28.11.2023 11:20 Uhr

Watzke schießt scharf: "Guckt doch mal nach Gelsenkirchen"

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich mit einem emotionalen Appell an die Mitglieder von Borussia Dortmund gewandt und zu Bescheidenheit und Realismus gemahnt. Der BVB-Boss bediente sich dabei auch zwei Vergleichen mit einstigen Bundesliga-Rivalen. 

Auf der Mitgliederversammlung der Dortmund am Sonntag sprach Watzke direkt die Mitglieder des BVB an und meinte: "Wir müssen uns immer bemühen, was manchmal nicht einfach ist, eine realistische Erwartungshaltung zu haben."

Vor allem bei der Formulierung großer sportlicher Zielsetzungen und der Zukunftsplanung in wirtschaftlicher Sicht sei diese Weitsicht unbedingt vonnöten, so der 64-Jährige. 

Watzke erinnerte gleich an zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, die er mit fehlendem Realismus verbinde. Eines davon birgt dabei durchaus Brisanz, da es sich um den Dortmunder Erzrivalen aus dem Ruhrgebiet handelt: "Die Vereine, die irgendwann diese realistische Erwartungshaltung verlieren, denen geht es danach nicht besser", so der Sauerländer zunächst.

FC Schalke 04 droht der erneute Abstieg

"Guckt doch mal nach Gelsenkirchen. Das ist jetzt überhaupt nicht hämisch gemeint. Aber ich weiß nicht ob von euch noch einer weiß, dass die vor fünf Jahren noch Vizemeister waren. Und dann habe ich irgendwann im 'kicker' gelesen: 'Jetzt greifen wir den BVB an!' Ja gut, das hat nicht ganz funktioniert", sagte Watzke vor den Mitglieder in der Dortmunder Westfalenhalle, die diesen Quervergleich ihres Klubbosses mit Lachen und Applaus quittierten. 

"Fakt ist: Realismus in dem Geschäft ist schwierig, aber es hilft!", setzte Watzke fort, ehe er noch ein zweites Beispiel brachte: "Oder guckt euch mal den HSV an. Als ich vor 19 Jahren hier angefangen habe, war der HSV im UEFA-Ranking auf Platz 13. Und die haben hervorragende Voraussetzungen eigentlich. [...] Deshalb ist es wichtig, dass wir immer realistisch sind und sehen, was bringen wir ein und was bekommen wir zurück?"

Sowohl der Hamburger SV als auch der FC Schalke 04 agieren aktuell nur noch in der 2. Bundesliga. Den Königsblauen droht dabei sogar der erneute Abstieg, rangieren sie doch in der zweiten Liga aktuell nur auf Platz 16.