23.10.2019 11:59 Uhr

SGE startet in "brutale Wochen"

Eintracht Frankfurt steht vor
Eintracht Frankfurt steht vor "brutalen Wochen"

Auf Eintracht Frankfurt warten hammerharte Wochen mit sechs Spielen in 18 Tagen. Der Auftakt gegen Standard Lüttich dürfte wegweisend sein.

Adi Hütter lächelte kurz, dann stimmte er mit entschlossenem Blick und sicherem Ton auf das erste Schlüsselduell ein. "Wir müssen vorlegen und wollen die perfekte Ausgangslage schaffen", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt vor der wegweisenden Partie in der Europa League gegen Standard Lüttich: "Dafür brauchen wir aber das perfekte Spiel."

Ein Sieg, bestenfalls ohne Gegentor, wäre ganz nach dem Geschmack des Österreichers. Weil damit die Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde rasant steigen würde. "Ich habe das Gefühl", sagte Hütter, "dass wir um das zweite Ticket für die nächste Runde streiten." Vor eigener Kulisse muss am Donnerstag (21:00 Uhr) deshalb der Grundstein für einen erfreulichen Ausgang gelegt werden.

Zu Beginn der von Hütter als "brutal" eingestuften Wochen mit sechs Begegnungen binnen 18 Tagen dürfen die Europacup-Helden der Vorsaison also keinesfalls schwächeln. "Ein Sieg zu Hause Pflicht", forderte Stürmer Bas Dost, "wir wollen schließlich weiterkommen".

Das Selbstbewusstsein dafür ist jedenfalls vorhanden. Nicht nur wegen der Vorsaison, die dank phänomenaler Leistungen erst im Halbfinale beim späteren Cup-Gewinner FC Chelsea endete. Sondern auch wegen der zuletzt gezeigten Vorstellungen, die den Eindruck erweckten, dass sich am Main da gerade eine neue Erfolgstruppe formiert.

"Wenn wir so spielen, können wir viel erreichen. Das war Powerfußball", schwärmte Abwehrchef Makoto Hasebe nach dem beeindruckenden 3:0 am vergangenen Bundesliga-Spieltag gegen Bayer Leverkusen. "Wir wollen die Stimmung und das Gefühl aus diesem Spiel mitnehmen", äußerte Mittelfeldspieler Djibril Sow nicht nur mit Blick auf die Herausforderung am Donnerstag.

Auch danach wird der SGE bis zur nächsten Länderspielpause einiges abverlangt. Nach dem Punktspiel beim Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach geht es im DFB-Pokal nach St. Pauli, dann wartet der Rekordmeister Bayern München, es folgt die Partie in Lüttich und zum Abschluss noch das Gastspiel beim Überraschungsteam SC Freiburg. "Wir müssen und werden rotieren", kündigte Hütter an.

Auf die wichtigsten Eckpfeiler seiner Mannschaft wird er allerdings wohl kaum verzichten (können). Im Tor ist Frederik Rönnow mittlerweile ein Garant für den Erfolg, davor koordiniert Hasebe routiniert und mit fernöstlicher Ruhe die Defensive. Ganz anders tritt Filip Kostic auf, der unermüdlich die linke Außenbahn auf und ab marschiert und von dort aus den treffsicheren Top-Torjäger Goncalo Paciencia mit Flanken füttert.

"Was er gezeigt hat, war super. Aber er kann noch viel mehr", sagte Dost über seinen Sturmkollegen Paciencia, der zustimmte: "Wir müssen nach vorne schauen und es noch besser, besser, besser machen." Dann klappt es vielleicht auch mit dem Sieg im Schlüsselspiel. 

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Frankfurt: Rönnow - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Fernandes - da Costa, Kohr, Sow, Kostic - Paciencia, Dost. - Trainer: Hütter

Lüttich: Milinkovic-Savic - Vojvoda, Vanheusden, Laifis, Gavory - Cimirot - Mpoku, Bastien, Boljevic, Lestienne - Emond. Trainer: Preud'homme

Schiedsrichter: Daniel Stefanski