02.12.2024 11:20 Uhr

Arminia Bielefeld träumt von "überragenden Pokalnächten"

Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld will die nächste Pokal-Sensation feiern
Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld will die nächste Pokal-Sensation feiern

Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld stand seit 2005 dreimal im Pokal-Halbfinale, hat es aber noch nie nach Berlin geschafft. Vielleicht ja diesmal? Am Dienstagabend (18:00 Uhr/Sky) kommt Bundesligist SC Freiburg auf die Alm.

Die Stadt Bielefeld hat vor dem Pokal-Kracher gegen den SC Freiburg eine eindringliche Warnung herausgegeben. Mülltonnendeckel unbedingt fest verschließen, einfache Wege auf Hausdächer bitte erschweren - und Vorsicht mit der Katzenklappe! Nicht aber, weil marodierende Hooligan-Horden des SC Freiburg einfallen würden, nein: Dreiste Serientäter aus frechen Waschbären-Familien quälen die Bewohner seit Wochen.

Erschwert wird die "Plage" ("Neue Westfälische") dadurch, dass am Dienstagabend (18:00 Uhr/Sky) niemand aus dem Wohnzimmerfenster, sondern die ganze Stadt gebannt zur Alm schauen wird. Dann kämpft Arminia Bielefeld, letzter verbliebener Drittligist im Wettbewerb, um den neuerlichen Einzug ins Viertelfinale.

Für den Fußball-Stolz Ostwestfalens (auch wenn der SC Paderborn Zweitliga-Tabellenführer ist, da gehen die Fans gelassen drüber hinweg) ist es nach ganz bitteren Jahren ein Festtag in der Adventszeit.

Schließlich war die Arminia 2021/22, beinahe hat es Deutschland schon vergessen, noch Bundesligist - und ist dann ganz brutal abgestürzt. Immerhin besteht in der 3. Liga derzeit berechtigte Hoffnung auf die Zweitliga-Rückkehr.

DFB-Pokal: Arminia Bielefeld will "überragende Pokalnächte" wiederholen

Jetzt aber: Pokal. Der Arminia-Wettbewerb! Kaum zu glauben, dennoch wahr: Bielefeld ist 2005, 2006 und 2015 jeweils bis ins Halbfinale durchgestartet, hat zudem 2017 das Viertelfinale erreicht.

"Wir haben überragende Pokalnächte in unserem Stadion gehabt, das wollen wir wiederholen", sagt dementsprechend Trainer Mitch Kniat. Allerdings blieb in den erwähnten Jahren der Weg nach Berlin stets versperrt, ohne dass die Arminia in den vier großen Spielen ein einziges Tor erzielt hätte. Das darf gegen Freiburg - mit dem früheren Bielefelder Ritsu Doan - gerne besser werden, vor selbstverständlich ausverkauftem Haus.

Es gibt wieder eine Arminia-Euphorie in der Stadt, nicht erst, seit Louis Oppie den Verein am Freitag traumhaft zum 1:0 gegen den FC Ingolstadt und damit kurzzeitig sogar an die Tabellenspitze schoss. Der junge Linksverteidiger, laut Kniat mit einem "Fuß von Bundesliga-Charakter" gesegnet, wäre vielleicht einer für ein Siegtor in der Verlängerung. Was würden sie alle ausflippen.

Dafür aber, weiß der Trainer, muss es ein magischer Tag werden. "Jeder Einzelne von uns muss über die einhundert Prozent kommen. Es ist klar, wer der Favorit ist", sagte Kniat. "Aber wir werden nicht sagen, dass wir abschenken: Wir wollen gewinnen." Noch wichtiger für den Klub wäre allerdings der Aufstieg, der in der engen 3. Liga durchaus möglich erscheint.

Klappt es nicht mit der dritten Pokal-Überraschung der Saison nach den Siegen gegen Hannover 96 und Union Berlin, können die Fans immer noch zum Weihnachtssingen gehen. Drei Tage vor Heiligabend werden 15.000 Arminen die Alm leuchten lassen. Und vorher zu Hause ihre Katzenklappen dicht machen. Sonst sitzt am Ende ein Waschbär unterm Christbaum.