Torwart-Ikone Klos: Leistungen des BVB "schwer zu begreifen"

Towart-Ikone Stefan Klos traut Borussia Dortmund in der Europa League das "Wunder von Glasgow" zu, hält aber auch ein erneutes Debakel des BVB für möglich.
"Es ist alles drin. Von 4:0 gewinnen bis 0:4 verlieren. Der BVB hat die Qualität, auch in Glasgow zu gewinnen und weiterzukommen. Sie müssen so mutig auftreten wie die Rangers in Dortmund. Es wird auf jeden Fall schwierig, im Ibrox zu bestehen", sagte Klos im Interview mit "Sport1".
Der BVB hatte das Hinspiel gegen den schottischen Meister im heimischen Signal Iduna Park äußerst blamabel mit 2:4 verloren. "Es ist möglich weiterzukommen. Wenn die Rangers aber wieder so auftreten wie in Dortmund, dann gute Nacht, BVB", ergänzte Klos, der zwischen 1988 und 1998 für die Borussia spielte und in dieser Zeit unter anderem zwei deutsche Meisterschaften sowie 1997 den Champions-League-Titel gewann.
Anschließend wechselte er zu den Rangers und beendete 2007 dort seine Karriere.
Leistungsschwankungen des BVB "schwer zu begreifen"
Die Leistungen des BVB in dieser Saison geben dem 50-Jährigen häufig Rätsel auf. "Es ist in dieser Saison schwer zu begreifen, aber die Dortmunder sind eine Wundertüte. Sie haben Qualität, das zeigt das Spiel gegen Gladbach. Warum aber rufen sie diese nicht regelmäßig ab? Das Spiel gegen die Rangers war eine ganz schwache Vorstellung", sagte Klos.
Die Schotten hätten "vorne früh attackiert, gut zugestellt und hoch verteidigt. Das war sehr mutig", lobte Klos.
Dem BVB fehle es hingegen aktuell insgesamt an Konstanz, konstatierte der frühere Top-Keeper: "Die Mannschaft kann mit einer enormen Wucht über einen Gegner hinwegfegen wie gegen Gladbach. Aber dann gibt es auch wieder blamable Auftritte. Beim BVB weiß man in dieser Saison nie, was man kriegt. Man kann sich nur wundern."
Stefan Klos nennt "Hauptproblem" des BVB
Besonders die Defensivleistung des Bundesligazweiten nahm Klos ins Visier. "Das Hauptproblem des BVB ist das Abwehrverhalten. Die Dortmunder kriegen einfach zu viele Gegentore. Wenn man sich anschaut, wie der BVB verteidigt, dann wird einem schnell klar, dass mehrere Spieler da nicht mitmachen." Klos ergänzte: "Es passt auf jeden Fall nicht immer alles."
Trainer Marco Rose trage dafür allerdings "nicht die alleinige Schuld", so der Ex-BVB-Profi. "Man muss die Spieler in die Verantwortung nehmen, nicht nur den Trainer. Du musst schon einen Mindest-Standard haben, den du auf dem Platz bringst."
Einen Favoriten hat Klos im Duell seiner beiden einzigen Profi-Vereine nicht. "Jeder füllt eine Hälfte meines Herzens aus. Ich hatte in beiden Klubs eine wunderbare Zeit. Die Rangers und der BVB sind ein großer Teil meines Lebens", schwärmte der viermalige schottische Meister, der mit seiner Familie seit 15 Jahren in der Schweiz lebt.