Brandt beim BVB auf dem Abstellgleis - oder nicht?

Sowohl unter Nuri Sahin als auch unter Interimscoach Mike Tullberg und Niko Kovac, der seit Anfang Februar das Zepter bei Borussia Dortmund schwingt, galt: Ist Julian Brandt fit, spielt er auch. Ein Dogma, das allerdings wenig daran ändern konnte, dass Brandt nicht selten zu einem der Gesichter der Krise des BVB gemacht wurde. Dass der 28-Jährige ausgerechnet bei der zurückliegenden 6:0-Gala gegen den 1. FC Union Berlin nicht mitwirkte, linderte diesen Eindruck natürlich nicht. Am Standing unter Kovac soll das allerdings nichts geändert haben.
Julian Brandt trabt beim BVB inzwischen mit der ikonischen Nummer 10 über den Rasen, seit Sommer 2024 ist der 48-malige deutsche Nationalspieler sogar Vizekapitän der Schwarzgelben. Die "echte Liebe" will aber auch im sechsten Jahr seit seinem Wechsel von Bayer Leverkusen nach Dortmund nicht vollends entbrennen.
Die Grundwerte (4 Tore/10 Vorlagen in 30 Partien) lesen sich auch 2024/25 nicht schlecht, Kritik wird dennoch immer wieder laut. Zu pomadig wirken die Auftritte Brandts häufig, zu wenig macht er aus seinen unbestrittenen Fähigkeiten, zu selten geht er voran, wenn es mal nicht läuft.
Brandt beim BVB auf dem Abstellgleis? Berichte widersprechen sich
Da Neuzugang Carney Chukwuemeka beim 6:0 gegen Union Berlin auf Brandts Position einen sehr bleibenden Eindruck hinterließ, mutmaßte die "Bild" unlängst sogar, der Offensivspieler könne "zum prominenten Startelf-Opfer" unter Kovac werden, Brandt drohe die Bank.
"Sky" zufolge gestaltet sich die Lage allerdings ganz anders: Auch wenn Brandt bei seinem verletzungsbedingten Ausfall in Berlin herausragend vertreten wurde, werde er weiter "eine tragende Rolle im Kovac-System" einnehmen, berichtet der TV-Sender.
Noch weiter geht "Sport1": Reporter Oliver Müller spekuliert sogar über einen bewussten Kniff des BVB, der Brandt plötzliche Muskelprobleme vorgeschoben haben könnte, um Brandt eine Pause, ein mentales Reset zu gönnen, ohne sofort Schlagzeilen über eine Ausbootung des Rechtsfußes zu generieren.
"Kovac wird weiterhin auf Brandt setzen - zumindest vorerst", ist sich Müller allerdings mit seinem Reporter-Kollegen Manfred Sedlbauer einig.