18.12.2021 15:13 Uhr

Anderbrügge stellt klar: Schalke bislang voll im Soll

Lebende Legende des FC Schalke: Ingo Anderbrügge
Lebende Legende des FC Schalke: Ingo Anderbrügge

Bis heute besitzt Ingo Anderbrügge unter den Fans des FC Schalke 04 Kultstatus. Als Teil der legendären "Eurofighter" schrieb der schussgewaltige Linksfuß königsblaue Geschichte. Seinen Ex-Verein hat der mittlerweile 57-Jährige auch in der 2. Bundesliga noch im Blick - ebenso wie eine Etage höher den FC Bayern und den BVB.

Zu aktiven Zeiten war Ingo Anderbrügge bei Gegenspielern gefürchtet. Das Mentalitätsmonster mit der linken Klebe galt über Jahre hinweg als eines der Aushängeschilder von Schalke 04. Kein Wunder, dass sich der UEFA-Cup-Sieger von 1997 mit den Knappen noch immer verbunden fühlt.

Im "Beidfüßig Star Talk" von "Wettbasis Sportwetten" sprach Anderbrügge nun ausführlich über den Status quo in Gelsenkirchen.

"Im Moment geht die Kurve gefühlt ja wieder nach oben, auch wenn wir nicht in der Liga sind, in der wir eigentlich sein wollen und wo Schalke eigentlich auch hingehört", sagte der frühere Profi vor dem mit Spannung erwarteten Top-Spiel zwischen seinem S04 und dem punktgleichen HSV (Samstag ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker).

"Hamburg hat mehr zu verlieren als Schalke"

Mit der bisherigen Ausbeute seiner Schalker ist Anderbrügge trotz einiger Schwankungen einverstanden.

"Hätte man im Sommer gesagt, wir stehen zu Beginn der Rückrunde da, wo wir jetzt stehen, dann hätte das jeder unterschrieben. Mit ein, zwei Punkten auf Tuchfühlung zum Aufstieg hätte man genommen. Denn man hat ja im Grunde die komplette Mannschaft gewechselt", hob der 57-Jährige hervor.

Auch in Hamburg rechnet er dem Team von Trainer Dimitrios Grammozis etwas aus: "Man fährt mit frohem Mut dort hin, auch weil Hamburg mehr zu verlieren hat als Schalke. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Schalke etwas mitnehmen kann, um auf Tuchfühlung zu bleiben."

Anderbrügge adelt den FC Bayern und analysiert das BVB-Dilemma

Doch Anderbrügge verfolgt nicht nur die 2. Bundesliga aufmerksam, auch die deutsche Eliteklasse hat das Urgestein aus dem Ruhrgebiet nie aus den Augen verloren. Wie viele andere auch sehnt er sich nach einem spannenden Titelkampf.

"Man hat immer das Gefühl, wann schafft es endlich einer? Wann schafft es Dortmund, wann schafft es Leipzig, wann schafft es Leverkusen? Mit eigentlich überragenden Spielern. Aber da ist eben auch die Frage, wie viele Spiele machen die Leistungsträger auf Top-Niveau und wie viele machen die einzelnen Spieler bei Bayern München auf Top-Niveau. Das ist am Ende das, was man hinterfragen muss", gab Anderbrügge zu bedenken.

Man müsse "die Bayern nicht mögen, aber am Ende mache sie über Jahre vieles richtig. Sie holen sich rechtzeitig die richtigen Spieler", so die Schalke-Legende, die einen Vergleich zum BVB zog.

"Obwohl ich die Kontostände bei Bayern und Dortmund nicht kenne, liegt es bei Dortmund nicht nur am Geld. Obwohl sie immer wieder richtig coole Neuverpflichtungen haben, geben sie auch immer viel ab, kriegen das wieder gebacken und trotzdem reicht es nicht", fasste er das schwarz-gelbe Dilemma zusammen.