09.05.2025 10:07 Uhr

Forderung: FC Bayern soll Rathaus-Feier selbst zahlen

Um die Meisterfeier des FC Bayern auf dem Münchner Rathausbalkon gibt es Ärger
Um die Meisterfeier des FC Bayern auf dem Münchner Rathausbalkon gibt es Ärger

Am 18. Mai 2025 feiert der FC Bayern den Gewinn der 34. Meisterschaft traditionell auf dem Rathausbalkon in München. Doch vor der großen Party vor Tausenden Fans gibt es Aufregung um einen Antrag, wer die Kosten dafür übernehmen soll.

An diesem Wochenende läuft der FC Bayern letztmals in dieser Saison vor eigenem Publikum auf, darf sich dabei am Samstagabend gegen Gladbach (18:30 Uhr im sport.de-Live-Ticker) in der Allianz Arena auch schon als frisch gebackener Meister feiern lassen. 

Eine Woche drauf beendet der FCB dann mit dem Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim die Saison (Samstag, 17. Mai, 15:30 Uhr), um einen Tag später (18. Mai, ab 13:15 Uhr) auf den Rathausbalkon in München zu treten.

Hier steht traditionell die Meisterfeier des deutschen Rekordchampions an. Oben präsentieren sich die Profis, unten jubeln die Anhänger. Bezahlt wird die Sause von der Stadt. Doch das soll sich in Zukunft ändern, jedenfalls wenn es nach einer Forderung von "Die Linke" geht.

Die Münchner "TZ" berichtet von einem Antrag der Partei, in dem diese fordert, dass die Stadt München fortan nicht mehr die Kosten übernehmen soll. 

Der Grund: Die gravierende Haushaltskrise in der bayerischen Hauptstadt. Vielmehr sollte der FC Bayern, einer der reichsten Vereine der Welt, selbst für seine Party zahlen. Laut dem Bericht kostet die Feier auf dem Balkon knapp eine halbe Million Euro.

"Mit einer Meisterfeier im Rathaus gewähren wir dem FC Bayern ein großes Privileg", sagte Linken-Stadtrat Thomas Lechner der "TZ". "Dass dies aber aus Steuermitteln finanziert wird, muss ein Ende haben. Die Kasse des FC Bayerns ist prall gefüllt – die der Stadt hingegen nicht", setzte der Politiker hinzu.

FC Bayern zwischen "kleinkarierter Forderung" und Prestigeevent

Linken-Stadträtin Brigitte Wolf stimmte ein. Es sei "unerträglich", dass Geld für die "Fußballmillionäre" vorhanden sei. "Wir können uns diese Prestigeevents schlicht nicht mehr leisten. Wer den sozialen Zusammenhalt in der Stadt nicht gefährden will, muss seine Ausgaben anders priorisieren", fügte sie an.

Dass der Vorstoß von "Die Linke" nicht überall gut ankommt, dürfte auf der Hand liegen. Die CSU genauso wenig angetan wie die Grünen.

"Der FC Bayern ist eines der größten Aushängeschilder für unsere Stadt. Er bringt Touristen, Gewerbesteuer und Bekanntheit. Wenn man jemanden zum Feiern einlädt, lässt man den Gast nicht dafür zahlen. Das ist kleinkariert und neidzerfressen", sage der Münchner CSU-Chef Manuel Pretzl der "TZ". Grünen-Stadtrat Beppo Brem erklärte: "Der FC Bayern hat für München eine herausragende sportliche, aber natürlich auch wirtschaftliche Bedeutung." Der Großteil der Kosten entfalle, wie bei allen Veranstaltungen, auf die Sicherheit, was auch richtig und wichtig sei.