28.11.2021 20:35 Uhr

Bundesliga-Stimmen: "Luftstand wie Michael Jordan"

Eintracht Frankfurt gewann gegen Union Berlin
Eintracht Frankfurt gewann gegen Union Berlin

Der 1. FC Köln hat in der Fußball-Bundesliga einen Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert. Borussia Dortmund fand nach dem Aus in der Champions League durch einen Auswärtserfolg in Wolfsburg zurück in die Spur. Auch der FC Bayern fuhr einen knappen Sieg ein. Eintracht Frankfurt feierte am Sonntag einen Last-Minte-Sieg gegen Union Berlin. Die Stimmen zum 13. Spieltag:

RB Leipzig - Bayer Leverkusen 1:3

Achim Beierlorzer (Co-Trainer RB Leipzig): "Das ist nicht das, was wir wollen. Es war klar, dass es ein Spitzenspiel wird. Leverkusen hat es stark gemacht. Wir haben uns vor dem Spiel vorgenommen, das Umschaltspiel zu gewinnen. Das haben wir nicht gemacht. Deshalb sind wir verdient als Verlierer vom Platz gegangen."

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Kompliment an die Mannschaft, insgesamt war das ein sehr guter Auftritt. Wir haben gut verteidigt und umgeschaltet. Als ganzes Team haben wir eine sehr gute Leistung gebracht."

Eintracht Frankfurt - Union Berlin (2:1)

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg. Wenn es wieder mal die letzte Sekunde ist, ist vielleicht auch etwas Glück dabei. Wir hätten uns ein 2:0 oder 3:0 zur Halbzeit gewünscht. Was uns wieder mal ausgezeichnet hat, war, dass wir weiter auch nach vorne gespielt haben. Und plötzlich taucht unser linker Innenverteidiger vorne auf mit einem Luftstand wie Michael Jordan zu seinen besten Zeiten."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Es war ein verdienter Sieg. Es ist unglücklich für uns, mit dem letzten Angriff das 1:2 zu bekommen. Ich habe eine schwache erste Halbzeit meiner Mannschaft gesehen, da war Frankfurt in allen Belangen überlegen. Die zweite Hälfte konnten wir ausgeglichener gestalten. Wir müssen aus solchen Aktionen lernen."

FC Bayern - Arminia Bielefeld (1:0)

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München) ...

... zum Stress rund um die Jahreshauptversammlung (vor dem Spiel): "Es gehört beim FC Bayern auch dazu, bei gewissen Themen Stellung zu beziehen. Ich habe die meiste Redezeit in den Medien, das ist als Trainer ein Stückweit normal. Man muss die Gedanken in seinem Kopf klar trennen. Ich habe aber noch genug Kapazitäten, mich auch um das Sportliche zu kümmern. Die die Vorbereitung war gut und die Jungs machen einen guten Eindruck."

.... zu den Gesprächen mit den Verantwortlichen am Freitag (vor dem Spiel): "Es waren nicht allzu viele, ich habe mich auf das Training konzentriert. Ich war auf der Geschäftsstelle, habe mit Olli Kahn und Brazzo (Salihamidzic) kurz gesprochen, da habe ich meine Meinung gesagt und wir haben uns ausgetauscht. Die zukünftigen Entscheidungen sind nicht meine Baustelle, das müssen andere machen."

... zur Schuldfrage an der Eskalation bei der JHV (vor dem Spiel): "Bei so einem emotionalen Konflikt sind immer beide Seiten ein bisschen beteiligt. Es gab sicherlich Situationen, die wir als Verein besser hätten lösen können, aber es gab auch Situationen, die die Mitglieder besser hätten lösen können. Das war vielleicht auch nicht der ideale Rahmen, Dinge von solcher Tragweite dort auszudiskutieren, auch wenn es 'nur' rund 800 Leute waren. Das hätte man besser lösen können."

... zu seiner Situation (vor dem Spiel): "Es gab wahrscheinlich schon einfachere Situationen, um Bayern-Trainer zu werden: Erst die der sehr erfolgreiche Zeit, dann mit Corona und der Thematik der Jahreshauptversammlung. Trotzdem habe ich den Anspruch, dass wir gut spielen. Das ist immer eine gewisse Gratwanderung, wie zum Beispiel mit den ungeimpften Spielern. Da versuchst du, die Spieler zu unterstützen und sie trotzdem auch zu überzeugen. Das ist schon so ein Durchschlängeln, das ist nicht ganz so einfach. Trotzdem denke ich, dass ich das ganz gut hinbekomme, gemeinsam mit dem Staff."

... zum Spiel: "Wir haben gegenüber Augsburg einen Schritt gemacht. Wir wollten im Gegenpressing aktiver sein und die Konterabsicherung besser gestalten. Am Ende hatten wir genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Es wurde immer mehr ein Geduldsspiel und du bist auch ein bisschen unter Druck, weil Dortmund gewonnen hat. Der Knoten ist dann durch ein sehr schön herausgespieltes Tor geplatzt. So ein 1:0 im Herbst tut auch mal gut, insgesamt haben wir gut verteidigt. Wir fahren voller Vorfreude als Tabellenführer nach Dortmund."

... zum geplanten Treffen von Präsident Herbert Hainer mit Kritiker Michael Ott: "Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man Dialoge führt, Dinge anspricht und sich Meinungen anhört, auch wenn man vielleicht nicht alles sofort umsetzen kann. Eine Jahreshauptversammlung ist dafür da, Meinungen auszutauschen, aber es schwer bei der ganzen Emotionalität den Fokus auf den Inhalt zu bewahren. Ein Gespräch im kleinen Rahmen ist da sinnvoller."

Thomas Müller (FC Bayern München) ...

... zu seinem 396. Einsatz (mit Franz Beckenbauer gleichgezogen): "Wenn ich fit, frisch und gut genug bleibe, dann ist schon noch ein bisschen was möglich. Das ist eine schöne Statistik, das zeigt den Weg, den ich bisher gegangen bin. Ich freue mich eher aber mehr auf den vielleicht etwas kürzeren Weg, der noch vor mir liegt."

... zu seinen 21 Vorlagen im Kalenderjahr 2021: "Bei den Assists geht es darum, dranzubleiben. In so einem Spiel geht ja auch viel schief, gerade in der Offensive. Ich habe auch den Vorteil, dass ich viele Spieler mit einer sehr guten Abschlussqualität um mich herum habe."

... zur Jahreshauptversammlung: "Es gab viele Begleitumstände um diese Veranstaltung. Was ich mitgenommen habe, ist, dass der Dialog nicht zufriedenstellend stattgefunden hat, zumindest wenn man die Mitglieder fragt. Da geht es nicht um Katar, sondern da muss jetzt zwischen den Mitgliedern, den Fans und dem Verein gesprochen werden, da wird auch ein bisschen aneinander vorbeigeredet. Das hat auch mit Provokationen zu tun. (...) Die Außenwirkung war auf jeden Fall nicht gut, dafür muss man kein Experte sein. Ich bin positiv gestimmt. Wir sind ja auch kein Verein, der Mitglieder links liegenlässt. Wir sind der größte Sportverein der Welt, dementsprechend werden wir das hinbekommen. Wir haben die richtigen Leute dafür."

... zur Wahl beim Ballon d'Or: "Da muss man nicht diskutieren, der Lewy (Lewandowski) muss das Ding holen, ganz klar. Der hat das absolut verdient. Jetzt werden die Leute in Spanien sagen, dass Benzema auch super performt hat, aber Lewy hat mit uns alles gewonnen, dann ist die Wahl ausgefallen, dann hat er in der nächsten Saison den Torrekord aufgestellt. Und dann muss man noch sehen, was er mit der polnischen Nationalmannschaft macht."

Manuel Neuer (Kapitän FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "Es war ein maximaler Minimalsieg. Wir sind froh über das Ergebnis und auch über die Leistung. Wir kennen ja Bielefeld, es ist nicht so einfach, gegen so eine vielbeinige Abwehr anzulaufen und Tore zu erzielen. Leroy hat den Ball dann super reingehauen."

... zum Spiel ohne Gegentor: "Das war sehr wichtig, da haben wir auch ein bisschen drauf gewartet. Es wurde auch Zeit, in der Defensive freuen wir uns sehr darüber."

... zum Topspiel gegen Borussia Dortmund am kommenden Samstag: "Sie waren heute sehr erfolgreich in der Offensive, wir haben es aber auch drauf, gegen Dortmund zu Null zu spielen. Das müssen wir uns als Ziel setzen."

... zur JHV: "In der letzten Zeit war die Stimmung schon nicht lupenrein, dadurch dass auch hier nicht immer volles Haus war. Das ist ganz normal in einem Verein, da ist es ganz wichtig, dass der Verein mit den Fans in den Dialog geht und darüber spricht."

... zum Verständnis für Fan-Kritik am Katar-Sponsoring und seinem Austausch mit dem Vorstand: "Es ist wichtig, dass man sich austauscht und jeden Standpunkt erst einmal an den Tisch bringt. (...) Es gab einen Austausch von mir mit dem Vorstand, wir haben darüber geredet, wie der Stand der Dinge ist. Ich muss als Kapitän und Sprecher der Mannschaft darüber auch informiert sein, was der Hintergrund ist."

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach (4:1)

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "In der Phase, in der wir das 2:1 gemacht haben, hatte ich das Gefühl, dass das Spiel kippen kann. Mit dem Doppelschlag lief es in unsere Richtung. Wir freuen uns über den Sieg und über die Leistung der Mannschaft. Am Ende haben wir es in unsere Richtung geschoben, aber es ist nur eine Momentaufnahme."

Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Da ist eine sehr große Enttäuschung, was das Ergebnis betrifft. Es ist wirklich zu hoch. In der Phase, in der wir das Ausgleichstor erzielt haben, hatte ich das Gefühl, wir könnten gewinnen. Deshalb ist die Enttäuschung sehr, sehr groß. Ich übernehme zu 100 Prozent die Verantwortung. Es ist sehr, sehr unangenehm, im ersten Derby für mich als Trainer so zu verlieren."

Hertha BSC - FC Augsburg (1:1)

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Wir hätten das 2:0 machen sollen, dann würden wir nicht über einen Punktverlust reden. Trotzdem muss man sagen, wenn der Gegner mit Elan angreift und im letzten Moment ein Tor macht, ist das verdient. Wir müssen langsam lernen, konsequenter auf das zweite Tor zu gehen. Und zum Schluss: Wie verteidigen wir, um das Spiel nach Hause zu bringen. Das ist uns in letzter Zeit nicht gelungen."


Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Es war ein verdienter Auswärtspunkt. Natürlich war es glücklich in der letzten Sekunde. Aber ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben als Mannschaft daran gearbeitet, den Fehler auszugleichen. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt."

VfL Bochum - SC Freiburg (2:1)

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Auch wenn Christian sich nichts dafür kaufen kann, Glückwünsche für das 300. Spiel. Heute hatten wir das nötige Glück, natürlich auch mit einem sehr guten Torwart. Die Mannschaft hat sich gefestigt, wir sind nach dem Rückstand nicht auseinandergebrochen. Wir sind froh, gegen eine tolle Freiburger Mannschaft einen glücklichen Sieg mitgenommen haben."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich bin ein Stück weit konsterniert. Meine Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, wir hatten Torchancen ohne Ende, sind aber an einem sehr guten Torhüter gescheitert. Dafür brauche ich erstmal zwei, drei Tage. Dass wir das Spiel verlieren, ist unglaublich."

SpVgg Greuther Fürth - TSG Hoffenheim (3:6)

Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Wir sind gut ins Spiel reingekommen und gehen verdient in Führung. Wir haben eine große Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen. Aus diesem Pfostenschuss kriegst du den Ausgleich. Ich bin sehr angefressen heute, weil wir als Spielvereinigung drei Tore in einem Bundesliga-Spiel erzielen, dann muss es reichen, drei Punkte zu holen. Mir tut es für die Jungs leid, da sie viel investiert haben."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Ein turbulentes Spiel haben wir heute gesehen. Wir haben unsere komplette Palette gezeigt. Wir haben heute sechs Tore gemacht, das gab es auswärts noch nie in der Bundesliga. Es ging darum, zu gewinnen und den Sieg letzte Woche mit einem Auswärtssieg zu vergolden. Das haben wir getan. Am Ende fühlt es sich ein wenig dreckig an, aber auch ein wenig gut, zu gewinnen."

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund (1:3)

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Mit Sicherheit haben wir nicht alles richtig gemacht, trotzdem war es eine unglückliche Niederlage. Wir müssen aber über unsere Chancenverwertung reden. Das Tor zum 1:3 hat unser Spiel ein bisschen gebrochen. Zuletzt haben wir ein paar Gegentore zuviel bekommen."

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund) ...

über den Auswärtssieg: "Es war ein verdienter Sieg mit einem schwierigen Start. Aber die Reaktion der Mannschaft auf den frühen Rückstand war top. Es war vor allem spielerisch eine der besten Saisonleistungen. Erling ist nun einmal ein Unterschiedsspieler. Trotz der langen Pause wollte er sogar noch länger spielen."

über das Comeback von Haaland: "Erling ist natürlich ein Unterschiedsspieler. Und wenn man als Mannschaft lange auf einen Unterschiedsspieler verzichten muss, dann macht das etwas mit dir. Erling gibt dir Energie. Erling wollte sogar noch länger spielen. Dann kommt er rein und schießt sofort ein Tor. Das ist der Unterschied, den er macht. Wir sind froh, dass er wieder da ist."

VfB Stuttgart - FSV Mainz 05 (2:1)

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir hatten einen sehr guten Start ins Spiel. Nach dem nicht gegebenen Elfmeter war ein Bruch in unserem Spiel. In der Halbzeitpause hat man gemerkt, dass die Jungs wollten. Wir haben verdienterweise das 2:1 geschossen. Wir sind geschlossen aufgetreten, ich glaube, dass der Sieg nicht unverdient ist. Es tut sicherlich gut, weil wir uns ein paar Spieltage nicht belohnen konnten."

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Wir haben heute eine unnötige Niederlage bekommen. Wenn es länger 1:1 steht, hätten sich auch Räume für uns geöffnet. Ich finde schon, dass viele Sachen gepasst haben. Wir haben ein paar Probleme gehabt, die langen Bälle der Stuttgarter zu verteidigen. Ich bin nicht so unzufrieden mit der ersten halben Stunde. Wir haben eine unnötige Niederlage bekommen."