09.11.2022 16:24 Uhr

Bayern-Flop stürzt ab - S04-Talent brilliert unter BVB-Ikone

Michael Cuisance (l.) verließ den FC Bayern im Januar 2022
Michael Cuisance (l.) verließ den FC Bayern im Januar 2022

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: der Absturz eines Transfer-Flops des FC Bayern, ein ehemaliger Stürmer des FC Schalke 04, der unter einer BVB-Ikone als Trainer brilliert, und ein ehemaliger Profi von Werder Bremen im WM-Gastgeberland.

Mit großen Erwartungen kam Michael Cuisance 2019 von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. In Gladbach hatte der damals 19-Jährige zuvor regelmäßig Spielpraxis in der Bundesliga gesammelt. Satte zehn Millionen Euro Ablöse überwiesen die Münchner für ihn. 

Den Durchbruch beim deutschen Rekordmeister schaffte Cuisance jedoch nie. Auch eine Leihe zu Olympique Marseille verbesserte seine Situation in München nicht.

Im Januar 2022 zog es ihn zum FC Venedig in die italienische Serie A. "Vielleicht muss ich einen Schritt zurück machen, um dann durchzustarten. Ich glaube immer noch fest daran, dass ich eine große Karriere machen kann", kommentierte Cuisance seinen Wechsel.

Doch dieser Plan ging bislang nicht auf. In Venedig entwickelte sich der Kreativspieler zwar auf Anhieb zur Stammkraft. Den Abstieg in die Zweitklassigkeit im vergangenen Sommer konnte er aber nicht verhindern.

In der Serie B läuft es für Cuisance mit zwei Toren und zwei Vorlagen in zehn Spielen zwar aus persönlicher Sicht solide. Dennoch steht Venedig mit gerade einmal neun Punkten aus zwölf Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und das, obwohl der Kader neben Cuisance auch mit weiteren namhaften Spielern wie dem früheren Real-Madrid-Profi Denis Cheryshev und dem Ex-Leverkusener Joel Pohjanpalo besetzt ist.

Cuisances Team wird sich nach der WM-Pause mächtig steigern müssen, um nicht in die dritte italienische Liga durchgereicht zu werden.

Ob der beim FC Bayern gescheiterte Franzose trotz eines bis 2025 laufenden Vertrages auch den Weg mit in die Serie C antreten würde, ist mehr als fraglich.

Ex-Stürmer des FC Schalke 04 brilliert unter BVB-Ikone

Deutlich zufriedener als Cuisance ist derzeit der frühere Schalker Haji Wright bei seinem Arbeitgeber Antalyaspor - und das ausgerechnet unter BVB-Ikone Nuri Sahin als Cheftrainer.

Bereits neun Tore erzielte der US-Amerikaner in zwölf Einsätzen in der Süper Lig für den Verein aus der türkischen Hauptstadt.

Diese Top-Quote überrascht durchaus, traf Wright auf Schalke doch nur einmal in sieben Bundesligaspielen. 2019 gaben ihn die Königsblauen ablösefrei in die Niederlande zum VVV-Venlo ab.

Der Durchbruch gelang Wright erst ein Jahr später bei SönderjyskE in Dänemark, wo er sich mit elf Saisontoren in den Fokus von Antalyaspor schoss. Immerhin knapp zwei Millionen Euro Ablöse flossen für die Dienste des ehemaligen S04-Talents.

Dass diese Summe gut investiert ist, stellte Wright am vergangenen Wochenende einmal mehr unter Beweis.

Gegen Tabellennachbar Karagümrük lag Antalyaspor bis zur 35. Spielminute mit 0:2 zurück. Doch Wright leitete nach einer präzisen Flanke auf den ersten Pfosten mit einem kraftvollen Flugkopfball die Wende ein. 

4:2 entschied der Hauptstadtklub das Spiel am Ende noch für sich und rückte auch dank Ex-Schalker Wright auf den zehnten Tabellenplatz vor.

Bundesliga-Wandervogel mit gutem Start in Katar

Eine ähnlich gute Torquote wie Wright kann Ishak Belfodil für den Al-Gharafa SC in Katar aufweisen. Für den Stürmer, der in seiner Karriere bereits bei 15 Vereinen spielte, läuft es im WM-Gastgeberland richtig gut.

Die letzten fünf Jahre hatte der ehemalige algerische Nationalspieler in der Bundesliga bei Hertha BSC, Werder Bremen und der TSG Hoffenheim verbracht, bevor er im Sommer sein Fußball-Abenteuer im Wüstenstaat begann.

Al-Gharafa steht mit nur einer Niederlage auf dem vierten Platz in der Tabelle der Qatar Stars League. Belfodil traf in vier Spielen bereits dreimal.

Zwar befindet sich die Liga bereits seit Mitte September in der WM-Pause, Belfodil knipst aber weiter.

In der Gruppenphase des derzeit laufendenden Qatari Stars Cups erzielte er ein weiteres Tor für Al-Gharafa, konnte das Ausscheiden seiner Mannschaft als Tabellendritter aber nicht verhindern.

Jannis Bartling