Folgenschweres Foul: Upamecano zurück im Tollpatsch-Modus

Im Laufe der vergangenen Saison entwickelte sich Dayot Upamecano beim FC Bayern vom Stammspieler zum Sorgenkind. Umso gelegener kam dem Franzosen die EM in Deutschland, wo er als gesetzter Innenverteidiger der Equipe tricolore neues Selbstvertrauen sammeln wollte. In den ersten beiden Partien klappte das durchaus, gegen Polen fiel er nun jedoch in alte Muster zurück.
Als Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps unlängst gefragt wurde, warum Dayot Upamecano plötzlich wieder stabil auftritt, holte er weit aus.
"Ob es sich um Dayot oder andere Spieler handelt: Es geht darum, ihnen so viel Selbstvertrauen wie möglich zu geben", merkte der 55-Jährige an und ergänzte: "Es ist meine Aufgabe und die meines Personals, meine Spieler und ihre Befindlichkeiten durch Gespräche zu kennen."
Beim FC Bayern habe Upamecano zuvor "auch einige körperliche Probleme" gehabt, so Deschamps: "Jetzt muss er auf diesem Niveau bleiben, weil es für uns wichtig ist."
Gegen Österreich (1:0) und die Niederlande (0:0) hatte der Münchner Abwehrmann seinen Anteil daran, dass nach 90 Minuten hinten die Null stand. Gemeinsam mit Arsenals William Saliba bildete er ein robustes Duo.
Im abschließenden Duell mit Polen zeigte Upamecano am Dienstag allerdings wieder das Gesicht der abgelaufenen Rückrunde. Ebenjene hatte der 25-Jährige größtenteils auf Bayerns Ersatzbank verbracht. Und wenn er doch einmal randurfte, patzte er mehrfach böse.
FC Bayern: Dayot Upamecano zurück im Tollpatsch-Modus
Ähnlich sah es jetzt im Signal Iduna Park aus: Als Polens Stürmer Karol Swiderski beim Stand von 1:0 für Titelanwärter Frankreich durch den gegnerischen Sechzehner dribbelte, trat ihm Upamecano plump in die Hacken und brachte ihn so zu Fall.
Was auf dem Rasen zunächst unbemerkt blieb, wurde vom VAR korrigiert: Polen bekam einen Strafstoß zugesprochen, den Kapitän Robert Lewandowski schließlich im zweiten Anlauf versenkte (79.).
Von diesem Rückschlag erholten sich die Franzosen bis zum Schlusspfiff nicht mehr, der Gruppensieg war nach dem unnötigen Remis futsch.
Für Upamecano auch aus persönlicher Sicht ein Dämpfer, immerhin spielt der frühere Leipziger um seine Zukunft beim FC Bayern. Zwei bis drei Innenverteidiger sollen den Klub im Sommer verlassen, der noch bis 2026 gebundene Rechtsfuß zählt zu den Wackelkandidaten.