Seit dem Jahr 2010 gab es keinen anderen Meister als Borussia Dortmund und den FC Bayern. Das könnte sich in dieser Saison ändern, glaubt TV-Experte Dietmar Hamann, der den BVB psychologisch geschwächt und die Münchner im Umbruch sieht.

Wer darf im Sommer 2024 als neuer Meister der Fußball-Bundesliga jubeln? Ist es erneut der FC Bayern, wie in den letzten elf Jahren, oder schwingt sich Borussia Dortmund dieses Mal auf, um die Serie des Rekordchampions zu durchbrechen und holt sich - wie 2011 und 2012 - die Schale? Geht es nach "Sky"-Experte Dietmar Hamann, dann könnten Fußball-Fans möglicherweise einen ganz neuen Titelträger erleben.

"Ich habe noch Hoffnung auf einen anderen Meister. Bei Bayern hat es wieder viele Veränderungen gegeben, ob das alles schnell zum Besseren führt, werden wir sehen. Ich bin da eher skeptisch", sagte Hamann gegenüber "Bild" über die Münchner. Und auch die Schwarz-Gelben, die dem FCB in 2022/23 bis zum letzten Spiel die Stirn boten, den Titel dann jedoch noch aus der Hand gaben, könnten wanken, so der 49-Jährige weiter.

"Den Dortmundern wird das dramatische Saisonfinale noch länger nachhängen, einigen vielleicht die ganze Karriere lang, befürchte ich", so die Einschätzung des TV-Analysten, der beim BVB aus diesem Grund "gerne noch ein, zwei neue, unbelastete Spieler mehr sehen" würde.

Didi Hamann: Eher ein neuer Meister als der BVB

"Ich glaube, wir werden eher einen anderen Meister sehen, bevor es der BVB wird", erklärte Hamann und verriet auch gleich, wen er genau dafür auf dem Zettel hat: Die bisher aufgrund vieler unglücklich verspielter Triumphe als "Vizekusen" bekannte Werkself von Bayer Leverkusen.

"Die haben sich gut verstärkt", sagte der Experte und betonte, wie sehr er sich auf das Team von Coach Xabi Alonso freut, der kürzlich seinen Vertrag verlängerte und damit ein wichtiges Zeichen setzte. "Wirtz ist wieder voll da, dazu kommt Hofmann, der in einer besseren Mannschaft noch besser wird. Xhaka wird ihnen helfen. Und sie haben sich toll entwickelt unter Trainer Xabi Alonso", sagte Hamann. 

Auf Rückfrage, ob Bayer tatsächlich das vielzitierte "Vizekusen" ablegen könne, betonte er: "Ja, irgendwann ist es vielleicht mal so weit. Leverkusen ist jetzt eine Mannschaft, wenn die ins Rollen kommt – auf Leverkusen habe ich große Hoffnung!"