21.09.2022 09:27 Uhr

Geheimtreffen enthüllt: HSV reagierte auf Führungskrise

Tim Walter hat die HSV-Stars hinter sich vereint
Tim Walter hat die HSV-Stars hinter sich vereint

Die Querelen in der Führungsetage sorgen beim Hamburger SV aktuell auf allen Ebenen für Spannungen. Die Spieler schaffen es derzeit dennoch, auf dem Platz Bestleistungen zu bringen. Ein Grund dafür ist offenbar ein Geheimtreffen kurz nach Saisonbeginn. 

Wie die "Sport Bild" berichtet, hat Trainer Tim Walter schon früh auf die brisante Lage bei den Hanseaten reagiert und seine Profis zu einer Aussprache gebeten. Am 20. August sei das Team in den Katakomben des Volksparkstadions zusammengekommen. Walter habe die Chance genutzt, das Team "zusammenzuschweißen", so der Bericht. 

Wegen des verkorksten Saisonstarts mit zwei Heimniederlagen gegen Darmstadt 98 und Hansa Rostock sowie der Misstöne in der Führungsetage habe es im Team damals großen Redebedarf gegeben.

Neben Walter war wohl auch Sportvorstand Jonas Boldt anwesend. Dieser soll dem Team in seiner Ansprache versprochen haben, sich im Zweifel vor die Mannschaft zu stellen. Allerdings habe er von den Spielern gefordert, den Weg des HSV mit Überzeugung mitzugehen.

Bei der Sitzung sei es den sportlichen Verantwortlichen gelungen, Zusammenhalt und Fokus in die Mannschaft zu bringen. Ein Teil der Lösung war es allerdings wohl auch, Skeptiker zu identifizieren und auszusortieren. 

Schwere Vorwürfe gegen HSV-Chef erhoben

Dieses Schicksal erlebte Defensivspieler Maximilian Rohr. Der Sechser soll beim Geheimtreffen Unzufriedenheit mit der Situation im Verein zum Ausdruck gebracht haben. Wenig später wurde der 27-Jährige zum SC Paderborn ausgeliehen. 

Dass die Probleme auf der Führungsebene die Spieler beschäftigen, gab Kapitän Sebastian Schonlau am Samstagabend bei "NDR2" offen zu. 

Im Zentrum der brisanten Thematik steht HSV-Finanzchef Thomas Wüstefeld. Gegen den HSV-Vorstand wurden im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Medizinunternehmer in den vergangenen Wochen immer wieder massive Vorwürfe erhoben.

Es geht dabei um Millionenklagen, eine mögliche Strafanzeige wegen Untreue und angeblich illegal verkaufte Medizinprodukte. Die Vorwürfe sollen nun von einer Kommission untersucht werden.

Erste Sponsoren sollen sich als Reaktion auf die Vorwürfe bereits von den Hamburger abwendet haben.