22.03.2023 16:55 Uhr

Bayern-Legende geht unter - Traumstart für Ex-BVB-Keeper

Javi Martínez feierte mit dem FC Bayern zahlreiche Erfolge
Javi Martínez feierte mit dem FC Bayern zahlreiche Erfolge

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: eine Pleite für eine Legende des FC Bayern, die perfekte Serie eines Ex-BVB-Keepers und ein Top-Talent in Zauberlaune.

Fünfmal stemmte er den DFB-Pokal in die Höhe, neunmal die Meisterschale und zweimal den Henkelpott für den Gewinn der Champions League: In neun Jahren im Trikot des FC Bayern feierte Javi Martínez zahlreiche Erfolge und avancierte zur Klub-Ikone.

2021 verabschiedete sich der einstige Rekord-Einkauf der Münchner von der großen Fußball-Bühne und heuerte in der katarischen Stars League beim Qatar SC an. Vom Gewinn weiterer Trophäen ist der Spanier seitdem meilenweit entfernt.

2021/22 beendete der Qatar SC die Saison im unteren Mittelfeld der Liga, in der laufenden Saison sieht es kaum besser aus. Wie weit Martínez' Team von der Spitze entfernt ist, untermauerte am Wochenende das Heimspiel gegen Tabellenführer Al Duhail SC.

Mit Martínez in der Innenverteidigung kamen die "Könige" mit 1:3 unter die Räder. Der Ehrentreffer gelang ihnen erst in der achten Minute der Nachspielzeit.

Dass es nicht wirklich rund läuft, liegt allerdings weniger an Martínez und Co. als an fehlender Offensivgefahr. Ein Umstand, den Winter-Neuzugang Nabil Bahoui, der einst auch beim Hamburger SV kein Bein auf den Boden bekam, bislang nicht ändern konnte.

Der ehemalige PSG-Superstar Javier Pastore, der das Team ebenfalls Anfang des Jahres verstärkte, schmorte gegen Duhail sogar 90 Minuten auf der Bank.

Offen ist derweil, wie lange Martínez' Wüstenabenteuer noch andauern wird. Im Sommer endet der Vertrag des 34-Jährigen. Ob der Weltmeister von 2010 und Europameister von 2012 seine Karriere fortsetzt, ist noch nicht bekannt.

Ex-BVB-Keeper mit Traumstart in der USA

Vom Ende seiner Laufbahn dürfte Roman Bürki hingegen noch ein gutes Stück entfernt sein. Im Gegenteil: Der 32-jährige Schweizer legt mehr als ein halbes Jahr nach seinem Abschied von Borussia Dortmund im Tor von MLS-Neuling St. Louis City erst richtig los.

Vier Liga-Spiele umfasst die Vita des neugegründeten Franchise gerade einmal. Bürki stand jede Sekunde auf dem Rasen, ist Kapitän seines Team, feierte ausschließlich Siege und verzeichnete am vergangenen Spieltag beim 3:0 gegen die San Jose Earthquakes sein erstes US-Spiel ohne Gegentor.

"Man hat in der Vorbereitung schon gesehen, dass wir ein zusammengewürfelter Haufen sind. Die Erwartungen, auch der Medien, sind nicht allzu hoch. Aber wir haben in den Tests bewiesen, dass wir gut mithalten können. Ich bin sicher, dass wir für die eine oder andere Überraschung sorgen können", hatte Bürki kurz vor dem Start der Saison gegenüber den "Ruhr Nachrichten" orakelt - und offenbar goldrichtig gelegen.

St. Louis' "zusammengewürfelter Haufen" beherbergt neben dem Ex-BVB-Torhüter übrigens noch weitere Akteure, die bereits im deutschen Ligen-System ihre Fußstapfen hinterließe: darunter das langjährige Gladbacher Talent Michael Wentzel sowie Eduard Löwen, der einst bei Hertha BSC kickte.

An der Seitenlinie steht mit Bradley Carnell zudem ein Trainer, der in Deutschland für den VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und den Karlsruher SC aktiv war.

Mit dem Dreier gegen San Jose sorgten Bürki und Co. übrigens für ein Novum: Noch nie konnte ein neues Team seine ersten vier MLS-Spiele allesamt gewinnen.

Leihgabe des FC Bayern zaubert mit BVB-Schreck

Während Bürki in den USA für Furore sorgt, startet ein US-Nationalspieler aus der Jugend des FC Bayern derzeit in Schottland durch: Malik Tillman, der aktuell vom deutschen Rekordmeister an die Glasgow Rangers verliehen ist, traf im Saisonverlauf schon zehnmal für den Europa-League-Finalisten der Vorsaison.

Seinen letzten Streich markierte der 20-Jährige am vergangenen Samstag beim 4:2-Triumph gegen den FC Motherwell. Tillman war gerade erst wieder von einer Verletzung genesen und wurde in der Schlussphase eingewechselt.

Coach Michael Beale lobte anschließend explizit seinen "fantastischen Abschluss" sowie das ausgezeichnete Zusammenspiel des Bayern-Talents mit Alfredo Morales.

Letzterer dürfte in Deutschland vor allem den Fans des BVB im Gedächtnis geblieben sein: In der Zwischenrunde der Europa League 2021/22 hatte Morales mit einem Treffer und einer Vorlage beim Gastspiel in Dortmund großen Anteil am Ausscheiden der Schwarz-Gelben.

Nicht abzusehen, ist aktuell wie lange er und Tillman noch Seite an Seite zaubern. Die Rangers haben sich zwar eine Kaufoption für den Newcomer gesichert, Morales' Kontrakt endet allerdings im Sommer.

Marc Affeldt