13.06.2022 20:35 Uhr

Matthäus gegen Schalke-Torjäger Terodde im DFB-Team

Schoss den FC Schalke 04 zurück in die Bundesliga: Simon Terodde
Schoss den FC Schalke 04 zurück in die Bundesliga: Simon Terodde

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hadert mit der Tor-Ausbeute. Magere drei Tore erzielte die DFB-Auswahl in den ersten drei Gruppenspielen der Nations League, die Kritik an Stürmer Timo Werner wird immer lauter. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus springt dem Chelsea-Profi nun zur Seite und argumentiert, dass auch der beim FC Schalke 04 so erfolgreiche Simon Terodde nicht besser wäre.

Sollte Simon Terodde vom Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 für die deutsche Nationalmannschaft stürmen? Jene Frage stellen sich Fans und Experten spätestens seit Saisonende. Denn: Mit überragenden 30 Treffern holte sich der S04-Angreifer die Torjägerkanone der 2. Bundesliga.

Ex-Nationalspieler und königsblaue Klub-Ikone Olaf Thon etwa legte Bundestrainer Hansi Flick daher Anfang Mai gar eine Nominierung des 34-Jährigen ans Herz. Selbst eine WM-Teilnahme Teroddes müsste eine Überlegung sein, "denn so einen Spieler sehe ich weit und breit im deutschen Kader nicht", so der Weltmeister von 1990.

Matthäus: "... dann kann der auch aus der Regionalliga kommen"

Ganz anders jedoch sieht dies Lothar Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne: "Ich bin aktuell nicht der Meinung, dass wir Simon Terodde bräuchten, denn er hat seine tollen Leistungen bisher in der 2. Liga gezeigt und nicht im Oberhaus. Wenn man zu dem Entschluss kommt, dass ein gewisser Spieler-Typ fehlt und dieser ins geplante System passt, dann kann der auch aus der Regionalliga kommen."

Simon Terodde gewann in seiner Karriere bereits viermal die Torjägerkanone der 2. Bundesliga. Ein Länderspiel bestritt er weder für die A-Nationalmannschaft noch für eine Juniorenauswahl.

Matthäus macht die Sturm-Flaute der DFB-Auswahl derweil nicht an einzelnen Personen fest, wie etwa den in die Kritik geratenen Timo Werner, der sein letztes von insgesamt 22 Länderspieltoren im vergangenen März gegen Israel (2:0) erzielt hatte. "Es ist viel zu kurz gegriffen und am Ende dann immer leicht und billig auf Timo Werner draufzuhauen", schoss er 61-Jährige gegen dessen Kritiker. "Gegen die zu sein, die ohnehin ein wenig am Boden liegen und sich versuchen heraus zu kämpfen, ist es immer leicht."

Flick muss "etwas Generelles" im DFB-Team ändern

Es sei nicht Werners Schuld, "wenn um ihn herum langsam, quer und einfallslos agiert wird", so Matthäus. "Der ganze Ballbesitz bringt uns nichts, wenn wir ihn nicht in Chancen umwandeln und diese vor allem regelmäßig verwandeln."

Geht es nach Meinung von Lothar Matthäus schießt die deutsche Nationalmannschaft "zu wenig aus der zweiten Reihe", auch die Standard-Situationen "sorgen nicht für Gefahr". Letztlich müsse sich "etwas Generelles ändern. Wir sind einfach nicht zwingend genug im Herausspielen von Torchancen und erst recht nicht im Vollenden."

Sollte sich das nicht bald ändern, spiele Deutschland bei der WM nicht um den Titel mit, so der 150-fache Nationalspieler.