Gräfe kritisiert zahlreiche Schiri-Fehler

Der deutsche Profi-Fußball kommt auch Jahre nach Einführung des Videobeweises nicht zur Ruhe, Schiedsrichterentscheidungen werden weiter eifrig diskutiert. Am 2. Bundesliga-Spieltag sorgten unter anderem Handelfmeter beim Spiel des FC Bayern und ein Abseitstor beim Duell des FC Schalke 04 gegen den 1. FC Köln für Aufregung. Laut einem Ex-Schiri gab es dabei klare Fehler.
Manuel Gräfe polarisiert. Nicht nur wegen der von ihm kritisierten Altersgrenze für Bundesliga-Schiedsrichter, die seine aktive Karriere im deutschen Fußball-Oberhaus unfreiwillig beendete, sondern auch weil er sich immer wieder zu Entscheidungen auf den Plätzen äußert.
So kritisiert er auf "X" (ehemals Twitter) am zweiten Spieltag der Bundesliga, beziehungsweise am vierten der 2. Bundesliga gleich fünf Entscheidungen explizit.
FC Bayern: Handelfmeter sorgen für "Chaos"
Sicherlich am meisten diskutiert wurde - mal wieder - die Auslegung der Handspielregel. Bei der Partie des FC Bayern München gegen den SC Freiburg (2:0) gingen die Bayern nach einem Handelfmeter in Führung, der SC Freiburg verpasst seinerseits den Anschlusstreffer nach einem ebenfalls umstrittenen Hand-Elfer.
Gräfe spricht hier inzwischen von einem "Handchaos". Der zweite Spieltag schließe damit direkt an den unruhigen ersten Spieltag in Sachen Schiedsrichter-Entscheidungen an.
Ebenso fordert der Berliner, dass es für den Leverkusener Victor Boniface die Rote Karte hätte geben müssen. Boniface traf bei einem versuchten Fallrückzieher den Leipziger Amadou Haidara unbeabsichtigt, aber voll am Kopf. Der Mittelfeldspieler musste nach minutenlanger Behandlungspause ausgewechselt werden - Boniface sah nur Gelb.
Auch beim Spiel Stuttgart gegen Mainz gab es in den Augen Gräfes eine klare Fehlentscheidung. Jonathan Burkhardt sei nach dem ersten Kontakt noch einen Schritt gegangen, es war also ein "Selbstfaller". Gräfes ehemaliger Kollege Timo Gerach entschied dennoch auf Elfmeter für Mainz.
Falsche Abseitslinie bei Schalke gegen Köln: Tor hätte nicht zählen dürfen
Besonders bitter: Das lang geprüfte Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für den 1. FC Köln beim Spiel auf Schalke hätte laut Gräfe nicht zählen dürfen. Denn: Die Abseitslinie wurde nicht auf Höhe des Spielballs, sondern auf Höhe der Fußspitze des Kölners Leart Paqarada gezogen. Die "Linie muss am Ball außen - nicht am Fuß - ansetzen", so der 51-Jährige.
Gräfe nimmt seine Ex-Kollegen aber zeitgleich etwas in Schutz. Während das Ziehen der Abseitslinie international automatisch erfolgt, müssen in Deutschland "das immer noch die VAR selbst" tun.