26.09.2022 14:29 Uhr

"Wollte nur noch weg": Reinier rechnet mit dem BVB ab

Reinier wurde beim BVB nie glücklich
Reinier wurde beim BVB nie glücklich

In seinen zwei Jahren als Leihspieler bei Borussia Dortmund wurde Reinier nie glücklich. Nun hat der brasilianische Offensivmann gegen den BVB nachgetreten.

Seit Reinier für den FC Girona in Spanien aufläuft, ist der 20-Jährige wieder glücklich. Beim LaLiga-Aufsteiger kam der Neuzugang bereits fünf Mal zum Einsatz und erzielte unlängst gar seinen ersten Pflichtspiel-Treffer.

Eine Genugtuung für den Edeltechniker, der auf seiner vorherigen Station in Dortmund vollkommen untergegangen war. Nach seinem Transfer von Real Madrid zur Borussia derart wenig eingesetzt worden zu sein, nagt an Reinier bis heute.

Entsprechend scharf fielen die Aussagen des früheren Juniorennationalspielers im Interview mit "Globo Esporte" aus, als es um seine Zeit beim BVB ging.

Reinier beim BVB unter drei Trainern gescheitert

"Ich konnte mich fußballerisch nicht weiterentwickeln. Ich habe gut trainiert. Leute, deren Namen ich nicht nennen möchte, sagten zu mir: 'Du trainierst wirklich super, Glückwunsch dazu, mach so weiter!' Doch ich habe nicht gespielt, was ich nicht verstehen konnte", blickte Reinier kritisch zurück.

Der Ex-Dortmunder ergänzte zunächst diplomatisch: "Es war ihre Entscheidung. Ich habe alle respektiert - den Klub selbst wie auch die Spieler, die spielen durften. Es ist einfach schade."

Eine Teilschuld sieht der Brasilianer, der sich weder unter Lucien Favre, noch unter Edin Terzic oder Marco Rose durchsetzen konnte, bei sich selbst nicht.

"Ich habe meine Pflichten erledigt. Ich habe trainiert, bin nach Hause gefahren und war am nächsten Tag wieder da - immer pünktlich. Ich habe alles getan, was ich konnte und sollte", betonte Reinier. Deshalb habe er ein "reines Gewissen".

Presse-Kritik für BVB-Flop Reinier ein "Massaker"

Mit Wut im Bauch erinnert sich der Ex-Borusse an die Negativ-Schlagzeilen in der deutschen Presse zurück.

"Es war einfach ein Massaker, ich wurde verprügelt. Es war eine sehr schwierige Phase für mich", verriet Reinier. Er habe viele Spiele aufgewühlt verlassen, danach nicht schlafen können, auch seine Familie habe mit ihm gelitten.

"Ich habe bei Flamengo immer gespielt. Und dann plötzlich nicht mehr zu spielen, obwohl man das Gefühl hat, seinem Team helfen zu wollen, fühlt sich nicht gut an", gestand der Offensiv-Allrounder.

Irgendwann habe er "nur noch weg" gewollt, so Reinier, den nach eigenen Angaben einzig seine Familie noch aufbauen und glücklich machen konnte. Im Grunde habe er schon nach einem Jahr realisiert, dass sich an seiner Situation nichts ändern würde. Warum er dennoch blieb, ließ der 20-Jährige offen.