31.08.2022 06:53 Uhr

So schlagen sich die Abgänge des FC Bayern

Corentin Tolisso hat den FC Bayern in Richtung Olympique Lyon verlassen
Corentin Tolisso hat den FC Bayern in Richtung Olympique Lyon verlassen

Zahlreiche Spieler haben den FC Bayern in der laufenden Transferperiode verlassen. Wie es für Niklas Süle, der sich Borussia Dortmund angeschlossen hat, und Robert Lewandowski beim FC Barcelona läuft, ist hinlänglich bekannt. Doch wie schlagen sich die anderen Abgänge bei ihren neuen Klubs? sport.de verschafft einen Überblick.

Robert Lewandowski macht in der spanischen La Liga da weiter, wo er beim FC Bayern aufgehört hat: mit dem Toreschießen. Nach drei Pflichtspielen im Barca-Dress steht der polnische Starstürmer bereits bei vier Treffern und zwei Vorlagen.

Auch bei Niklas Süle sind altbekannte Muster zu erkennen - wenn auch weniger positive. Der Innenverteidiger hatte während der Vorbereitung des BVB wie schon in München mit kleineren Verletzungen zu kämpfen.

Wie schwer Süles Stand aktuell bei den Dortmundern ist, machten Aussagen von Sportdirektor Sebastian Kehl deutlich. "Wir haben insgesamt eine gute Innenverteidigung, er wird sich dem Konkurrenzkampf stellen müssen. Es wird sicher ein Stück fitter werden müssen, aber das hat auch mit den ein oder anderen Verletzungen zu tun", sagte der Ex-Profi mit Blick auf Süles immer wieder kritisierte Athletik.

Tolissos Verletzungsanfälligkeit bleibt

Neben Süle hat auch Corentin Tolisso den FC Bayern ablösefrei verlassen. Der 28-Jährige schloss sich seinem Jugendklub Olympique Lyon an.

Dass sich der Mittelfeldspieler für die Rückkehr in seine Heimat entschieden hat, wurde in der französischen Großstadt frenetisch gefeiert. Doch die anfängliche Euphorie wurde durch Tolissos Verletzungsanfälligkeit und den dadurch verschuldeten Trainingsrückstand gebremst.

Bislang konnte der Weltmeister von 2018 noch kein Spiel für Lyon über die vollen 90 Minuten absolvieren. Zuletzt standen immerhin zwei Startelfeinsätze zu Buche, bei denen Tolisso aber nach rund einer Stunde ausgewechselt wurde. "Er ist nicht bereit, 90 Minuten zu spielen", erklärte OL-Trainer Peter Bosz vor rund zwei Wochen.

"Überragender" Roca bei Leeds United

Ein Bayern-Abgang, der bei seinem neuen Klub regelrecht aufblüht, ist dagegen Marc Roca. 

Mit zwei Siegen, einem Remis und einer knappen Niederlage ist Leeds United gut in die neue Premier-League-Saison gestartet und liegt aktuell auf einem starken fünften Platz. Großen Anteil daran hat Roca, der bislang in jedem Spiel in der Startelf stand.

Besonders überzeugen konnte der Mittelfeldspieler beim überraschenden 3:0-Coup gegen den FC Chelsea. Das britische Online-Portal "HITC Football" schrieb von einer "überragenden" Leistung und einem Roca, der "seine Angreifer füttert".

Kleines Manko des Spaniers, für den Leeds zwölf Millionen Euro zahlte, bleibt seine mangelnde Spielfitness. Durchgespielt hat Roca bislang noch nicht. "Ja, um körperlich zuzulegen muss ich weiter spielen, weiter pushen, weiter arbeiten, weil die Intensität in der Liga hoch ist", sagte der Ex-Münchner bei "BBC Radio Leeds".

Nianzou lässt Talent aufblitzen

Wie auch in Roca steckte der FC Bayern bei der Verpflichtung von Tanguy Nianzou große Hoffnungen in das Abwehrtalent. Den Erwartungen gerecht wurde der Franzose aber (bislang) nicht.

Aufgegeben haben die Münchner Nianzou allerdings noch nicht. Zumindest soll sich der deutsche Rekordmeister beim Verkauf an den FC Sevilla (16 Millionen Euro) eine Rückhol-Option gesichert haben.

Bei den Spaniern wurde Nianzou gleich ins kalte Wasser geworfen und stand knapp 48 Stunden nach seinem Wechsel beim 1:1 gegen Real Valladolid direkt in der Startelf. Gegen UD Almería (1:2) blieb der Franzose ebenfalls über 90 Minuten auf dem Platz.

In beiden Partien ließ der 20-Jährige das Talent aufblitzen, das ihm nicht wenige Experten schon bei seinem Wechsel zu den Bayern vor rund zwei Jahren zugeschrieben hatten. Bei Nianzou wird es nun auf die Konstanz ankommen.

Richards wartet auf den ersten Einsatz

Auch Omar Richards konnte sich beim FC Bayern nicht durchsetzen und wechselte schließlich für 8,5 Millionen Euro zu Nottingham Forest.

Beim Premier-League-Aufsteiger war der Linksverteidiger eigentlich als Stammspieler eingeplant, doch wegen eines Haarrisses im Bein fällt der Neuzugang noch einige Wochen aus.

Früchtl ist endlich Stammkeeper

Mit Austria Wien hat Christian Früchtl endlich einen Verein gefunden, bei dem er als Stammkeeper agieren kann. Doch beim österreichischen Traditionsklub kassierte der 22-Jährige in neun Pflichtspielen bereits 18 Gegentore.

Große Schuld trifft Früchtl aber zumeist nicht. Vielmehr wird er bei Austria für seine starken Paraden gefeiert. 

Beim FC Bayern galt Früchtl lange als potenzieller Herausforderer von Manuel Neuer, über den Status als Nummer drei kam er indes nie hinaus.

Tillman wird zum Fanliebling

Auch Malik Tillman konnte sich bei den Profis des FC Bayern noch nicht durchsetzen - wenngleich in der vergangenen Saison vier Bundesliga- und zwei Champions-League-Einsätze zu Buche standen.

Der Youngster wurde an die Rangers nach Glasgow verliehen und feierte dort einen Einstand nach Maß. Mit einem Tor und einer Vorlage in der Qualifikation zur Königsklasse schoss sich Tillman direkt in die Herzen der schottischen Fans.

"Talent ist das eine, Charakter ist alles. Wenn man so viel Talent wie Tillman hat, ist es wichtig, so bodenständig wie er zu bleiben. Er hat eine große Karriere vor sich", schwärmte TV-Experte Craig Moore.

Kein Wunder, dass sich die Bayern auch bei Tillman eine Rückkaufoption gesichert haben sollen, sollten die Rangers den US-Amerikaner nach der Leihe fest verpflichten.

Lissy Beckonert