (67.) dafür, dass die Eintracht ihren vierten Tabellenplatz festigte und weiter vom Europapokal träumt. Hoffenheim dagegen fiel trotz des zwischenzeitlichen 1:1 von Kevin Volland (65.) zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag wieder hinter Augsburg auf einen direkten Abstiegsplatz zurück. Auch der neue Trainer Marco Kurz und die Verpflichtung von drei Spielern in den vergangenen vier Tagen konnten noch nicht verhindern, dass die Negativserie der TSG weitergeht. Mittlerweile ist das Team seit neun Spielen sieglos.

Dabei hätte die Unruhe vor dieser Partie bei beiden Vereinen kaum größer sein können. Frankfurts Trainer Armin Veh musste kurzfristig seinen Kapitän Pirmin Schwegler sowie den von mehreren namhaften Clubs umworbenen Sebastian Jung (beide Grippe) ersetzen.

Hoffenheim gab derweil unter lautem Getöse seinen langjährigen Leistungsträger Marvin Compper (AC Florenz) ab und holte dafür im Akkord neue Profis. Eugen Polanski gab nur einen Tag nach seinem Wechsel aus Mainz sein Debüt im Mittelfeld, Afriyie Acquah und David Abraham saßen auf der Bank. Auch ohne die beiden würfelte Kurz seine erste Elf gehörig durcheinander: Von den insgesamt vier Umstellungen profitierten der ebenfalls neu verpflichtete Peruaner Luis Advincula bei seinem Bundesliga-Debüt sowie der Ex-Frankfurter Patrick Ochs. Der Rückkehrer wurde von den Eintracht-Fans erst einmal ausgepfiffen.

Die Frankfurter kamen mit den vielen widrigen Umständen anfangs besser zurecht. Bereits in der dritten Minute scheiterte Alexander Meier mit einem Kopfball an Tim Wiese. Eine Viertelstunde später köpfte Karim Matmour nur an die Latte (19.). Das 1:0 durch den früheren Hoffenheimer Lanig fiel deshalb auch verdient.

Im Gegensatz zu vielen Heimspielen in der Hinrunde überrannte die Eintracht ihren Gegner aber diesmal nicht einfach, sondern wirkte ohne ihren wichtigen Strategen Schwegler zu häufig abwartend bis statisch. Gegen Hoffenheim reichte das aber trotzdem, da die Gäste ähnliche Schwächen zeigten wie in der Hinrunde: Hinten wirkten sie zum Teil grotesk unorganisiert, vorne waren sie zu harmlos.

Das zeigte sich besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Roberto Firmino (49.) und Polanski (54.) zwei Riesenchancen für die TSG vergaben. Und als sich die Hoffenheimer durch Vollands Ausgleich gerade erst für ihren Offensivgeist belohnt hatten, kassierte die schwächste Abwehr der Liga nur zwei Minuten später schon wieder das 1:2. Stefan Aigner traf nach einem Eckball und legte einmal mehr die Schwächen von Torwart Wiese bei nahezu jedem hohen Ball offen. Mit diesem Tor war der Widerstand des Abstiegskandidaten gebrochen.