03.02.2023 14:07 Uhr

Weidenfeller stellt Fokus der Bayern-Stars infrage

Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller ordnet die Krise des FC Bayern ein
Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller ordnet die Krise des FC Bayern ein

Im Achtelfinale des DFB-Pokals hat der FC Bayern seine Pflichtaufgabe erfüllt und den 1. FSV Mainz 05 eindrucksvoll mit 4:0 in die Schranken gewiesen. Ein Ergebnis, von dem die Münchner in der Bundesliga zuletzt nur träumen konnten. BVB-Ikone Roman Weidenfeller glaubt, die Ursachen dafür gefunden zu haben.

"Für den FC Bayern ist die Situation natürlich äußerst unbefriedigend", fasste Weidenfeller die Lage an der Säbener Straße in seiner "kicker"-Kolumne zusammen. Im Team "rumore" es, was unter anderem in der Entlassung von Torwart-Trainer Toni Tapalovic gipfelte.

Dass man in der Liga zuletzt dreimal nur remis gespielt habe, sei der Stimmung ebenfalls nicht zuträglich, urteilt der 42-Jährige, der sich zugleich auf Ursachenforschung begibt.

Einerseits, so vermutet Weidenfeller, habe das deutsche WM-Desaster - in Katar musste das DFB-Team seine Zelte schon nach der Vorrunde abbrechen - Spuren bei den Stars des FC Bayern hinterlassen: "Das Turnier hat Kraft gekostet. Körperlich, noch mehr mental", erklärte der langjährige Keeper von Borussia Dortmund.

Andererseits vermutet Weidenfeller, dass es an der Isar am nötigen Fokus auf das Alltagsgeschäft mangeln könne: "Liegt das Augenmerk wirklich auf der Bundesliga – oder eher auf der Champions League?", fragt der Ex-Nationalspieler.

Im letzten Jahr krönte sich der FC Bayern zum zehnten Mal (!) hintereinander zum Meister. Dass der Titel für das Gros der Stars ein wenig Strahlkraft eingebüßt haben könnte, wäre durchaus nachvollziehbar. Dennoch ist der FC Bayern für Weidenfeller weiterhin der Favorit auf die Schale, auch wenn die Ausgangslage prekärer als üblich ist.

Weidenfeller sieht BVB als Jäger des FC Bayern

Im Windschatten des kriselnden Tabellenführers haben sich nämlich einige Teams in Stellung gebracht, um die Meisterschaft so lange wie möglich offen zu halten. Roman Weidenfeller lobte in diesem Zusammenhang Top-Verfolger Union Berlin, hat jedoch zwei andere Klubs als Bayern-Jäger auf dem Radar.

"Die größeren Rivalen der Münchener kommen aus meiner Sicht aus Leipzig, wo Marco Rose einen Riesenjob macht und in Max Eberl nun auch seinen kongenialen Partner wieder an seiner Seite hat, und aus Dortmund", erklärte der Rio-Weltmeister von 2014.

Insbesondere die Siegesserie des BVB hat es dem Ex-Borussen angetan. Weidenfeller zieht sogar Parallelen zur glorreichen Vergangenheit. "Mich erinnert die Situation an unsere Meisterschaft 2012. Damals betrug der Rückstand auf den FC Bayern zeitweise acht Punkte – am Ende standen wir oben."

Momentan beträgt der Abstand zur Spitze für den BVB sogar nur drei Zähler.