30.04.2025 18:21 Uhr

Verrücktester Aufstiegskampf ever: sport.de macht den Check!

Der Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga spitzt sich zu
Der Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga spitzt sich zu

Noch nie in der Geschichte der 2. Bundesliga war der Aufstiegskampf drei Spieltage vor Schluss so eng wie in der Saison 2024/2025, gleich zehn (!) Teams hoffen noch auf einen der ersten drei Plätze. Hinter den beiden Top-Favoriten 1. FC Köln und Hamburger SV sind die Punkteabstände minimal, selbst der 1. FC Nürnberg auf Platz 10 besitzt noch Restchancen. Wer hat am Ende die Nase vorn? sport.de macht den Check!

Wenn am kommenden Sonntag der Ball auf den Plätzen der 2. Bundesliga rollt, ist RTL live im Free-TV dabei: Ab 13:00 Uhr wird in Kooperation die "Sky-Konferenz der 2. Bundesliga" übertragen!

Für Spannung ist gesorgt, schließlich dürfen vier der sechs Klubs, die den 32. Spieltag abschließen, noch auf den Aufstieg hoffen und treffen in direkten Duellen aufeinander: Während der Karlsruher SC den 1. FC Kaiserslautern zum Derby bittet, gastiert das Überraschungsteam der SV Elversberg bei Miroslav Kloses 1. FC Nürnberg, der wiederum seine letzte Möglichkeit nutzen will, noch einmal oben anzuklopfen.

Apropos direkte Duelle: In den ausstehenden drei Spielrunden stehen noch sieben Begegnungen unter Beteiligung zweier Top-Ten-Mannschaften auf dem Programm, die den Ausgang dieser historisch knappen Zweitliga-Saison entscheidend beeinflussen könnten.

Direkte Aufstiegs-Duelle im Endspurt

SpieltagBegegnung (aktuelle Platzierung in Klammern)
32Karlsruher SC (8.) - 1. FC Kaiserslautern (7.) - LIVE bei RTL!
321. FC Nürnberg (10.) - SV Elversberg (4.) - LIVE bei RTL!
331. FC Nürnberg (10.) - 1. FC Köln (1.)
33SC Paderborn (5.) - 1. FC Magdeburg (3.)
341. FC Köln (1.) - 1. FC Kaiserslautern (7.)
34Karlsruher SC (8.) - SC Paderborn (5.)
341. FC Magdeburg (3.) - Fortuna Düsseldorf (6.)

Doch wer hat vor dem Endspurt eigentlich die besten Karten? Für wen spricht die Form, für wen das Restprogramm? Der sport.de-Check!

>> Hier geht's zum Tabellenrechner der 2. Bundesliga!

  • Die Gejagten

Mit 54 Zählern auf dem Konto startet der 1. FC Köln als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung auf Rang drei in die heiße Phase. Trotz mäßiger Form (nur vier Punkte aus den letzten vier Partien) spricht vieles für den direkten Wiederaufstieg der Domstädter, die noch zwei Heimspiele in der Hinterhand haben - eines davon gegen das Tabellenschlusslicht

Restprogramm 1. FC Köln: Jahn Regensburg (H), 1. FC Nürnberg (A), 1. FC Kaiserslautern (H)


Direkt hinter dem Effzeh befindet sich der HSV mit 53 Punkten, der im siebten Anlauf endlich zurück ins Oberhaus will und sich bei diesem Vorhaben lange Zeit auf einem guten Weg befand. Doch den Rothosen scheint auf den letzten Metern wieder einmal die Luft auszugehen, zuletzt gab es nur einen Zähler aus drei Spielen inklusive zweier Heimpleiten. Optimistisch stimmt das vergleichsweise einfache Restprogramm und das hervorragende Torverhältnis.

Restprogramm HSV: SV Darmstadt 98 (A), SSV Ulm 1846 (H), SpVgg Greuther Fürth (A)

  • Die ersten Verfolger

In Schlagdistanz zu den direkten Aufstiegsplätzen lauert der 1. FC Magdeburg, aktuell mit 50 Punkten auf dem Relegationsrang, auf die Sensation. Das Team von Erfolgscoach Christian Titz ist extrem launisch, schlägt mal den Tabellenführer, nur um dann beim Kellerkind zu patzen. Mit seiner Angriffslust ist dem FCM aber alles zuzutrauen, in zwei direkten Duellen hat man zudem alles in der eigenen Hand.

Restprogramm 1. FC Magdeburg: Preußen Münster (H), SC Paderborn (A), Fortuna Düsseldorf (H)


Völlig ohne Druck startet die SV Elversberg als Vierter mit 49 Punkten ins Saisonfinale. Kaum einer hatte die Saarländer auch nur für die obere Tabellenhälfte auf dem Zettel, doch Horst Steffen und seine Schützlinge haben erneut sämtliche Erwartungen übertroffen. Zur Erinnerung: In der Saison 2021/2022 war die SVE noch Regionalligist. Und die Form stimmt auch jetzt wieder. Zuletzt gab's in elf Ligaspielen nur fünf Gegentore - nie mehr als eines pro Partie.

Restprogramm SV Elversberg: 1. FC Nürnberg (A), Eintracht Braunschweig (H), FC Schalke 04 (A)


Den einen oder anderen Stolperer leistete sich der SC Paderborn in den vergangenen Wochen. Ohne die Pleiten gegen Köln, Braunschweig und Nürnberg könnten die Ostwestfalen womöglich schon für den dritten Anlauf in der Bundesliga planen. Auch wenn die Formkurve wieder leicht nach oben zeigt, ist auch aufgrund des feststehenden Abgangs von Trainer Lukas Kwasniok wenig Euphorie zu spüren. Und das Restprogramm ist hart.

Restprogramm SC Paderborn: FC Schalke 04 (A), 1. FC Magdeburg (H), Karlsruher SC (A)


Beachtlich, wie Fortuna Düsseldorf den dramatisch in der Relegation verspielten Aufstieg im Vorjahr verkraftet hat - und das ohne Christos Tzolis, Yannik Engelhardt und Ao Tanaka. Die Rheinländer sind eines von vier Teams mit 49 Punkten auf dem Konto, nach wie vor ist alles drin. Bei aller Widerstandsfähigkeit mangelt es F95 aber an Konstanz, speziell offensiv ist Luft nach oben. Zumal im Endspurt knifflige Aufgaben warten.

Restprogramm Fortuna Düsseldorf: Eintracht Braunschweig (A), FC Schalke 04 (H), 1. FC Magdeburg (A)


Ruhig geht's beim emotional aufgeladenen 1. FC Kaiserslautern selten zu, doch die letzten Wochen am Betzenberg waren nochmal besonders intensiv. Trotz guter Ausgangslage wurde Trainer Markus Anfang entlassen und durch Torsten Lieberknecht ersetzt, der die vorherige Pleitenserie prompt beendete und der Sehnsucht nach der Bundesliga im Umfeld neue Nahrung gab. 

Neuer Hoffnungsträger in Kaiserslautern: Torsten Lieberknecht
Neuer Hoffnungsträger in Kaiserslautern: Torsten Lieberknecht

Große Hoffnungen ruhen auf Ragnar Ache, doch der umworbene Torjäger allein wird das knüppelharte Restprogramm mit zwei Derbys nicht erfolgreich gestalten können. Noch ist aber alles drin.

Restprogramm 1. FC Kaiserslautern: Karlsruher SC (A), SV Darmstadt 98 (H), 1. FC Köln (A)

  • Die Lauernden

Zwischenzeitlich schien sich der Karlsruher SC nach einer längeren Negativserie schon aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet zu haben, der Winter-Abgang von Torjäger Budu Zivzivadze wog schwerer als gedacht. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen haben die Badener jedoch wieder an die Spitzenplätze heranrücken lassen. Die Form spricht also für das Team von Trainer Christian Eichner, das zudem in zwei direkten Duellen vor eigenem Anhang noch weiteren Boden gutmachen kann.

Restprogramm Karlsruher SC: 1. FC Kaiserslautern (H), Jahn Regensburg (A), SC Paderborn (H)


Mit aller Macht versucht Hannover 96 seit dem letzten Bundesliga-Abstieg 2019, zurück ins Oberhaus zu kommen. Die Ansätze waren auch in dieser Saison wieder vielversprechend, doch wie groß die Ungeduld in und um den Klub ist, zeigten die zwei Trainer-Entlassungen. Dass die Niedersachsen noch nicht aufgegeben haben, bewies der jüngste 1:0-Heimsieg gegen Tabellenführer Köln. In den letzten drei Begegnungen geht's nun nur noch gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte - das muss für 96 erfahrungsgemäß aber kein Vorteil sein.

Restprogramm Hannover 96: SSV Ulm 1846 (A), SpVgg Greuther Fürth (H), Hertha BSC (A)


Ein irres Wechselbad der Gefühle erlebt Miroslav Klose in seiner ersten Saison als Cheftrainer des 1. FC Nürnberg. Obwohl der Club nie in der Spitzengruppe mitmischte, blieb er doch meist in Schlagdistanz. So auch jetzt: Fünf Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei sind eine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Umso ärgerlicher, dass der 3:0-Vorsprung in Düsseldorf zuletzt noch verspielt wurde. Jetzt sind drei Siege Pflicht - allerdings gegen (form)starke Gegner.

Restprogramm 1. FC Nürnberg: SV Elversberg (H), 1. FC Köln (H), Eintracht Braunschweig (A)

Die sport.de-Prognose

Sofern Köln und der HSV ihre Heim-Matchbälle gegen die Kellerkinder Regensburg bzw. Ulm nutzen, werden sie auch am Saisonende einen der ersten beiden Plätze belegen. Parallel nimmt sich die Konkurrenz nämlich gegenseitig die Punkte weg.

Und der Relegationsplatz? Hier könnte das Torverhältnis womöglich den Unterschied machen. Magdeburg (+16) und Elversberg (+21) haben dabei klare Vorteile gegenüber Paderborn (+10), Düsseldorf (+5) und Kaiserslautern (+4). Noch schlechter sieht es für den ansich formstarken KSC (-1) aus.

Bezieht man das Restprogramm mit ein, deutet vieles auf einen Showdown zwischen den beiden potenziellen Bundesliga-Neulingen Magdeburg und Elversberg hin. Das Bauchgefühl sagt: Am Ende darf der FCM in die Relegation!