27.05.2024 14:53 Uhr

Ex-Coach über Reus: "Ich habe das auch durchgemacht"

Marco Reus verlässt den BVB nach dem Champions-League-Finale
Marco Reus verlässt den BVB nach dem Champions-League-Finale

Nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid am Samstag (21:00 Uhr) geht die Ära von Marco Reus bei Borussia Dortmund zu Ende. Sein Ex-Trainer Christian Wück würdigt die Karriere des BVB-Routiniers.

"Als Cheftrainer von Rot Weiss Ahlen habe ich Marco Reus an einem Sonntagvormittag zum ersten Mal für unsere A-Jugend spielen sehen. Und ich habe ihn danach schnell zu den Senioren hochgezogen. Dort hat er erst im Training und dann in den Spielen schnell bestätigt und schnell bewiesen, was er kann", schilderte Wück in einem Beitrag für den "kicker" seine erste Begegnung mit Reus.

Der heute 34-Jährige habe "damals schon alles im höchsten Tempo gemacht und war technisch auch in der Lage, dieses Tempo mit dem Ball aufrechtzuerhalten. Das macht die außergewöhnlichen Fußballer aus, dass sie viele Kontakte in kurzer Zeit haben und deswegen so schwer vom Ball zu trennen sind", schwärmte der zukünftige Frauen-Nationaltrainer.

Ein Lautsprecher war Reus schon zu seiner Ahlener Zeit nicht. Die BVB-Ikone sei als junger Spieler in der Kabine "etwas ruhiger" gewesen und habe sich "alles erst mal angeschaut", erklärte Wück. "Marco war auf dem Spielfeld mit seiner Leistung laut, weniger mit der Stimme."

Reus' Weg zu einer großen Karriere war dem 50-Jährigen zufolge alles in allem vorgezeichnet. "Es war damals schon absehbar, dass er seinen Weg geht - außer vielleicht, wenn ein Trainer gekommen wäre, der ihn verhindert hätte. Ich war aber trotzdem überrascht, wie schnell er den Durchbruch in der Bundesliga geschafft hat, als er aus Ahlen zu Borussia Mönchengladbach gewechselt ist. Das hatte ich ihm in dieser Schnelligkeit nicht zugetraut, zeigte aber damals schon seine Klasse."

BVB: Bringt Marco Reus "die letzten Kritiker zum Schweigen"?

Noch deutlich mehr hätte Reus in seiner Karriere erreichen können, hätten ihn nicht häufig Verletzungen gestoppt. "Ich habe das als Profi auch durchgemacht, nach jeder Verletzung wird man gerade als schneller Spieler einen Tacken langsamer. Und er hatte keine leichten Verletzungen, sondern viele schwerwiegende. Da ist es ihm sehr hoch anzurechnen, welchen Weg er gegangen ist", so Wück.

Obwohl Reus vor allem wegen seiner anfälligen Gesundheit nicht der erfolgreichste Titelsammler war, zollte der 50-Jährige seinem früheren Weggefährten "allerhöchsten Respekt".

Er hoffe, dass sich Reus bei seinem BVB-Abschied noch mit dem Champions-League-TItel krönt "und damit auch die letzten Kritiker zum Schweigen bringt", betonte Wück. "Für mich ist er einer der ganz Großen des deutschen Fußballs."