23.10.2020 12:30 Uhr

Van der Vaart über Götze, FC Bayern, BVB-Talente und HSV

Van der Vaart sprach über Götze, den FC Bayern und den BVB
Van der Vaart sprach über Götze, den FC Bayern und den BVB

Ex-Profi Rafael van der Vaart hat über Mario Götze, den FC Bayern als perfekten Verein für Frenkie de Jong oder Donny van de Beek, die beiden BVB-Talente Jadon Sancho und Erling Haaland, sowie über die aktuelle Situation beim HSV und beim FC Schalke 04 gesprochen.

"Es hat mich ehrlich gesagt ein wenig gewundert, dass Götze noch so jung ist. Ich dachte, er wäre schon ein wenig älter", gab van der Vaart gegenüber "Sky" zu, betonte jedoch: "Er sieht topfit aus. Sein erstes Spiel war ordentlich, er hat direkt ein Tor gemacht. Man hat gemerkt, dass er schon eine Menge Erfahrung hat."

Der 28-jährige Götze sei "ruhig am Ball", habe "eine gute Übersicht" und sei "passsicher", attestierte van der Vaart dem ehemaligen BVB-Profi. Der Hype um Götze in den Niederlanden ist laut dem 37-Jährigen allerdings etwas übertrieben.

"Er hat lange nicht wirklich gespielt. Das letzte Mal, dass er bei einer Mannschaft wirklich dominiert hat, war seine erste Phase bei Dortmund. Danach war er eigentlich nie Stammspieler", stellte van der Vaart klar, der hofft, dass PSV der richtige Verein für Götze ist, um nochmal auf ein Top-Level zu kommen.

Götzes Abschied aus Deutschland war für van der Vaart genau die richtige Entscheidung. "In Holland kann er einfach Mario sein. Und nicht Götze, der vor ein paar Jahren dieses wichtige Tor gemacht hat", sagte der Ex-HSV-Profi mit Blick auf den Treffer, mit dem Götze Deutschland 2014 zum Weltmeistertitel schoss.

De Jong und van de Beek passen perfekt zum FC Bayern

Dass nicht mehr viele Talente aus der holländischen Eredivisie den Weg in die Bundesliga finden und stattdessen zu Topklubs aus anderen europäischen Ligen wechseln, bedauert van der Vaart.

"Ich persönlich fand immer, dass Spieler wie Frenkie de Jong oder Donny van de Beek mit ihrer Spielweise gut in die Liga und perfekt zum FC Bayern passen würden." Allerdings haben die Münchner ihren eigenen Weg gefunden, "der funktioniert. Sie geben mittlerweile auch jungen Spielern eine Chance und haben Erfolg damit".

Der BVB gehört laut van der Vaart "nicht mehr zu den absoluten Traumvereinen". Junge Spieler aus den Niederländen würden lieber zum FC Barcelona, Manchester United oder FC Chelsea gehen.

Van der Vaart schwärmt von Haaland und Sancho

Dennoch gelingt es dem BVB immer wieder, vielversprechende Youngster anderer Nationan an sich zu binden. Mit Erling Haaland und Jadon Sancho stehen gleich zwei der größten europäischen Talente im Dortmunder Kader.

"Erling Haaland schießt beinahe jedes Spiel ein Tor, das ist ganz stark", schwärmte van der Vaart, schränkte jedoch ein: "Er muss nur auf dem Boden bleiben und darf nicht abheben. Immer weiter arbeiten und Tore für die Mannschaft schießen."

Sancho sei "technisch super und unfassbar schnell". Das sei mittlerweile besonders wichtig. "Er läuft die 100 Meter gefühlt in sechs Sekunden", scherzte van der Vaart.

Beim FC Schalke 04 "kennt man kaum noch jemanden"

Nicht nur wegen der beiden Top-Talente sieht van der Vaart den BVB als klaren Favoriten im anstehenden Revierderby gegen den FC Schalke 04.

"Schalke ist aktuell natürlich sehr verunsichert. Ich glaube, im Moment ist es für Schalke sogar besser, dass keine Fans da sind. Sie spielen nicht gut", urteilte der Vizeweltmeister von 2010.

Auch an der Transferpolitik der Königsblauen ließ van der Vaart kein gutes Haar: "Man kennt auch kaum noch jemanden bei Schalke. Früher haben so viele große Namen dort gespielt, heute sind sie einfach nicht mehr so groß, wie früher."

"Beim HSV muss man ganz vorsichtig sein!"

In dem Interview äußerte sich van der Vaart auch zur aktuellen Situation beim Hamburger SV, seinem Ex-Klub. Die Rothosen dominieren die 2. Bundesliga aktuell als ungeschlagener Tabellenführer.

"Beim HSV muss man ganz vorsichtig sein! Man sagt immer: 'Dieses Jahr schaffen sie den Aufstieg' - und dann verkacken sie es wieder", mahnte der langjährige HSV-Profi.

"Wenn man sich die Konkurrenz anguckt, muss man einfach sagen: Wenn nicht dieses Jahr, dann nie wieder Bundesliga. Sie haben einige gute Spieler, der Trainer macht einen guten Eindruck, es muss dieses Jahr endlich passieren", nahm van der Vaart seinen ehemaligen Arbeitgeber in die Pflicht.