28.05.2024 09:36 Uhr

Leverkusen-Star schwärmt von Gala gegen FC Bayern

Jonas Hofmann feierte mit Bayer Leverkusen den ersten Meistertitel der Klubgeschichte
Jonas Hofmann feierte mit Bayer Leverkusen den ersten Meistertitel der Klubgeschichte

Bis zum 21. Bundesliga-Spieltag lieferten sich Bayer Leverkusen und der FC Bayern ein enges Meisterschafts-Rennen. Dann reisten die Münchner an den Rhein, bekamen ihre Lederhosen ausgezogen und Leverkusen marschierte zur ersten Schale seiner Geschichte. Für Jonas Hofmann der Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel.

"Der Gedanke, dass wir Meister werden, dass wir es wirklich packen könnten, ging mir zum ersten Mal nach dem Heimspiel gegen die Bayern durch den Kopf, als wir sie Anfang Februar verdient 3:0 geschlagen haben", schrieb Hofmann in einem Beitrag für den "kicker".

Viele hätten damit gerechnet, "dass die Bayern voll da sein und an uns vorbeiziehen würden. Doch an dem Tag waren eben wir da und haben unseren Vorsprung auf fünf Punkte erhöht. Da war mir klar, auch wenn noch 13 Spiele zu spielen waren: Wir können das schaffen."

Nach dem Sieg gegen den Serienmeister sei enorm viel Druck von der Mannschaft abgefallen, so Hofmann. "Und danach ging es auch von außen los: Jetzt kann es Leverkusen wirklich packen, hieß es auf einmal. Dieses Gefühl an diesem Abend war einmalig."

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Leverkusen pulverisierte das ungeliebte "Vizekusen" und marschierte ungeschlagen zum Titel. Schon am 29. Spieltag machte die Elf von Trainer Xabi Alonso den Triumph perfekt - und hatte danach ein Feierproblem: nur vier Tage später stand das Europa-League-Spiel bei West Ham United an.

Hofmann und Co. mussten sich also eine Frage stellen, die bei einem Kreisligaspieler an keinem Spieltag aufploppt: "Wie viel kann ich trinken, damit ich am nächsten Tag nicht völlig kaputt bin?" Die Mannschaft habe letztlich das richtige Maß gefunden, schrieb der Mittelfeldspieler.

Bayer Leverkusen: Mit Bayern-Mentalität zum Titel

Eine Mentalität wie bei der Leverkusener Meistermannschaft habe er auf seinen Karrierestationen bei Mainz 05, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach "nirgends in dieser ausgeprägten Form" erlebt, spielte Hofmann auf die vielen Last-Minute-Tore der Werkself und die Serie von 51 Spielen ohne Niederlage an.  

"Wir sind ja manchmal sogar 0:2 in Rückstand geraten, aber man hatte nie das Gefühl, dass es schiefgehen würde. Wir haben gedacht: Scheißegal, wir spielen weiter – und in der nächsten Aktion machen wir gleich den Anschlusstreffer. Dann, daran haben wir immer geglaubt, drehen wir noch das Spiel. Daran sieht man auch, wie wichtig der Kopf, das Mentale im Fußball ist. Wenn alle so denken, entsteht etwas", so der 31-Jährige. 

Diesen besonderen Charakter habe Alonso der Mannschaft eingeimpft, resümierte Hofmann und zog eine Parallele: "Die Bayern hatten das zu ihren Glanzzeiten ähnlich gemacht. Immer weiter daran zu glauben und dranzubleiben, das ist eine Qualität, die sich meistens durchsetzt."