27.10.2022 18:36 Uhr

BVB-Flop glänzt in Kolumbien - Ex-Schalker begeistert

Adrián Ramos war drei Jahre lang in der Bundesliga für den BVB aktiv
Adrián Ramos war drei Jahre lang in der Bundesliga für den BVB aktiv

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den heimischen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: der Lewandowski-Nachfolger des BVB, ein enttäuschter Ex-Star des FC Bayern und ein Schalker Missverständnis als Schlüsselspieler bei einem Serienmeister.

Mit der Empfehlung von 16 Saisontoren in der Bundesliga kam Adrián Ramos 2014 aus Berlin nach Dortmund. Der BVB hatte gerade mit Robert Lewandowski seinen besten Torjäger abgeben müssen und brauchte einen treffsicheren Ersatz.

Fast zehn Millionen Euro ließen sich die Schwarz-Gelben die Dienste des Kolumbianers kosten. Die Erwartungen konnte der inzwischen 36-Jährige aber nur bedingt erfüllen. Ramos enttäuschte in seiner ersten BVB-Saison mit gerade einmal zwei Saisontoren auf ganzer Linie. Zwar lief es 2015/16 besser, wirklich glücklich wurde er beim Revierklub aber nie.

Ex-BVB-Flop tanzt sein Team zum Sieg

Nach wenig erfolgreichen Stationen in China und Spanien steht Ramos seit 2020 wieder in seiner Heimat auf dem Feld. Dort, wo seine Fußballkarriere vor fast zwanzig Jahren seinen Anfang nahm: América de Cali. Ein Verein aus dem Südwesten Kolumbiens, nur rund 45 Kilometer von seiner Geburtsstadt entfernt. 

Fernab der großen europäischen Aufmerksamkeit läuft es für den 37-fachen Nationalspieler. Auf Platz fünf liegend, befindet sich América voll auf Playoff-Kurs. Beim 4:0-Heimsieg gegen Spitzenteam Deportivo Pasto am vergangenen Samstag erzielte der Ex-BVB-Stürmer das wichtige Tor zum 2:0 und wurde zum Spieler des Tages ausgezeichnet.

Nach einem Fehler in der Abwehr der Gäste bekam Ramos am Strafraumrand den Ball, tanzte einen Gegenspieler aus und schob den Ball aus zwölf Metern unhaltbar für den Torwart ins rechte Eck. Genau diese Abschlussstärke machte Ramos bereits zu seiner Zeit bei der Hertha aus.

Von 19 möglichen hat Ramos in dieser Saison gerade einmal zwei Spiele verpasst. Bei seinem Jugendklub ist der Alt-Star nicht nur Kapitän, sondern auch eine echte Ikone. Nach seiner starken Vorstellung am Wochenende drückte auch der Verein seine Wertschätzung für den Torjäger aus.

Enttäuschung für Ex-Bayern-Star Douglas Costa 

Eine Enttäuschung erlitt dagegen der Ex-Münchener Douglas Costa in der nordamerikanischen MLS. Sein mit ehemaligen Bundesliga-Stars gespickter Verein Los Angeles Galaxy unterlag im Stadtduell gegen den Los Angeles FC mit 2:3. Damit ist LA Galaxy bereits in der zweiten Runde der Playoffs ausgeschieden. 

Besonders bitter dabei: Das Tor zum 3:2 erzielte der LAFC nach einem Torwartfehler erst in der 93. Spielminute. Galaxy-Keeper Jonathan Bond konnte einen eigentlich ungefährlichen Ball nach einer Ecke nicht festhalten. Für Christian Arango war es daraufhin ein Leichtes, das Leder aus zwei Metern zum Endstand ins Tor zu schieben.

Kurz zuvor hatte der Ex-Frankfurter Dejan Joveljic den Ausgleich für das Team von Douglas Costa erzielt.

Nach seinem Abgang vom FC Bayern fand Costa nie zurück zu seiner alten Form. In der Bundesliga begeisterte der Brasilianer zu Beginn mit seinen Dribblings und irren Tricks. Doch dem Brasilianer gelang es nie, Konstanz in seine Leistungen zu bekommen. Nach Stationen bei Juventus und in Brasilien wechselte der 32-Jährige in die USA. 

Seine Debüt-Saison hatte sich der ehemalige Nationalspieler aber wohl anders vorgestellt. Zwar gehörte Costa in Los Angeles zum Stammpersonal und konnte 27 MLS-Einsätze verbuchen, wirklich überzeugend verliefen diese mit vier Toren und nur einer Torvorlage aber nicht.

Anders lief es für zwei ehemalige Bundesliga-Spieler im Trikot von LA Galaxy. Nachdem Joveljic seinen Durchbruch bei Eintracht Frankfurt nie schaffte, gelang ihm dies auf Anhieb in der MLS. Elf Tore und drei Torvorlagen konnte der zweimalige Nationalspielers Serbiens in dieser Saison erzielen.

Eine noch bessere Bilanz konnte sein Sturmpartner und ehemaliger Leverkusen-Star Chicharito vorweisen. Bereits seit 2020 ist der Mexikaner in den USA aktiv und liefert jedes Jahr Tore wie am Fließband. Doch auch die Qualitäten des Torjägers, der in der regulären Saison an 21 Treffern beteiligt war, konnten das Aus von Los Angeles nicht verhindern.

Schalker Missverständnis Schlüsselspieler bei Serienmeister

Ganz anders läuft es bei Bernard Tekpetey. Beim FC Schalke 04 kam der 25-Jährige zu keinem Zeitpunkt richtig zum Zug. Obwohl der zweimalige Nationalspieler Ghanas insgesamt vier Jahre bei S04 unter Vertag stand, absolvierte er nur drei Pflichtspiele für die Profis. Nur in der Saison 2018/19 im Trikot des SC Paderborn konnte Tekpetey überzeugen, bevor er 2021 fest nach zu Ludogorets Razgrad in Bulgarien abgegeben wurde.

Tekpeteys persönliche Statistiken in dieser Saison: sieben Tore und drei Vorlagen. Und das bei gerade einmal zwölf Ligaspielen.  Eine Bilanz, die sich mehr als nur sehen lassen kann. In Razgrad gehört Tekpetey zu den absoluten Schlüsselspielern. Er soll Lodogorets zu der zwölften Meisterschaft in Folge schießen.

Sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Außenbahn fühlt sich der Ex-Schalker wohl. Beim knappen Heimsieg am vergangenen Wochenende legte Tekpetey das spielentscheidende 1:0 für den Ex-Düsseldorfer Jakub Piotrowski auf.

Jannis Bartling