08.10.2022 12:02 Uhr

Moukoko kann Bayern "wehtun" - Modeste "ein Fremdkörper"

Seit vielen Jahren TV-Experte bei Sky: Lothar Matthäus.
Seit vielen Jahren TV-Experte bei Sky: Lothar Matthäus.

Vor dem Gastspiel des FC Bayern bei Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr) rechnet Lothar Matthäus fest mit einer Wachablösung im Sturm des BVB.

Er erwarte, dass BVB-Coach Edin Terzic gegen den FC Bayern "Youssoufa Moukoko von Anfang an" das Vertrauen schenke, erklärte Matthäus der "Deutschen Presse-Agentur". Der 17-Jährige hatte beim 4:1 in der Champions League beim FC Sevilla unter der Woche erstmals den Vorzug vor dem doppelt so alten Anthony Modeste erhalten und war an zwei Toren maßgeblich beteiligt (sport.de-Note: 2,0).

"Moukoko wird mit seiner Geschwindigkeit meiner Meinung nach den Bayern mehr wehtun können als Modeste", führt Matthäus weiter aus. Dass der Franzose, den der BVB auf den letzten Drücker als Ersatz für den an Krebs erkrankten Sebastien Haller vom 1. FC Köln geholt hat, nicht wirklich in Dortmund durchstartet, wundert den deutschen Rekordnationalspieler derweil nicht.

"Vielleicht hat Modeste sich etwas verspekuliert, auch wenn ich ihn verstehe, wenn man mehr Geld bekommt und mit 34 nochmal Champions League spielen kann. Das sind Argumente, die ich zählen lasse, aber sportlich hat er sich vielleicht keinen Gefallen getan und wird in Dortmund wohl nicht so glücklich wie er in Köln war", sagte Matthäus: "Er hat Qualität, aber Dortmund kann sich aufgrund der Spielweise nicht nach ihm richten. Köln hat das gemacht."

Gegenüber dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" wird Matthäus sogar noch etwas deutlicher: "Modeste war in den vergangenen Wochen ein bisschen ein Fremdkörper bei den Dortmundern, er ist noch nicht ganz angekommen", wird der 61-Jährige zitiert. 

Matthäus: Verlässt Moukoko den BVB, dann ...

In elf Spielen für den BVB gelang Modeste bislang gerade einmal ein Treffer (keine Vorlage), Moukoko kommt in nur 371 Minuten in der laufenden Saison auf zwei Treffer und drei Vorlagen.

Daran, dass er grundsätzlich große Stücke auf den 17-jährigen BVB-Angreifer hält, lässt Matthäus keine Zweifel: "Man sollte einem so talentierten und ehrgeizigen Spieler wie Moukoko Vertrauen schenken. So ein Spieler macht Spaß, nicht nur wegen der Rekorde, die er aufgestellt hat. Aber er braucht Rhythmus, wie jeder andere auch. Wenn er wechseln sollte, gehe ich auch nicht davon aus, dass er zu einem kleineren Verein geht. Das hat er gar nicht nötig, weil er die Qualität mitbringt, auch bei einem Klub, der Champions League spielt, seine Stärken zu zeigen."

Apropos Wechsel: Moukokos Vertrag beim BVB ende nach der Saison, die Dortmunder betonen zwar hartnäckig, dass sie sich eine Verlängerung wünschen, noch konnte man sich allerdings nicht einigen. Mit einer starken Vorstellung gegen die Bayern könnte der Youngster seine Verhandlungsposition noch einmal stärken.