Im Sommer 2021 verließ Triple-Trainer Hansi Flick den FC Bayern München, um die Nachfolge von Joachim Löw als deutscher Bundestrainer anzutreten. Die Münchner fanden in Julian Nagelsmann einen neuen Coach. Die Verhandlungen gestalteten sich allerdings alles andere als einfach. Das berichtet Nagelsmanns Berater Volker Struth.

"Über einen Monat nachdem Joachim Löw das Trainerdomino angefangen hatte, kam der Anruf von Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Hansi Flick habe ihnen gestern, am Tag nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Paris, erklärt, er wolle den FC Bayern zum Saisonende verlassen. Sie wünschten sich Julian Nagelsmann als Nachfolger", führt Struth in seinem am 28. Oktober erscheinenden Buch "Meine Spielzüge. Aus der Kohlensiedlung zum erfolgreichsten Spielerberater Deutschlands" aus, wie die Verhandlungen Fahrt aufnahmen. 

Er habe im Anschluss RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff kontaktiert und ihn darüber informiert, dass der FC Bayern seinen Trainer abwerben wolle, so Struth in einigen in der "Bild" vorab veröffentlichten Passagen weiter. Mintzlaff habe klargestellt, dass man Nagelsmann eigentlich nicht gehen lassen wolle, bei einer hohen Ablöse und einer schnellen Einigung aber dennoch zustimmen werde.

FC Bayern bot ursprünglich neun Millionen Euro

Mintzlaffs Forderung einer 30-Millionen-Euro-Ablöse habe Bayern-Boss Oliver Kahn allerdings nur den Ausruf: "Das ist ja Waaahnsinn!" entlockt. "Der FC Bayern hatte neun Millionen geboten", enthüllt Struth. Er habe daraufhin versucht, zu vermitteln und eine Summe von 15 Millionen Euro in den Raum gestellt. Geeinigt hätten sich die Klubs letztlich auf "etwas mehr als 20 Millionen Euro", so der Berater weiter.

Auf der Zielgeraden geriet der Deal dann aber doch noch einmal ins Wanken. Von der enormen Ablöse kalt erwischt, meldete sich der FC Bayern nochmals bei Struth und fragte nach, ob Nagelsmann bei seinem vereinbarten Gehalt doch noch einmal Abstriche machen würde.

Der junge Coach willigte tatsächlich ein und verzichtete auf 15 Prozent des verhandelten Salärs.