Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Verteidiger, der den FC Bayern plötzlich verlassen wollte, und ein Talent der Münchner, das Fragen aufwirft.

Bis zum Mega-Transfer von Harry Kane zum FC Bayern war der Wechsel von Lucas Hernández zu den Münchnern der teuerste Deal der Bundesliga-Geschichte. Der Franzose schloss sich im Sommer 2019 dem deutschen Rekordmeister an und spülte Atlético Madrid dabei 80 Millionen Euro in die Kassen - die erhofft großen Fußstapfen konnte Hernández allerdings nicht hinterlassen.

Als der 27-jährige Verteidiger Anfang Juli erfolgreich seinen Abschied zu Paris Saint-Germain forcierte, zierten zwar zahlreiche Titel, allerdings auch "nur" 107 Pflichtspiele seine Bayern-Vita. Satte 65 Partien verpasste der Weltmeister von 2018 verletzungsbedingt.

In München verabschiedete man sich mit den gewohnt netten Worten. Dass Hernández, allen Rückhalts aus der bayerischen Landeshauptstadt während seiner Blessuren zum Trotz, plötzlich so vehement zu PSG wollte, dürfte dennoch ein Geschmäcke hinterlassen haben.

Apropos Geschmäckle: In Paris kickt Hernández nun an der Seite von Superstar Kylian Mbappé, der alles daran gesetzt hat, das Tischtuch zwischen sich und seinem Arbeitgeber zu zerschneiden, zwischendrin aus dem Kader verbannt wurde, nun plötzlich wieder spielt - und offenbar hervorragend mit Hernández harmoniert.

Beim 3:1-Sieg der Pariser gegen RC Lens am vergangenen Samstag erzielte Mbappé zwei Treffer, den ersten legte Hernández seinem Nationalmannschaftskollegen mustergültig auf. Mit seiner ersten Vorlage im PSG-Dress hatte Hernández großen Anteil daran, dass das Starensemble den Saisonstart nicht völlig in den Sand gesetzt hat. Zuvor spielten die Pariser zweimal remis. 

Damit sich der Aufwärtstrend fortsetzt, hofft Hernández auf einen Verbleib Mbappés: "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Jeder weiß das. Es macht mich stolz, mit ihm spielen zu dürfen. Wir verstehen uns sehr, sehr gut. Ich hoffe, dass er uns dieses Jahr auf dem Platz hilft. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für PSG", erklärte Hernández zuletzt gegenüber "RTL France".

Keeper des FC Bayern mit Horrorstatistik

Während sich Hernández beim FC Bayern und Co. einen Namen gemacht hat, ist der Chinese Shaoziyang Liu, für den die Münchner Anfang 2022 etwa eine Millionen Euro an WH 3 Towns überwiesen, wohl nur echten Insidern ein Begriff - zumal der FCB den Keeper bislang immer an einen Klub aus Österreich verliehen hat.

Derzeit soll Liu beim Zweitligisten SV Ried Spielpraxis sammeln. Statt im österreichischen Unterhaus kommt der 19-Jährige bislang allerdings nur für die Zweitvertretung in der Regionalliga Mitte zum Einsatz. Die Statistiken, die Liu dabei aufweist, dürften dafür sorgen, dass man in München hinterfragt, ob das Talent die Klasse hat, dem FC Bayern zu helfen.

In vier Partien der sportlich überschaubar wertigen österreichischen Regionalliga kassierte Liu bislang bereits neun Gegentore, zuletzt setzte es ein 1:2 gegen Vorwärts Steyr. Damit aber nicht genug: In der ÖFB-Jugendliga musste Liu 2021/22 bei Austria Klagenfurt zwölfmal in nur zwei Spielen hinter sich greifen. Besser lief es lediglich 2022/23, als der Youngster für Klagenfurt II in der Kärtner Liga auflief und "nur" 18 Gegentore in 13 Partien verkraften musste.