17.06.2016 10:09 Uhr

Einstimmen auf die Herkules-Aufgabe Ronaldo

Vor Ronaldo haben alle gehörigen Respekt
Vor Ronaldo haben alle gehörigen Respekt

Österreichs Nationalmannschaft kämpft am Samstag (ab 21:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Pariser Prinzenpark-Stadion gegen Portugal um die vielleicht letzte Chance auf den Achtelfinal-Einzug bei der EM. Bei einer Niederlage gegen Cristiano Ronaldo und Co. und einem Sieg von Island über Ungarn wäre das ÖFB-Team schon vor dem letzten Match am Mittwoch in St. Denis gegen Island fix Letzter der Gruppe F.

Doch unabhängig vom Ausgang des Parallelspiels, das drei Stunden zuvor angepfiffen wird, sollten die Österreicher eine Niederlage tunlichst vermeiden. Denn drei Punkte - sofern sie gegen Island eingefahren werden - dürften für den Achtelfinal-Aufstieg als einer der vier besten Gruppendritten zu wenig sein. Mit Rechenspielen wollen sich die ÖFB-Internationalen aber ohnehin nicht beschäftigen. "Wir setzen uns nicht unter Druck. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und im Turnier bleiben", betonte Kapitän Christian Fuchs.

Laut dem Legionär von Leicester City ist die enttäuschende 0:2-Niederlage zum Endrunden-Auftakt gegen Ungarn abgehakt. "Wir wollen wieder Gas geben und zeigen, woraus wir gemacht sind." Als Motivationsspritze dienen die starken Leistungen in der EM-Qualifikation. "Da haben wir gezeigt, dass wir gegen vermeintlich größere Nationen gute Spiele bestreiten können", sagte Fuchs.

Nervosität ablegen

Der Blick auf vergangenen Glanzleistungen wird aber nicht reichen. Gegen die Portugiesen muss eine deutliche Steigerung her. So forderte etwa Julian Baumgartlinger mehr Cleverness und Lockerheit. "Alle müssen ihre Nervosität abgelegt haben", sagte der Mittelfeldspieler.

Wer mit Baumgartlinger und David Alaba die Mittelfeldzentrale bilden wird, ist nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Zlatko Junuzović noch offen. Infrage kommen Marcel Sabitzer und Alessandro Schöpf, auch Stefan Ilsanker ist ein Anwärter. Sollte der Leipzig-Profi den Startplatz ergattern, würde Alaba wohl auf die Junuzović-Position vorrücken. In der Innenverteidigung dürfte Sebastian Prödl statt des gesperrten Aleksandar Dragović agieren.

Der Watford-Legionär soll dabei mithelfen, Cristiano Ronaldo unter Kontrolle zu bringen. Der dreifache Weltfußballer, der gegen Österreich mit seinem 128. Länderspiel zum alleinigen portugiesischen Rekord-Internationalen avanciert, stellt die größte Bedrohung für die diesmal in weißen Leiberln antretende heimische Auswahl dar.

Klein vs. Ronaldo

Da der 31-Jährige zumeist über die linke Seite kommt, wartet auf ÖFB-Rechtsverteidiger Florian Klein eine Herkules-Aufgabe. "Er ist ein großartiger Spieler. Es ist schwierig, ihn über 90 Minuten zu stoppen", sagte der Oberösterreicher.

Klein benötigt im Duell mit Ronaldo auch die Hilfe seiner Vorder- und Nebenleute wie Martin Hinteregger. Der Kärntner hat sich bereits eine Strategie gegen den Superstar von Real Madrid zurecht gelegt. " Es wird darauf ankommen, seine Schnelligkeit zu unterbinden", erklärte Innenverteidiger.

Man müsse unbedingt verhindern, dass sich Ronaldo mit dem Ball am Fuß in Richtung gegnerisches Tor drehen und Fahrt aufnehmen könne. "Dann ist es fast unmöglich, ihn zu stoppen", vermutete Hinteregger.

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apa

"Ich kann nicht viel damit anfangen, ob wir Favorit oder Außenseiter sind", erklärte der Schweizer am Montagabend in seiner Abschluss-Pressekonferenz am Spielort in Bordeaux.

Das Spiel werde auf dem Platz entschieden, betonte Koller. Sein Team sieht der 55-Jährige sehr gut vorbereitet. "Die Konzentration und die Fokussierung, das hat sich zum Spiel hin alles gesteigert", sagte Koller nach drei Wochen gemeinsamer Vorbereitung vor dem Abschlusstraining. "Wir sind bereit."