Bayern zieht Tottenham – Hammergruppe für BVB

Schwere Aufgaben für den BVB, namhafte Gegner auch für den FC Bayern München: Die deutschen Teilnehmer haben in der Fußball-Champions-League spannende und teils hochkarätige Aufgaben zugelost bekommen.
Borussia Dortmund in einer Hammergruppe mit dem FC Barcelona und Inter Mailand, Bayern München gegen Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur, Bayer Leverkusen in Duellen mit Juventus Turin und Atletico Madrid - und RB Leipzig auf Tour durch ganz Europa: Auf die deutschen Topklubs warten in der Champions League Treffen mit den ganz Großen.
Dennoch ist die Vorgabe nach der Auslosung am Donnerstagabend im mondänen Grimaldi Forum in Monaco klar: Nach dem Königsklassen-Waterloo der Vorsaison will die Bundesliga international an bessere Zeiten anknüpfen - doch das wird nicht unbedingt ein Selbstläufer.
"Wir wollen mehr erreichen als im letzten Jahr", sagte Trainer Niko Kovac, der 2018/19 mit den Bayern in der Runde der letzten 16 am späteren Champion FC Liverpool gescheitert war. Sein Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge warnt jedoch: "Das wird nicht einfacher, weil der Wettbewerb immer härter wird, aber es ist noch immer möglich."
Über die kommenden Gegner sagte Rummenigge: "Ich denke, wir dürfen mit der Auslosung zufrieden sein. Es ist wichtig, mit großer Motivation und Konzentration zu beginnen."
BVB vor Wiedersehen mit Ex-Sorgenkind
Es schwang die Erinnerung an die aus deutscher Sicht schwarze Vorsaison mit. Damals war für alle vier Starter der Bundesliga spätestens nach dem Achtelfinale Schluss. Das soll keinesfalls wieder passieren.
Neben den Spurs, die zuletzt in der Saison 1983/84 auf die Bayern trafen und im Achtelfinale des Europapokals der Pokalsieger die Oberhand behielten, bekommt es der fünfmalige Gewinner der wichtigsten Klub-Trophäe mit Griechenlands Rekordmeister Olympiakos Piräus und den Serben von Roter Stern Belgrad zu tun.
Borussia Dortmund geht seinen Ex-Trainern Jürgen Klopp (Liverpool) und Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain) aus dem Weg, dafür kommt es zum Wiedersehen mit Ousmane Dembélé, der 2017 für 105 Millionen Euro plus Boni zu Barca gewechselt war. Neben Inter, im Sommer auf großer Einkaufstour, wartet als Außenseiter Slavia Prag auf den BVB.
BVB will zunächst "Gruppenphase überstehen"
Den FC Liverpool tippt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zwar als erneuten Champion, merkte jedoch auch an, wie eng das Titelrennen in dieser Saison ist. "Da kannst du auch gleich Lotto spielen", sagte er.
Bayern und Dortmund waren die beiden letzten deutschen Klubs, die das Finale erreichten - wenn am 30. Mai 2020 im Istanbuler Atatürk-Olympiastadion das Endspiel angepfiffen wird, liegt der 2:1-Sieg der Bayern von Wembley bereits sieben Jahre zurück.
So weit denkt BVB-Sportdirektor Michael Zorc noch nicht: "Wichtig ist es, die Gruppenphase zu überstehen, danach brauchst du auch das richtige Los." Los geht es mit dem Gruppenspielen am 17./18. September, der letzte Spieltag findet am 10./11. Dezember statt - danach wird es richtig ernst.
Ob das auch für Leipzig, das gegen Zenit St. Petersburg, Benfica Lissabon und Olympique Lyon antreten muss, und Leverkusen, dessen dritter Gegner Lokomotive Moskau heißt, gilt?
Beide backen kleinere Brötchen, sie beschäftigen sich mit Etappenzielen und wollen erst mal die Gruppenphase überstehen. "Sich nur zu qualifizieren, das war mit Hoffenheim schön", sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann dem "SID": "Aber es wäre auch schön, wenn da mal ein paar Siege dazukommen."