30.01.2020 16:40 Uhr

Bayern-Flop brennen die Sicherungen durch

Nach FC Bayern und Schalke 04 heute in Australien: Alexander Baumjohann
Nach FC Bayern und Schalke 04 heute in Australien: Alexander Baumjohann

Viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein Ex-Talent vom FC Bayern fliegt nach Premierentreffer vom Platz, ein Gladbach-Flop besorgt Sieg im englischen Pokal und eine ehemalige Nachwuchshoffnung des VfL Wolfsburg trifft doppelt.

Es war die 85. Minute, als sich Alexander Baumjohann und seine Mitspieler vom Sydney FC in den Armen lagen und sein Tor zum 3:0 gegen Melbourne Victory vor den mitgereisten Fans bejubelten. Dem früheren Münchner war die Erleichterung nach seinem ersten Treffer im 14. Spiel für seinen neuen Arbeitgeber anzumerken.

Knappe acht Minuten später war die Euphorie aber schon wieder verflogen: Kurz vor Schluss brannten Baumjohann, nachdem er gefoult wurde, die Sicherungen durch. Am Boden liegend schlug der 33-Jährige in Richtung seines Gegenspielers aus.

Dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig, als den ehemaligen U-Nationalspieler vom Platz zu stellen. Ein unrühmliches Ende für Baumjohann, der neben seinem Treffer auch einen Assist verbuchen konnte und bis zu seinem Aussetzer der überragende Mann auf dem Platz war. 

Auch die Karriere vor seinem Australien-Abenteuer war ein ständiges Auf un Ab. Nach Stationen beim FC Bayern, FC Schalke oder Gladbach, führte sein Weg über Brasilien nach Sydney, wo er nach einem Jahr bei den Western Sydney Wanderers zum Lokalrivalen Sydney FC wechselte. Beim Tabellenführer der australischen A-League scheint Baumjohann endlich eine sportliche Heimat gefunden zu haben, in der das Team um Trainer Steve Corica auf ihn setzt.

Der gebürtige Waltroper stand in dieser Saison in jedem Spiel in der Startelf. Auch wenn diese Serie aufgrund seiner Rotsperre reißen wird, deutet alles darauf hin, dass Baumjohann weiterhin zu den Leistungsträgern in Sydney gehören wird.

Gladbach-Flop trifft endlich

Zu den Leistungsträgern gehört Josip Drmic bei Norwich City derzeit nicht. Beim ehemaligen Bundesliga-Stürmer läuft es nicht rund. Nach mehreren verletzungsbedingten Ausfällen kommt er unter dem deutschen Trainer Daniel Farke in der Liga nur zu Kurzeinsätzen. In zehn Spielen und rund 120 Spielminuten erzielte er lediglich ein einziges Tor.

Durch seine Leistung im Pokal ließ er allerdings aufhorchen: Der Schweizer steuerte bei seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison prompt einen wichtigen Treffer zum 2:1-Sieg gegen Burnley bei.

Von Verletzungen geplagt, läuft Drmic seit Jahren seiner Form aus vergangenen Tagen in Zürich oder Nürnberg hinterher. Nach seinem Wechsel weg von den Cluberern, bei denen er 2014 mit 17 Buden beinahe Bundesliga-Torschützenkönig wurde, ging es mit seiner Torausbeute bergab. Weder in Leverkusen, Gladbach noch in Hamburg brachte der Nationalspieler die erwartete Leistung, ehe ihn Farke im vergangenen Sommer auf die Insel holte.

Um den Abstieg Norwichs noch abzuwenden, wären Tore von Drmic essentiell. Dem mit unzähligen ehemaligen Bundesliga-Profis gespickten Aufsteiger droht der direkte Wiederabstieg. Die Canaries haben sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz und das mit Abstand schlechteste Torverhältnis der gesamten Liga.

Ehemalige VfL-Nachwuchs-Hoffnung mit Doppelpack 

Mit dem Abstieg muss sich Maximilian Rossmann in diesem Jahr wohl nicht auseinandersetzen. Der ehemalige Nachwuchsspieler vom VfL Wolfsburg läuft mittlerweile für Heracles Almelo in der niederländischen Eredivisie auf. Aufgrund einer Verletzung des Kapitäns Robin Pröpper, bekam der zurzeit nicht gesetzte Deutsche jetzt seine Chance gegen Feyernoord. Diese wusste der Innenverteidiger mit einem Doppelpack zu nutzen. Zu einem Sieg reichten die beiden sehenswerten Tore bei der 2:3-Niederlage trotzdem nicht. 

In seiner Zeit in Deutschland hatte es Rossmann nie über die 3. Liga hinaus geschafft. Nach nur fünf Einsätzen bei der 2. Mannschaft der Wölfe ging es über einige Stationen in Deutschland schließlich im Sommer 2018 in die Niederlande.

Bei Almelo etablierte der 24-Jährige sich schnell zum Stammspieler und verpasste in seiner ersten Spielzeit nur fünf Spiele im niederländischen Oberhaus. Diese Saison hat er jedoch einen deutlich schwereren Stand und absolvierte gegen Feyernoord erst sein viertes Ligaspiel. 

Aktuell macht Rossmann es Coach Coric mit seiner Leistung schwer, ihn auch nach der baldigen Rückkehr von Kapitän Pröpper wieder auf die Bank zu setzen.

Nicolas Schreinemacher