25.10.2019 19:15 Uhr

Darum gewinnt der BVB das Revierderby

Was spricht im Revierderby beim FC Schalke 04 für den BVB?
Was spricht im Revierderby beim FC Schalke 04 für den BVB?

Vor dem Revierderby beim formstarken FC Schalke 04 am Samstag sehen viele Experten den kriselnden Vizemeister Borussia Dortmund in der Außenseiterrolle. Vier Faktoren sprechen im prestigeträchtigen Duell der Erzrivalen dennoch für den BVB.

  • BVB hat mehr Offensiv-Power als Schalke

20 Treffer erzielte der BVB in den bisherigen acht Saisonspielen in der Bundeslia, nur dem FC Bayern München (22) gelangen mehr. Schalke (14) hinkt in dieser Statistik weit hinter dem ungeliebten Erzrivalen hinterher. 

Zudem sind die Dortmunder trotz aller Kritik der letzten Wochen immer noch das effizienteste Team der Liga. Pro Treffer benötigt der BVB lediglich 6,05 Torschüsse - Bestwert vor Hertha BSC (6,31) und dem FC Bayern (6,59). Schalke liegt in der Rangliste nur auf Platz sechs (7,14).

Offen ist allerdings noch, ob die Schwarz-Gelben im Derby auf ihre beiden besten Torschützen Paco Alcácer und Marco Reus (jeweils 5 Treffer) zurückgreifen können.

Während den Spanier zuletzt muskuläre Probleme in Folge einer Achillessehnenreizung plagten, setzte Reus eine Grippe außer Gefecht. Werden die beiden rechtzeitig fit, erhöhen sich die Chancen auf einen Dortmunder Derbysieg exorbitant.

Zumal der BVB in Thorgan Hazard und Jadon Sancho (jeweils 5 Assists) auch über die beiden besten Vorlagengeber der Liga verfügt.

  • Große Spiele liegen dem BVB in dieser Saison

Insgesamt können die Dortmunder mit ihrem Saisonstart nicht zufrieden sein, auffällig ist aber: In den Top-Spielen liefern die BVB-Stars ab.

Gegen Bayer Leverkusen gelang ein 4:0-Kantersieg, gegen Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag ein 1:0. Seine beste Leistung in dieser Spielzeit zeigte die Borussia beim Champions-League-Auftakt gegen den FC Barcelona, auch wenn das Ergebnis mit 0:0 letztlich eher enttäuschend ausfiel.

Angesichts dieser Partien drängt sich der Eindruck auf, dass doch etwas dran sein könnte an der in Dortmund so verpönten Mentalitätsdebatte. Anders gesagt: Die Einstellung der Spieler scheint ein Stück weit abhängig vom Gegner zu sein.

Gegen Schalke, traditionell das Spiel des Jahres für alle Borussen, sollte demnach jeder einzelne Profi 100 Prozent abrufen können.

  • Formkurve hat keine Bedeutung im Revierderby

Ohnehin hat das Derby aber seine eigenen Gesetze. Aus den letzten Ergebnisse beider Teams abgeleitete Vorzeichen spielen nicht unbedingt eine Rolle, kehren sich häufig sogar um.

Bestes Beispiel: das Duell am 31. Spieltag der vergangenen Saison. Damals trennten Dortmund als Zweiten und Schalke auf Rang 15 in der Tabelle satte 42 Punkte. Die Königsblauen reisten dementsprechend als krasser Außenseiter in den Signal Iduna Park - und fuhren einen vielumjubelten 4:2-Erfolg ein.

Der BVB verpasste in der Folge die Meisterschaft, Schalke brachte eine absolute Horror-Saison noch zum guten Ende und hielt die Klasse.

Warum sollte den Schwarz-Gelben also diesmal nicht auch eine Überraschung beim favorisierten Rivalen gelingen?

  • Schalke ist stark, aber nicht unverwundbar

Bei allem Krisengerede in Dortmund und trotz der positiven Entwicklung auf Schalke in dieser Saison: Unverwundbar sind die Königsblauen nicht.

Im Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Köln kam das Team von Trainer David Wagner nicht über ein 1:1 hinaus. Bei 1899 Hoffenheim setzte es zuletzt die zweite Saisonpleite (0:2).

Bitter: Zweimal verpasste der Fast-Absteiger der vorangegangen Spielzeit trotz teils drückender Dominanz den Sprung an die Tabellenspitze.

Wurde in den letzten Wochen beim BVB häufig bemängelt, dass der Killerinstinkt fehle, gilt das genauso auch für den Erzrivalen - ein Umstand, der Dortmund im Derby zugute kommen könnte.

Tobias Knoop