25.04.2021 07:45 Uhr

KHR sicher: Thema Super League "ist erledigt"

Die geplante Super League ist schon gescheitert
Die geplante Super League ist schon gescheitert

Zwölf schwerreiche europäische Top-Klubs haben die Gründung einer neuen Super League beschlossen und damit ein Beben im internationalen Fußball ausgelöst. FC Bayern und BVB wollen jedoch nicht mitmachen. Nach wenigen Tagen droht das Projekt schon wieder eingestampft zu werden. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick:

  • Rummenigge sicher: "Thema ist erledigt"
  • Das hätten der FC Bayern und der BVB kassiert
  • ESL wollte RB Leipzig und Co.
  • Ceferin erneuert Ausschlussdrohung
  • Gosens feiert feiert Super-League-Implosion 

Update 25.04.2021, 07:46 Uhr: Super League für Rummenigge erledigt

Die Super League ist nach Ansicht von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge trotz des Festhaltens einiger Klubs an dem Projekt definitiv gescheitert. "Das Thema ist endgültig erledigt", sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Rekordmeisters der "Bild am Sonntag".

"Das war ein Warnschuss", fügte Rummenigge hinzu. Es sei letztendlich "vielleicht sogar gut gewesen", dass der Wirbel um die neue Liga die Welt innerhalb weniger Tage drastisch in Aufruhr versetzt habe.

So hätten auch die Geschäftsleute im Fußball verstanden, "dass der Fußball etwas anders tickt als nur geschäftlich", sagte Rummenigge. Von den zwölf Gründungsklubs der Super League hatten Real Madrid, Juventus Turin, der FC Barcelona und AC Mailand bislang noch keine Absichten zum Ausstieg aus dem Projekt verkündet.

Die beschlossene Reform der Champions League, die zuletzt unter anderem Liverpool-Coach Jürgen Klopp und Nationalspieler Ilkay Gündogan kritisiert hatten, verteidigte Rummenigge. Er sage "voller Überzeugung", die Reform werde die Königsklasse besser machen. "Durch die neue Form der Vorrunde wird der ganze Wettbewerb viel spannender und emotionaler, auch weil es für die Großen viel schwieriger wird, sich durchzusetzen", sagte Rummenigge. In der Champions League werden nach der Reform ab 2024 36 statt 32 Teams spielen, jede Mannschaft wird zehn statt sechs Gruppenspiele absolvieren.

Update 24.04.2021, 15:26 Uhr: Abramovich entschuldigt sich

Der englische Fußball-Topklub FC Chelsea hat sich nun ebenfalls für seine kurzzeitige Beteiligung an der geplanten Super League entschuldigt.

"Der Eigentümer (Roman Abramovich, d.Red.) und der Vorstand sehen ein, dass die angedachte Teilnahme nicht der richtige Beschluss war. Es ist eine Entscheidung, die wir sehr bedauern", heißt es einem Statement des Klubs von Teammanager Thomas Tuchel.

Zuvor hatten sich bereits die Klubbosse vom FC Liverpool, den Manchester-Vereinen United und City sowie der FC Arsenal entschuldigt. Die Gründung der Super League mit insgesamt zwölf Vereinen aus England, Italien und Spanien war in der Nacht zu Montag bekannt gegeben worden.

Nach heftiger Kritik von Verbänden, Vereinen und Fans wurden die Pläne nach nur 48 Stunden jedoch wieder auf Eis gelegt. Die englischen Vereine hatten sich von den Plänen als erste zurückgezogen.

"Da nach der Ankündigung Bedenken geäußert wurden, hat der Verein einen Schritt zurück gemacht, um zuzuhören und mit den Fans zu sprechen", heißt es in dem Statement: "Nach diesen Gesprächen und unter Berücksichtigung der extrem starken Meinungen gegen die Pläne, haben wir unsere ursprüngliche Entscheidung überdacht und entschieden, dass wir nicht Teil dieser Liga sein wollen."

Die Super League war als Konkurrenz zur Champions League gedacht und sollte schon in der kommenden Saison starten.

Update 24.04.2021, 11:32 Uhr: Super League wäre Zweiklassengesellschaft geworden

Die Super League scheint inzwischen Geschichte zu sein, Details aus dem Vertragswerk des Wettbewerbs sorgen allerdings weiterhin für Aufsehen. 

Aus Dokumenten, die dem "Spiegel" vorliegen, geht hervor, dass die 15 geplanten Gründerklubs keineswegs gleichbehandelt werden sollten. Von den 3,5 Milliarden Euro, die die Bank JP Morgan einmalig ausschütten wollte, wären demnach 88,5 Prozent an die 15 Vereine geflossen, die als Gründungsklubs ab der ersten Saison des Formats hätten teilnehmen sollen. Von einer Gleichverteilung kann allerdings keine Rede sein.

Während dem geleakten Vertrag zufolge Real Madrid, FC Barcelona, Juventus Turin, FC Chelsea, FC Arsenal, Tottenham Hotspur, FC Liverpool, Manchester United, Manchester City sowie den ebenfalls vorgesehenen Paris Saint-Germain und FC Bayern, die sich niemals zum Wettbewerb bekannt haben, 7,7 Prozent zugestanden hätten, hätten der AC Mailand, Atlético Madrid, Inter Mailand und Borussia Dortmund (der BVB hat ebenfalls einen Start von Beginn an abgelehnt) "nur" 3,8 Prozent der enormen Summe kassiert. 

Zudem auffallend: Real Madrid und der FC Barcelona hätten in den ersten beiden Spielzeiten nochmals je 30 Millionen Euro pro Saison zusätzlich eingestrichen. Die beiden spanischen Branchenriesen haben sich als einzige noch nicht von der Super League abgewendet. 

Update 24.04.2021, 10:17 Uhr: RB Leipzig hätte den FC Bayern beerben sollen

Nach der Absage des FC Bayern, des BVB und von Paris Saint-Germain sowie dem Ausstieg einiger Top-Klubs darf die Super League als gescheitert betrachtet werden. Die "Daily Mail" hat nun aber enthüllt, welche Klubs von dem Verzicht der Münchner, der Dortmunder und PSG hätten "profitieren" können.

Dem Bericht der Zeitung zufolge planten die Macher des Wettbewerbs, RB Leipzig, Olympique Lyon und Olympique Marseille einen Startplatz zu offerieren, nachdem die erste Garde der Bundesliga und der League 1 abgesagt hatte.

Offizielle Anfragen sollen allerdings noch nicht existiert haben, da man große Hoffnungen hegte, vor allem PSG und Bayern zu überreden.

Nach massiven Fanprotesten sind viele Gründungsklubs der Super League inzwischen abgesprungen. Vereine aus der Bundesliga und der Ligue 1 gehörten schon zuvor nicht zu den Unterstützern.

Update 23.04.2021, 20:06 Uhr: Zidane hält CL-Ausschluss für "absurd"

Der Trainer von Real Madrid, Zinédine Zidane, hat einen möglichen Ausschluss aus der Champions League wegen des Festhaltens seines Fußballklubs am Projekt der Super League als "absurd" zurückgewiesen.

"Eine Bestrafung ist unlogisch. Wir haben ein Recht, in der Champions zu spielen, und wir werden das tun", sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Zidane reagierte damit auf die Drohung von UEFA-Chef Aleksander Ceferin, Mitgründer der Super League, die keinen offiziellen Rückzug vollziehen, könnten von künftigen Europacup-Wettbewerben ausgeschlossen werden. "Wer in Zukunft weiterhin an einer Super-League-Firma beteiligt ist, wird nicht in UEFA-Wettbewerben spielen können", sagte der Präsident der Europäischen Fußball-Union dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Real Madrids Clubchef Florentino Pérez als Initiator der Super League will - wie wohl mindestens drei weitere Mitgründer - das Projekt nicht aufgeben und auch die anderen Partner nicht aus ihren Verträgen entlassen. Die UEFA hatte den zwölf Clubs, die in der Nacht zum Montag mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne Fußball-Europa geschockt hatten, zunächst mit harten Strafen gedroht. Bei der Sitzung der UEFA-Exekutive am Freitag wurden jedoch nach dem schnellen Kollaps der Pläne keine Sanktionen ausgesprochen.

Update 23.04.21, 14:45 Uhr: UEFA erneuert Ausschlussdrohung

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat den verbliebenen Mitgründern der Super League erneut mit einem Ausschluss von künftigen Europacup-Wettbewerben gedroht.

"Wer in Zukunft weiterhin an einer Super-League-Firma beteiligt ist, wird nicht in UEFA-Wettbewerben spielen können", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Ins Visier nahm der Slowene dabei vor allem die Mitinitiatoren Real Madrid und Juventus Turin sowie den FC Barcelona und den AC Mailand, die bisher offiziell noch keine Absichten zum endgültigen Ausstieg aus dem Projekt verkündeten. "Unsere Wettbewerbe werden auch ohne diese vier Teams fantastisch sein", sagte Ceferin.

UEFA-Chef Ceferin sieht den Kollaps der Super League, der sich Anfang der Woche durch den Ausstieg der englischen Teams angebahnt hatte, als perfekt an. "Jetzt haben sie es einmal versucht und sind gescheitert", sagte er dem "Spiegel".

Dies mache für den Dachverband auch die künftigen Verhandlungen über eine gerechtere Geldverteilung leichter. "Wir können jetzt sagen: Ihr wollt egoistisch sein? Dann probiert doch noch mal eure Super League", sagte Ceferin.

Update 23.04.21, 14:42 Uhr: Gosens feiert Super-League-Implosion  

Fußball-Nationalspieler Robin Gosens sieht die rasche Implosion der Super League als "riesengroßen Sieg für den Fußball und für die Fans". Der Zusammensturz des Projekts habe "ganz klar gezeigt, welche Macht die Fans nach wie vor haben, auch zu Recht. Denn der Fußball ist ohne sie nur halb so viel wert", sagte der Profi von Atalanta Bergamo im Sport-Podcast "Meine Bayern-Woche".

Gosens ist "total happy und glücklich, dass sich die Fans, im Prinzip aus jedem Verein, so lautstark bemerkbar gemacht und dafür gesorgt haben, dass die.se Reform gekippt wird". Der reine Fußball habe gegen das Business, "die Gelddruck-Maschinerie" obsiegt: "Das ist ein großes Zeichen für die Fans."

Gosens würdigte in diesem Zusammenhang das "gute und positive" Beispiel von Bayern München und Borussia Dortmund, die sich den Plänen verweigert hatten. Dies habe "entscheidend dazu beigetragen, dass diese Reform so schnell wieder ad acta gelegt wurde. Da kann man sich als Deutscher nur drüber freuen."

Update 23.04.21, 11:33 Uhr: JPMorgan entgeht Milliarden-Gewinn

Der US-amerikanischen Investmentbank JPMorgan entgeht durch die vorerst gescheiterten Pläne für eine Super League im Fußball offenbar ein Milliardengewinn.

Das Unternehmen mit Sitz in New York wollte den zwölf beteiligten Gründungsmitgliedern der Liga 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, diese Summe hätte jeder Klub über 23 Jahre mit 264 Millionen Euro pro Jahr plus Zinsen zurückzahlen sollen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Demnach hätte JPMorgan am Ende des Deals 6,1 Milliarden verbuchen können.

Am Freitag gab JPMorgan zudem zu, dass das Kreditinstitut nicht mit einer solchen Welle der Ablehnung unter den Fans gerechnet hatte.

"Wir haben eindeutig falsch eingeschätzt, wie dieser Deal von der breiteren Fußballgemeinschaft gesehen wird und wie er sich in Zukunft auf sie auswirken könnte", hieß es in einem Statement: "Wir werden daraus lernen."

Update 23.04.21, 10:00 Uhr: Serie A prüft Konsequenzen für Mailänder Klubchefs

Der gescheiterte Plan einer europäischen Super League könnte in Italien Konsequenzen haben. Die Serie-A-Klubs prüfen einen Misstrauensantrag gegen die Vertreter der Klubs AC Mailand (Präsident Paolo Scaroni) und Inter Mailand (Geschäftsführer Giuseppe Marotta), die im Serie-A-Board sitzen. Laut "Gazzetta dello Sport" könnten beide zum Rücktritt gezwungen werden.

"Warum haben die beiden nicht über ihre Pläne berichtet? So etwas darf nie wieder vorkommen", sagte der Chef von AC Florenz, Rocco Commisso, der Scaroni und Marotta illoyales Verhalten vorwarf.

Der italienische Fußballverband (FIGC) will dagegen Juventus Turin und die Mailänder Klubs wegen der Pläne zur Gründung einer europäischen Super League nicht bestrafen. "Es wird zu keinem Prozess, keiner Verurteilung oder Racheaktionen kommen", versicherte Verbandschef Gabriele Gravina.

Update 23.04.21, 07:58 Uhr: Rummenigge glaubt nicht an Zukunft der Super League

Die geplante Super League ist nach nur wenigen Tagen gescheitert. Zwar kämpfen mit dem FC Barcelona und Real Madrid noch zwei europäische Schwergewichte um die Rettung des umstrittenen Projekts, dafür lehnen andere Vereine die Eliteliga komplett ab.

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge glaubt nicht an eine Wiederaufnahme der Pläne. "Nach dem Debakel, das in dieser Woche stattgefunden hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Super League jemals existieren wird", sagte er gegenüber der "L'Équipe". Der deutsche Rekordmeister hatte eine Teilnahme an der Super League abgelehnt. 

"Wenn wir 'Nein' zur Super League gesagt haben, dann deshalb, weil wir mit der Champions League voll und ganz zufrieden sind", erklärte Rummenigge die Münchner Absage.

Darüber hinaus hofft der 65-Jährige auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den europäischen Klubs und der UEFA. Das "Chaos" müsse "mit Weisheit" beantwortet werden, sagte Rummenigge.

Eine tragende Rolle traut der Münchner Vorstandschef dabei ausgerechnet dem umstrittenen PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi zu, der seit dieser Woche der neue Vorsitzende der ECA ist.

"Ich kenne Nasser nun schon einige Jahre. Über die Zeit hat sich zwischen uns ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt. Ich weiß, dass er sich als Chef von PSG für den europäischen Klubfußball verantwortlich fühlt. [...] Jetzt ist es unerlässlich, dass er und andere großartige Persönlichkeiten sicherstellen, dass innerhalb der ECA eine neue Balance gefunden wird", sagte Rummenigge.

Update 22.04.21, 16:31 Uhr: Freiburg-Coach Streich: Super League "ein Hohn"

Obwohl die Pläne für die europäische Super League als gescheitert gelten, rechnet Freiburgs Trainer Christian Streich, dass das Thema damit nicht grundsätzlich beendet ist.

"Es heißt, sich in Zukunft dagegen zu wehren", sagte der Coach des badischen Fußball-Bundesligisten, "das war ein Fanal, was da gesandt wurde an vollständig absurden Vorstellungen und Verdrehungen der Tatsachen. Es wurde ja so dargestellt, als soll der Fußball damit gerettet werden, das ist fast schon ein Hohn."

Auch in Bezug auf die Reform der Champions League erklärte Streich, dass es einen Druck gebe "von Vereinen, die sich fast ausschließlich als Wirtschaftskraft wahrnehmen, auch wenn sie den Fußball gewissermaßen vorne dran stellen".

Die sportliche Qualifikation und der sportliche Wettbewerb müsse aber das entscheidende und wichtigste Kriterium bleiben. "Es ist eine Kunst, den Kommerz nicht zu groß werden zu lassen und trotzdem dem gerecht zu werden, dass ganz viele Leute dadurch ernährt werden", sagte Streich.

 

Update 22.04.21, 13:53 Uhr: Arsenal-Boss entschuldigt sich bei Arteta

Teammanager Mikel Arteta vom FC Arsenal hat öffentlich gemacht, dass sich Klubbesitzer Stan Kroenke bei ihm persönlich für die Pläne entschuldigt hat, der mittlerweile gescheiterten Super League beizutreten.

"Ich respektiere das. Man hatte sicherlich die Absicht, das Beste für den Klub zu tun. Aber wenn es nicht das Richtige ist, dann ist eine Entschuldigung in Ordnung", sagte der Spanier.

Der Ex-Profi wies in diesem Zusammenhang auf die großen Effekte hin, den die Proteste der Anhänger ausgelöst hatten: "Sie haben wahrscheinlich die stärkste Botschaft gesendet, die jemals im Fußball gesendet wurde. Wir müssen ihnen zuhören. Es hat sich gezeigt, dass die Seele dieses Sports den Fans gehört."

Update 22.04.21, 11:24 Uhr: Ceferin geht von planmäßiger Durchführung der CL-Halbfinals aus

Aleksander Ceferin sieht die Super-League-Gründer bei der Wiedereingliederung in die Europäische Fußball-Union in der Pflicht.

"Tatsache ist, dass jeder Verein, der in unserem Wettbewerb mitspielen möchte, auf uns zukommen muss und wir die Dinge, die jetzt passiert sind, klären müssen", sagte der UEFA-Präsident in der slowenischen Nachrichtensendung "24UR". Jeder werde "die Konsequenzen seines Handelns tragen müssen".

Es sei schonmal eine sehr gute Entscheidung der englischen Klubs, "dass sie ihren Fehler zugegeben haben, dass sie verstehen, dass sie falsch lagen". Das erwarte er von allen Gründungsmitgliedern der Super League.

Weiter auf dieser geschlossenen Liga zu beharren sei "eigentlich relativ lächerlich". Unter anderem von Real Madrid fehlt bislang allerdings jegliches Einlenken. Konsequenzen für die laufende Champions League müssen die Königlichen wohl dennoch nicht befürchten.

"Das Entscheidende ist, dass die Saison bereits begonnen hat. Wenn wir das Halbfinale nicht spielen, hätten die TV-Sender eine Schadensersatzklage gegen uns erhoben", betonte Ceferin. Es bestehe nur "eine relativ geringe Chance", dass das Spiel am Dienstag gegen den FC Chelsea nicht stattfinden wird. "Aber in Zukunft wird es ein wenig anders sein", führte der 53-Jährige aus.

Update 22.04.21, 10:55 Uhr: Agnellis Chefsessel bei Juve wackelt

Juve-Präsident Andrea Agnelli drohen nach dem gescheiterten Plan einer europäischen Super League offenbar Konsequenzen beim italienischen Rekordmeister. Nach dem Rücktritt vom ECA-Vorsitz könnte der 45 Jahre alte Unternehmer auch die Führung des Renommierklubs verlieren.

Laut "Tuttosport" droht Agnelli die Gefahr, durch seinen Vetter Alessandro Nasi, Vizepräsident der Agnelli-Holding Exor, ersetzt zu werden. Auch die Sportmanagerin Evelina Christillin wird mit einem Führungsposten bei Juventus in Verbindung gebracht. Sie soll die Beziehungen zu den anderen italienischen Klubs neu aufbauen.

Agnelli sei laut "Gazzetta dello Sport" arg unter Druck geraten, auch weil die Juve-Aktie an der Mailänder Börse nach dem gescheiterten Super-League-Plan um 12 Prozent eingebrochen war. Der Konsumentenschutzverband Codacons droht außerdem bei der Börsenaufsicht mit einer Sammelklage gegen Juventus wegen des Verdachts der Marktmanipulation.

Agnelli zeigte sich indes unbekümmert. Nach dem Rücktritt vom Chefposten bei der europäischen Klubvereinigung ECA werde er jetzt mehr Zeit haben, sich ganz Juve zu widmen, sagte er italienischen Medien. Dabei wird er sich mit dem großen Schuldenberg seines Klubs auseinandersetzen müssen.

Laut "Corriere dello Sport" könnte Juves Eigentümer Exor einem internationalen Investmentfonds 20 Prozent des Juve-Kapitals verkaufen. Damit könnte der Klub von Superstar Cristiano Ronaldo eine wichtige Finanzspritze erhalten.

Update 22.04.21, 08:25 Uhr: Inter-Chef Marotta erhält Drohungen

Nach dem Scheitern der Pläne für die Super League beklagt Inter Mailands Geschäftsführer Giuseppe Marotta massive Anfeindungen. Er sei von "anonymen und öffentlichen Drohungen" überhäuft worden, sagte Marotta bei "Sky Sport": "Ich bin kein Judas und kein Verräter. Ich liebe diesen Sport und werde stets in seinem Interesse arbeiten."

Trotz der Absage für die Eliteliga ist für Marotta das System der nationalen Ligen veraltet. Deshalb und aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise müssten neue Wege zum Erhalt des Fußballs gefunden werden. "Mit Gehältern, die 65 bis 70 Prozent der Umsätze verschlingen, kann kein Unternehmen überleben", sagte der 64-Jährige.

Einen Rücktritt nach dem Chaos der vergangenen Tage schloss Marotta zunächst zwar aus, "wenn die Mehrheit der Klubs jedoch nicht will, dass ich weitermache, werde ich zurücktreten", betonte er: "Ich habe bisher stets im Dienst des Fußballs gehandelt."

Update 22.04.21, 07:38 Uhr: Real-Boss Pérez: Pläne für Super League auf "Stand-by"

Real Madrids Präsident Florentino Pérez hat trotz des Chaos der vergangenen Tage weiter Hoffnung auf eine Super League. Das Projekt sei auf "Stand-by", sagte der Boss des spanischen Rekordmeisters dem Radiosender "Cadena Ser". Die Pläne für eine neue Eliteliga existierten, "aber die Hälfte von ihnen ist gegangen, müde von dem, was sie in den vergangenen 24 Stunden gehört haben."

Auf die Frage, ob es falsch sei zu denken, dass der Wettbewerb nun tot sei, antwortete Pérez: "Auf jeden Fall. Wir arbeiten daran. Es wird etwas herauskommen, von dem die Welt denkt, dass es das Beste ist." Die Europäische Fußball-Union habe "eine Show hingelegt", fügte er hinzu: "Sie haben es so aussehen lassen, als hätten wir eine Atombombe abgeworfen. Die Reichen verlieren jetzt eine Menge Geld."

Zwölf Größen des internationalen Fußballs hatten in der Nacht zu Montag die Gründung einer von der UEFA unabhängigen und milliardenschweren Super League angekündigt. Nach der Absage von Atlético Madrid, Inter Mailand und des AC Mailand sowie der sechs englischen Klubs hatte Hauptinitiator und Juventus-Boss Andrea Agnelli erklärt, die Pläne seien verworfen worden.

Pérez gab zu, dass Änderungen an dem Projekt vorgenommen werden müssten und schlug vor, dass sich vier Teams aus jedem Land qualifizieren könnten. "Ich bin traurig und enttäuscht. Wir haben drei Jahre lang daran gearbeitet und gegen die finanzielle Situation im spanischen Fußball gekämpft", sagte Pérez.

Einzig Real Madrid, Juventus Turin und der FC Barcelona verzichteten nach dem massiven Widerstand von Verbänden, Ligen und Fans bislang auf einen offiziellen Rückzug. Er habe noch nie eine solche Aggression gesehen, "vom Präsidenten der UEFA und einigen Präsidenten der nationalen Ligen", sagte Pérez: "Es schien orchestriert, es hat uns alle überrascht. Als hätten wir den Fußball getötet. Wir haben daran gearbeitet, wie man den Fußball retten kann."

Update 21.04.21, 23:55 Uhr: Mislintat froh über Super-League-Aus

Sportdirektor Sven Mislintat vom VfB Stuttgart war nach dem schnellen Aus der geplanten Super League erleichtert. "Das waren extrem bizarre 48 Stunden. Es hat sich komisch angefühlt im Magen, man hat sich gefragt: Was machen die mit unserem Fußball?", sagte Mislintat am "Sky"-Mikrofon. Im Weltfußball gebe es einige Personen, "die das Gefühl für das Spiel verloren haben und sich selbst nicht mehr fühlen".

Mislintat sei froh, "dass das eigentlich schon wieder Geschichte ist". Besonders lobte er die Reaktion seines früheren Weggefährten Jürgen Klopp. "Ich bin sehr froh, dass es diese Reaktionen gab, angefangen mit Kloppo", betonte Mislintat: "Ich habe ihm gesagt, dass ich Respekt habe, dass er sich so klar und deutlich geäußert hat."

Mislintat arbeitete als Chefscout von Borussia Dortmund mehrere Jahre mit dem jetzigen Liverpool-Teammanager und früheren BVB-Trainer Klopp zusammen. Die Pläne einer Super League, von zwölf europäischen Topklubs ins Leben gerufen, waren nach nur zwei Tagen angesichts der großen Fan-Widerstände wieder vom Tisch.

Update 21.04.21, 21:47 Uhr: Super-League-Schmach hat Folgen für Agnelli

Auch die europäische Fußball-Klubvereinigung ECA hat nach dem Super-League-Beben ihre Spitze neu sortiert. Paris St. Germains Klubchef Nasser al-Khelaifi wurde am Mittwoch zum neuen Vorsitzenden berufen, das teilte die ECA am Abend mit. Der 47-Jährige folgt damit auf den abtrünnigen Andrea Agnelli. Zudem wurde Michael Gerlinger, Direktor Recht bei Bayern München, zum ersten Vize-Vorsitzenden ernannt.

Agnelli, Boss von Juventus Turin, war am Montag von der ECA-Spitze und aus der UEFA-Exekutive zurückgetreten, nachdem zwölf Klubs um den italienischen Rekordmeister die Gründung einer Super League verkündet hatten. Nur zwei Tage später ist das Projekt angesichts eines beispiellosen Proteststurms aus dem Fußball und der Fanszene schon wieder gescheitert. Auch die ECA hatte sich klar gegen die Super League positioniert.

"Führung, Integrität und Zusammenhalt unserer Organisation waren nie so notwendig wie zu diesem wichtigen Moment für den europäischen Fußball", sagte al-Khelaifi: "Wir wollen die ECA in ihrer Rolle als legitime und alleinige Stimme der europäischen Klubs wieder stärken." Wie die deutschen Kandidaten Bayern und Borussia Dortmund hatte auch al-Khelaifis Klub Paris St. Germain kein Interesse an einer Teilnahme an der Super League.

Schon am Dienstag war Karl-Heinz Rummenigge als Nachfolger Agnellis in die Exekutive der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gewählt worden. Der Vorstandsvorsitzende von Bayern München ist dort neben al-Khelaifi nun einer von zwei Vertretern der ECA. Rummenigge selbst hatte der ECA seit ihrer Gründung 2008 bis 2017 vorgestanden.

Update 21.04.2021, 18:10 Uhr: Emotionale Reaktionen am Mittwoch

Die Geschehnisse rund um die Gründung der inzwischen wohl gescheiterten Super League hat einmal mehr aufgezeigt, wie groß die Lücke zwischen Eignern sowie Geldgeber und Spielern, Trainern und Fans der Top-Klubs ist. Das beweisen auch die Reaktionen am Mittwoch.

John W. Henry, der Eigentümer des FC Liverpool, und Vinai Venkatesham, der Geschäftsführer des FC Arsenal, haben sich inzwischen bei ihren Klubs für den Vorstoß entschuldigt. Henry veröffentlichte ein Video, in dem er sich unter anderem direkt an Teammanager Jürgen Klopp wand. "Ich möchte mich bei Jürgen [Klopp, d.Red.], den Spielern und jeden entschuldigen, der hart dafür arbeitete, dass unsere Fans stolz auf den FC Liverpool sein können. Sie tragen keine Verantwortung für diesen Fehler."

Venkatesham soll sich dem "Mirror" am Mittwochmorgen zufolge ebenfalls an die Spieler des FC Arsenal gewendet haben. Der Gunners-Boss soll die Gründe für den Vorstoß erklärt, sich aber auch vollumfänglich entschuldigt haben.

Update 21.04.2021, 17:51 Uhr: Juve-Aktie im Sturzflug

Der Börsenmarkt hat empfindlich auf die Querelen um die gescheiterten Pläne zur Gründung einer Super League im Fußball reagiert und den italienischen Rekordmeister Juventus Turin böse abgewatscht. Der Aktienkurs des Klubs von Super-League-Mitinitiator Gianni Agnelli stürzte bis zum Börsenschluss am Mittwoch um 12,7 Prozent auf 0,76 Euro ab. Am Dienstagabend hatten sich die sechs englischen Top-Klubs aus der umstrittenen Super League zurückgezogen, am Mittwoch gaben weitere Vereine auf.

Geht es nach dem Konsumentenschutzverband Codacons, bleibt der spektakuläre Vorstoß für die Initiatoren nicht ohne Folgen. Wegen des Verdachts der Marktmanipulation droht der Verband mit einer Sammelklage gegen Juventus bei der Börsenaufsicht. "Das Projekt der Superliga ist gescheitert, es hinterlässt jedoch Schäden bei Fans und Investoren, für die die Klubs aufkommen müssen", schrieb Codacons in einer Pressemitteilung: "Das Verhalten von Juventus, AC Mailand und Inter Mailand darf nicht unbestraft bleiben."

Bereits am Dienstag war die Aktie von Manchester United um sechs Prozent nach unten gerutscht, nachdem am Montag noch Zuwächse zu verzeichnen waren.

Update 21.04.2021, 13:29 Uhr: Offizielles Statement von Juventus

Auch Juventus hat das Scheitern der Super League nun offiziell bestätigt. Man habe Kenntnis von den Vorhaben anderer Klubs, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, obwohl die nötigen Verfahren für eine Übereinkunft noch gar nicht abgeschlossen seien, teilte der Verein mit.

Juve sei weiterhin von der Super League überzeugt. Derzeit sei es jedoch kaum möglich, das Projekt wie ursprünglich geplant abzuschließen.

Update 21.04.2021, 13:29 Uhr: Auch der AC Milan zieht sich zurück

Der Kreis der offiziell noch zur Super League gehörigen Klubs verkleinert sich weiter: Auch der AC Milan verkündete am frühen Mittwochnachmittag seinen Rückzug.

"Veränderungen sind nicht immer einfach, aber wichtig für den Fortschritt und die Strukturen des europäischen Fußballs haben sich in den letzten Jahrzehnten immer geändert und entwickelt. Allerdings waren die Reaktionen der Fans rund um den Globus zur Super League eindeutig und der AC Milan muss sensibel mit diesen Stimmen derjenigen umgehen, die unseren wundervollen Sport lieben", hieß es in dem Statement.

Update 21.04.2021, 12:20 Uhr: Inter und Atlético springen ab

Nur kurz nach der Verkündung für das Aus der Super League haben mit Inter Mailand und Atlético Madrid zwei weitere Klubs ihren Rückzug bekanntgegeben. Beide Vereine veröffentlichten jeweils ein Statement auf ihrer Homepage.

Auf der Inter-Seite heißt es: "Der FC Internazionale Milano bestätigt, dass er nicht mehr länger Teil des Super-League-Projektes ist." Man glaube daran, dass auch der Fußball stetig seinen Wettbewerb verbessern müsse, "um weiterhin Fans aller Altersgruppen zu begeistern und das im Rahmen finanzieller Nachhaltigkeit."

Der spanische Klub verkündete wiederum, dass man nach einem Treffen der Vorstände der Super League und den anderen Vereinen mitgeteilt habe, "das Festhalten an diesem Projekt nicht final zu formalisieren", nachdem man am Montag dem Projekt zwar beigetreten sei, jedoch unter Gegebenheiten, die so nicht mehr existieren.

"Für den Verein, ist Harmonie unter allen Beteiligten die Basis für das, was die Rot-Weiße-Familie und ganz besonders die Fans, ausmacht. Die erste Mannschaft und auch ihr Trainer haben ihre Zufriedenheit mit dieser Entscheidung ausgedrückt, da sie der Meinung sind, dass der sportliche Wert über allem anderen stehen muss."

Update 21.04.2021, 11:30 Uhr: Juve-Boss bestätigt Aus für die Super League

Die geplante europäische Super League wird nicht wie geplant über die Bühne gehen. Das bestätigte Juventus Turins Klub-Chef Andrea Agnelli am Mittwochvormittag der Nachrichtenagentur "Reuters".

Angesprochen darauf, ob das Projekt nach den Absagen der englischen Klubs Manchester City, FC Liverpool, Manchester United, FC Arsenal, Tottenham Hotspur und FC Chelsea weitergehen könne, sagte Agnelli: "Um es ganz offen und ehrlich zu sagen: Offensichtlich ist das nicht der Fall."

Neben den Vertretern der Premier League soll inzwischen auch Juves Serie-A-Konkurrent Inter Mailand über einen Rückzug aus der Super League nachdenken. Damit wären neben Juventus nur noch Real Madrid, der FC Barcelona und Atlético Madrid sowie der AC Mailand von den ursprünglich zwölf Gründungsmitgliedern übrig.

Update 21.04.2021, 10:57 Uhr: Eigentümer des FC Liverpool entschuldigt sich bei Fans

Der US-Geschäftsmann und Eigentümer des FC Liverpool, John W. Henry, hat sich für die Teilnahme an Plänen zu einer Super League entschuldigt.

"Ich möchte mich bei allen Fans des FC Liverpool für die entstandenen Brüche in den vergangenen 48 Stunden entschuldigen", sagte er in einem auf Twitter verbreiteten zweieinhalb Minuten langen Video.

Es sei klar gewesen, dass das Projekt nie ohne die Unterstützung der Fans überlebensfähig sein werde. "Ihr habt in diesen 48 Stunden klar gemacht, dass es keinen Bestand haben wird", so Henry.

Auch bei Trainer Jürgen Klopp, den Spielern und "jedem, der so hart daran arbeitet, unsere Fans stolz zu machen" wolle er sich entschuldigen, fuhr der Investmentmanager fort.

Update 21.04.2021, 10:32 Uhr: UEFA-Boss Ceferin heißt englische Klubs wieder willkommen

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin begrüßt den Rückzieher der englischen Klubs und hat ihnen eine Wiedereingliederung in Aussicht gestellt.

Er habe bereits am Dienstag betont, "dass es bewundernswert ist, einen Fehler zuzugeben, und diese Klubs haben einen großen Fehler gemacht", sagte der 53-Jährige in einer Stellungnahme: "Aber sie sind jetzt wieder dabei und ich weiß, dass sie nicht nur für unsere Wettbewerbe, sondern für das gesamte europäische Spiel viel zu bieten haben."

Es gehe nun darum, "dass wir weitermachen, die Einheit wiederherstellen, die das Spiel vorher genossen hat und gemeinsam vorwärts gehen", führte der Slowene aus.

Update 21.04.2021, 10:20 Uhr: Auch Inter Mailand will aussteigen

Nach den englischen Klubs gibt es unter den potenziellen Super-League-Teilnehmern offenbar den nächsten Rückzieher.

In Italien soll der aktuelle Serie-A-Tabellenführer Inter Mailand ebenfalls kein Interesse mehr haben, wie die Nachrichtenagentur "Ansa" berichtete.

Update 21.04.2021, 10:01 Uhr: Andrea Agnelli äußert sich nach Rückzug der Engländer

Trotz des Rückzugs einiger Topklubs glaubt der Präsident von Juventus Turin weiter an das Projekt der Super League.

"Zwischen unseren Klubs gibt es eine Blutsbrüderschaft, wir machen weiter", sagte Andrea Agnelli im Interview der Zeitung "La Repubblica". Die Möglichkeit auf einen Erfolg des Projekts bestehe zu 100 Prozent. Das Vorhaben ist nach Ansicht Agnellis rechtens und man sei zum Dialog mit den Verbänden UEFA und FIFA bereit.

Agnelli verteidigte die Super League zudem gegen den Vorwurf, ein elitäres Projekt zu sein. Man wolle den schönsten Wettbewerb der Welt damit erschaffen, die Verteilung von Mitteln an die Klubs erhöhen und jedes Jahr fünf Plätze für andere offen lassen, die im Austausch mit den Fußballinstitutionen festgelegt werden.

Mit Blick auf die Fans argumentiert der 45-Jährige, dass die Anziehungskraft des Fußballs derzeit eine Krise bei den jungen Generationen durchlebe. "Die Jüngsten wollen die großen Events sehen und sind weniger mit den Elementen des Lokalpatriotismus verbunden, die die vorangegangenen Generationen, meiner eingeschlossen, geprägt haben."

Update 21.04.2021, 9:15 Uhr: Super League will weitermachen

Der Super-GAU für die Super League ist eingetreten. Nachdem sich alle sechs Klubs aus der englischen Premier League vorzeitig aus dem geplanten Wettbewerb verabschiedet haben, wollen die Macher des umstrittenen Projekts vorerst weiter an ihrer Idee festhalten. In einem offiziellen Statement teilte die Super League mit:

"Wir beabsichtigen einen neuen europäischen Wettbewerb, weil das im Moment existierende System nicht funktioniert. Unser Vorschlag zielt darauf ab, dem Sport die Chance zu geben, sich zu entwickeln und gleichzeitig Mittel und Stabilität für die gesamte Fußball-Pyramide zu gewährleisten. Dazu gehört auch, die finanziellen Probleme zu überstehen, die das Resultat der Pandemie sind. Es [ein neuer Wettbewerb] würde außerdem erheblich verbesserte Solidaritätszahlungen an alle Fußball-Teilhaber generieren.

Trotz der Ankündigung der englischen Klubs, die ihre Entscheidung aufgrund des Drucks, der auf sie ausgeübt wurde, getroffen haben, sind wir überzeugt davon, dass unser Vorschlag im Einklang mit den europäischen Gesetzen steht. [...] Unter den gegebenen Umständen werden wir über die nächsten Schritte nachdenken, um dem Projekt eine neue Form zu geben - immer mit dem Plan im Hinterkopf, den Fans das beste Erlebnis und der Fußball-Gemeinschaft die größten Solidaritätszahlungen zu garantieren."

Update, 21.04.2021, 07:03 Uhr: Englische Klubs ziehen sich zurück

Alle sechs englischen Vertreter haben sich in der Nacht zu Mittwoch aus der neuen Super League zurückgezogen. Nach Manchester City bestätigten auch der FC Liverpool, Manchester United, der FC Arsenal, Tottenham Hotspur und der FC Chelsea diesen Schritt.

"Wir haben einen Fehler gemacht, und dafür entschuldigen wir uns", teilte Arsenal mit. Damit steht die Superliga, für die ursprünglich zwölf Weltklubs vorgesehen waren, nach nicht einmal 48 Stunden vor dem Aus.

Derzeit bleiben aus Spanien noch Real Madrid, der FC Barcelona und Atlético Madrid sowie aus Italien Inter Mailand, der AC Mailand und Juventus Turin.

Update, 20.04.2021, 22:36 Uhr: Manchester City steigt aus!

Paukenschlag am Dienstagabend! Manchester City steigt nach Klubangaben aus der European Super League aus, bevor diese überhaupt final ins Leben gerufen war. Der Verein veröffentlichte auf der Homepage ein entsprechendes Statement.

"Der Manchester City Football Club kann bestätigen, dass er formell die nötigen Maßnahmen eingeleitet hat, um sich aus der Gruppe zurückzuziehen, die Pläne für eine europäische Super League entwickelt", heißt es darin.

Update, 20.04.2021, 22:18 Uhr: FC Liverpool geschlossen gegen die ESL

Die Mannschaft des FC Liverpool von Teammanager Jürgen Klopp stellt sich geschlossen gegen die Super League im Fußball. "Wir mögen sie nicht und wir wollen sie nicht. Das ist unsere gemeinsame Position", twitterte Reds-Kapitän Jordan Henderson am Dienstagabend: "Unsere Hingabe zum Sport und seinen Fans ist absolut und bedingungslos." Die Botschaft wurde von zahlreichen Mitspielern geteilt.

Klopp selbst hatte erklärt, er sei von der Entwicklung und der Bekanntgabe der zwölf Fußball-Großklubs überrumpelt worden.

Update, 20.04.2021, 21:50 Uhr: Super-League-Krisensitzung noch am Abend

Die zwölf Super-League-Klubs wollen Medienberichten zufolge noch am späten Dienstagabend eine Krisensitzung abhalten. Das berichten die spanische Sporttageszeitung "El Mundo Deportivo", die dem FC Barcelona nahesteht, und die italienische "Gazzetta dello Sport".

Demnach solle die Sitzung um 23:30 Uhr MESZ beginnen. Zuvor hatte es in England und Spanien Berichte über einen Rückzug von Manchester City, dem FC Chelsea und Atlético Madrid aus der neuen Superliga des europäischen Fußballs gegeben.

Update, 20.04.2021, 21:08 Uhr: ManUnited-Geschäftsführer Woodward zurückgetreten

Manchester Uniteds Geschäftsführer Ed Woodward ist nach heftigen Fanprotesten wegen der führenden Rolle des Klubs bei der Gründung der umstrittenen Super League zurückgetreten. Dies berichtet unter anderem das Portal "The Athletic".

Woodward gehörte neben Real Madrids Präsident Florentino Pérez und Andrea Agnelli, dem Boss von Juventus Turin, zu den treibenden Kräften bei dem Projekt, das am Dienstagabend zunehmend in seine Einzelteile zerfiel.

Was Woodwards Rücktritt für die Rolle ManUniteds in Sachen Super League bedeutet, ist unklar. Die amerikanischen Klubbesitzer der Glazer-Familie sollen auf Projekt gedrängt haben, das in der Großbank JP Morgan einen US-Hauptgeldgeber hat.

Update, 20.04.2021, 20:31 Uhr: Chelsea, ManCity und Atlético vor Rückzug

Der FC Chelsea und Manchester City machen offenbar nach nur zwei Tagen einen Rückzug aus der Super League. Das berichten mehrere englische Medien übereinstimmend. Beide Klubs gehören zu den zwölf Gründungsmitgliedern der exklusiven Liga, die auf großen Widerstand bei Fans und Ligakonkurrenten gestoßen war. Zudem plant wohl auch Atlético Madrid einen Rückzieher.

Am Montag hatten mindestens 1000 aufgebrachte Fans vor dem Chelsea-Stadion gegen die geplante Super League protestiert. Die Anhänger verschiedener Vereine kamen ungeachtet ihrer Rivalitäten zum Stadion an der Stamford Bridge zusammen, wo die Blues um Teammanager Thomas Tuchel am Abend (21:00 Uhr) auf Brighton & Hove Albion treffen.

Schilder mit Aufschriften wie "Ruhe in Frieden Fußball 1863 - 2021" und "Von den Armen geschaffen, von den Reichen gestohlen" waren auf den Schildern zu lesen, die die Fans hoch hielten.

Neben Chelsea gehören die Premier-League-Klubs FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, FC Arsenal und Tottenham Hotspur zu den Gründervereinen.

Update, 20.04.2021, 19:30 Uhr: BVB und FC Bayern definitiv nicht dabei?

Eine Super League ohne die deutschen Top-Vereine: Bayern München und nach "SID"-Informationen auch Borussia Dortmund schließen eine Teilnahme an der neuen europäischen Superliga des Fußballs definitiv aus.

"Ich darf im Namen des Vorstandes ausdrücklich feststellen, dass der FC Bayern nicht an der Super League teilnimmt", sagte Klubchef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag und betonte: "Der FC Bayern steht solidarisch zur Bundesliga. Für den FC Bayern ist die Champions League der weltweit beste Klubwettbewerb."

Auch der BVB wird auf keinen Fall im neuen Konstrukt mitspielen. Intern ist "SID"-Informationen zufolge "in Stein gemeißelt", dass sich der Klub den Plänen von bisher zwölf europäischen Giganten keinesfalls anschließend wird. Ohnehin liegt dem Verein von der Liga bisher weder eine Anfrage noch ein konkretes Angebot noch eine Friststellung vor. Eine glasklar ausschließende Kommunikation ist allerdings aufgrund der Börsennotierung im S-Dax als KGaA schwer möglich.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte am Montag betont, zur geplanten Reform der Champions League zu stehen. Eine potenziell Hunderte Millionen Euro schwere Super-League-Option vorab öffentlich auszuschließen, könnte aber rechtliche Folgen nach sich ziehen.

Bayerns Vereinspräsident Herbert Hainer betonte die negative Entscheidung des deutschen Rekordmeisters. "Unsere Mitglieder und Fans lehnen eine Super League ab. Es ist unser Wunsch als FC Bayern und unser Ziel, dass die europäischen Vereine diesen wunderbaren und emotionalen Wettbewerb Champions League leben und zusammen mit der UEFA entwickeln", sagte er und bekräftigte: "Der FC Bayern sagt Nein zur Super League."

Update, 20.04.2021, 16:15 Uhr: Wie reagieren die Gründungsmitglieder?

Die zwölf Gründungsmitglieder mussten in den vergangenen Tagen heftige Kritik einstecken müssen. Von den Plänen abzurücken scheint im Moment allerdings keine Option sein.

Geschäftsführer Ivan Gazidis vom italienischen Topklub AC Mailand hat die angekündigte Super League als "Beginn eines neuen Kapitels" gepriesen, von dem auch der Amateurfußball profitieren werde.

Das teilte er in einem Brief an die Sponsoren des Vereins mit, den die "Gazzetta dello Sport" am Dienstag veröffentlichte. Demnach werde der neue Wettbewerb den Fußball revolutionieren.

"Wir sind zuversichtlich, dass dieser neue Wettbewerb mit 20 Mannschaften die Fantasie von Milliarden von Fußballfans auf der ganzen Welt anregen und den Beginn eines aufregenden neuen Kapitels im Fußball markieren wird", schrieb Gazidis. "Wir wollen ein Format erschaffen, bei dem die besten Teams regelmäßiger als bisher gegeneinander antreten, um die Qualität und Intensität des europäischen Fußballs insgesamt zu verbessern."

Ähnlich formuliert es Juventus-Coach Andrea Pirlo. Das neue Konstrukt sei ein "Projekt für die Zukunft", sagte Pirlo am Dienstag. Juventus, eines der zwölf Gründungsmitglieder der Super League, werde sich daher in den kommenden Wochen ganz auf die Qualifikation für die Champions League konzentrieren.

Pirlo nannte die Schaffung einer Super League eine "Entwicklung im Welt-Fußball. Es gab über all die Jahre viele Veränderungen, von der Champions League über die Regeln bis hin zu der Art des Spielens", sagte der Juve-Coach.

Update, 20.04.2021, 16:15 Uhr: PSG-Präsident erteilt ESL Absage

Der französische Meister Paris Saint-Germain wird laut Aussagen von Klub-Präsident Nasser Al-Khelaifi nicht Mitglied der neuen Super League.

Der Verein glaube fest daran, dass Fußball ein Spiel für alle sei, sagte der 47-Jährige, nachdem er als Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union bestätigt worden war. "Als Verein sind wir eine Familie und Gemeinschaft, die von unseren Fans zusammengehalten wird. Ich glaube, dass sollten wir nicht vergessen."

Jeder Vorschlag ohne die Zustimmung der UEFA werde nicht die Probleme des europäischen Fußballs lösen - sondern sei von Eigeninteressen gesteuert.

Update, 20.04.2021, 13:27 Uhr: Die Antwort der BVB-Ultras

Zwölf Spitzenvereine aus England, Spanien und Italien gehören bislang zu den Unterzeichnern der Pläne. Nicht dabei: Die deutschen Aushängeschilder FC Bayern München und Borussia Dortmund.

Geht es nach der überwiegenden Meinung der Anhängerschaft, soll das auch so bleiben. Vor allem im großen Fanlager des BVB ist die ablehnende Haltung gegenüber der geplanten ESL (European Super League) hinlänglich bekannt.

Am Dienstag unterstrich eine Ultra-Gruppierung der Schwarz-Gelben ihre Forderung nach einer klaren Absage der Super-League-Pläne noch einmal deutlich. Vor der BVB-Geschäftsstelle am Rheinlanddamm an der B1 in Dortmund platzieren die Anhänger ein Protestbanner, worauf geschrieben stand: "Klare Worte statt leere Zeilen - ESL-Absage jetzt und für immer!"

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Update, 20.04.2021, 13:19 Uhr: Eberl wettert gegen Pérez

Sportdirektor Max Eberl vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat sich noch einmal deutlich gegen die geplante Super League gestellt.

"Montag war ein einschneidender Tag für den Fußball. Es ist ein absolutes No-Go, was da geplant ist", sagte Eberl bei der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel bei der TSG Hoffenheim am Mittwoch (20:30 Uhr).

"Wenn ich das Zitat von Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid, d. Red.) höre, dieser Schritt sei alternativlos und, dass es 2024 wegen Corona die ganzen Vereine nicht mehr geben würde, dann weiß ich nicht, ob das der Klub der Super-Reichen oder eher der Klub der Super-Verschuldeten ist", sagte Eberl. Sein Gefühl sei, dass die teilnehmenden Vereine, zu denen auch Real zählt, in den letzten Jahren deutlich über ihre Verhältnisse gelebt hätten und nun mit der Super League versuchen würden, "ihren Arsch zu retten", so Eberl.

Update, 20.04.2021, 10:40 Uhr: Seifert rechnet mit juristischem Kampf

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert rechnet mit einem langen juristischen Kampf um die umstrittene Fußball-Super-League.

"Ob diese Superliga dann so tatsächlich kommt, das wird noch abzuwarten sein", sagte er Sky Sport News. "Der Weg dahin wird sehr lang und sehr steinig und gepflastert sein von immensen und beinharten juristischen Auseinandersetzungen."

"Einiger dieser Klubs sind ganz schlecht gemanagte Geldverbrennungsmaschinen", sagte der Geschäftsführer bei "Sky Sport News": "Ihnen ist es nicht im Ansatz gelungen, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln, und sie haben mehrere Hundert Millionen Euro Schulden."

Update, 20.04.2021, 08:42 Uhr: Real-Boss Pérez versteht sich als "Retter"

Real-Boss Florentino Pérez, der zum ersten Präsident des neuen Wettbewerbs gewählt wurde, bezog am Dienstag Stellung. "Viele wichtige Klubs aus Spanien, Italien und England wollen eine Lösung für eine sehr schlechte finanzielle Situation finden", begründete Pérez gegenüber dem spanischen Fußball-Talk "El Chiringuito" den Schritt der zwölf Fußball-Granden. Dies sei nur möglich, wenn man mehr Spiele auf höchstem Niveau absolviere.

"Bei Real Madrid haben wir eine Menge Geld verloren, wir machen alle eine sehr schwere Situation durch. Wenn es keinen Profit gibt, sind mehr Spiele unter der Woche der einzige Weg. Die Super League wird die Finanzen der Klubs retten", konkretisierte Pérez weiter. Aufgrund der Corona-Pandemie finden die Spiele in den europäischen Top-Ligen derzeit ohne Zuschauer statt, die fehlenden Einnahmen sind enorm.

Update, 20.04.2021, 07:34 Uhr: FCB-Boss Rummenigge gibt Statement ab

Der FC Bayern München hat kein Interesse am Beitritt zur neuen europäischen Super League des Fußballs. Der Fußball-Bundesligist betonte am Montagnachmittag, wie kurz zuvor schon der BVB, auf die reformierte Champions League zu setzen. Und dennoch hätten die zwölf Initiatoren Bayern und Dortmund wohl gerne dabei - und setzen den Bundesligisten offenbar ein Ultimatum.

"Der FC Bayern hat sich an den Planungen einer Super League nicht beteiligt. Wir sind davon überzeugt, dass die aktuelle Statik im Fußball eine seriöse Basis garantiert", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge via Vereinsmitteilung.

Der Klub begrüße die Reformen der Champions League, "weil wir glauben, dass sie für die Entwicklung des europäischen Fußballs der richtige Schritt sind."

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Update, 19.04.2021, 23:00 Uhr: Leeds United protestiert gegen den FC Liverpool

Massive Proteste gab es vor dem Premier-League-Aufeinandertreffen zwischen Leeds United und dem FC Liverpool. Vor, in und sogar über dem Stadion in Leeds gab es am Montag Proteste gegen die geplante Superliga, deren Gründungsmitglied Liverpool ist. Bei der Ankunft des Teambusses zeigten Fans am Zaun ein Spruchband mit der Aufschrift "Liebe für das Spiel der Arbeiterklasse, ruiniert von Gier und Korruption. RIP LFC. Danke für die Erinnerungen", über der Arena flog ein Flugzeug mit einem Banner, auf dem "Sagt Nein zur Super League" zu lesen war.

Jürgen Klopp reagierte derweil gelassen, der deutsche Coach sprach sich sogar gegen die Pläne der Super League aus: "Die Menschen sind nicht glücklich darüber, und das kann ich verstehen", sagte der 53-Jährige, dessen Arbeitgeber einer der zwölf Teilnehmer werden soll, bei "Sky Sports": "Das Wichtigste im Fußball sind die Fans und das Team. Wir müssen sicherstellen, dass nichts dazwischen kommt." Er selbst habe erst am Sonntag von den Plänen erfahren, wie er vor der Partie am Montagabend sagte.

Update, 19.04.2021, 17:12 Uhr: DFL und DFB erschüttert

"Mit großer Erschütterung" haben die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund auf die Gründung einer europäischen Super League reagiert.

"Wir stehen in Solidarität zur UEFA und Präsident Aleksander Ceferin. Gleichzeitig unterstützen wir sämtliche angekündigten Gegen-Maßnahmen von FIFA und UEFA, aber auch der betroffenen nationalen Ligen und Verbände", teilten DFL und DFB in einer gemeinsamen Erklärung in Frankfurt/Main mit und ergänzten: "Dass hiervon auch die Berufung deutscher, bei Super-League-Klubs unter Vertrag stehender Nationalspieler betroffen sein kann, ist uns bewusst."

Update, 19.04.2021, 15:31 Uhr: UEFA prüft Verbannung der Super-League-Stars

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin greift die zwölf Super-League-Abtrünnigen in größtmöglicher Schärfe an und will ihre Profis gnadenlos verbannen.

"Meiner Meinung nach müssen die Teams und Spieler von all unseren Wettbewerben ausgeschlossen werden. Es wird ihnen auch nicht mehr erlaubt sein, für ihre Nationalmannschaften aufzulaufen", sagte Ceferin am Montag in Montreux. Ob dies schon bei der EM im Sommer gelten werde, könne er noch nicht sagen.

Sollte es dazu kommen, wären auch deutsche Nationalspieler betroffen: Toni Kroos steht bei Real Madrid unter Vertrag, Ilkay Gündogan bei Manchester City und Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger beim FC Chelsea. >> Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Tags darauf schien die Lage schon anders auszusehen. Die Androhung von Sperren dürfte nach Ansicht einiger Juristen lediglich ein Bluff der UEFA gewesen sein.

Update, 19.04.2021, 12:28 Uhr: Podolski findet Super-League-Pläne "ekelhaft"

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler, 2014er-Weltmeister und Ex-Star des 1. FC Köln Lukas Podolski hat sich klar gegen die neue europäische Super League ausgesprochen.

Die Pläne seien eine "Beleidigung für meinen Glauben", schrieb der 35-Jährige bei Twitter: "Fußball ist Glück, Freiheit, Leidenschaft, Fans und ist für jeden. Dieses Projekt ist ekelhaft, nicht fair und ich bin enttäuscht, dass Vereine, die ich vertreten habe, daran beteiligt sind." 

Update, 19.04.2021, 11:28 Uhr: Der BVB bezieht Stellung

Die Mitglieder des Boards der European Club Association (ECA) haben sich am Sonntagabend zu einer virtuellen Konferenz zusammengeschlossen und bekräftigt, dass der Board-Beschluss vom vergangenen Freitag nach wie vor Gültigkeit hat", erklärte BVB-Boss Hans Joachim Watzke in einer Mitteilung auf der Homepage der Schwarz-Gelben. Und weiter: "Dieser Beschluss besagt, dass die Klubs die geplante Reform der UEFA Champions League umsetzen wollen. Es war die klare Meinung der Mitglieder des ECA-Boards, dass man die Pläne zur Gründung einer Super League ablehnt."

Watzke erklärte zudem, dass "beide deutsche Klubs, die im ECA-Board vertreten sind, der FC Bayern München und Borussia Dortmund, in allen Gesprächen zu 100 Prozent deckungsgleiche Auffassungen vertreten haben".

Der Ur-Borusse erteilt einer Teilnahme des BVB an der Super League somit eine klare Absage. Eine Tendenz, die die Dortmunder bereits in der Vergangenheit so formuliert haben.

Update, 19.04.2021, 10:59 Uhr: Woher kommt das viele Geld?

3,5 Milliarden Euro soll jedes Gründungsmitglied der neu gegründeten Super League erhalten. Wie dieses Mega-Projekt finanziert werden soll? Hier gibt es die Infos.

Update, 19.04.2021, 09:40 Uhr: Neville reagiert "total empört"

Der ehemalige Fußballprofi Gary Neville hat die geplante Gründung einer europäischen Super League in einem emotionalen Statement scharf verurteilt und auch seinen Herzensklub heftig attackiert.

"Ich bin Manchester-United-Fan, ich bin das seit 40 Jahren - aber ich bin empört, total empört", sagte der 46-Jährige sichtlich bewegt bei "Sky Sports" nach dem 3:1-Sieg von Man United gegen Burnley. "Das ist kriminell. Das ist ein krimineller Akt gegen die Fans! Das ist eine Schande."


So soll die Super League aussehen

Zwölf europäische Top-Klubs haben die Gründung einer neuen Super League beschlossen und damit ein Erdbeben im internationalen Fußball ausgelöst. Die Vereine aus Spanien, England und Italien wollen nach eigenen Angaben aber Teil ihrer nationalen Ligen bleiben und den Wettbewerb unter der Woche ausspielen. Die Klubs gehen dennoch auf Konfrontationskurs zur UEFA, die zuvor mit einem Bann der Vereine und Spieler gedroht hatte.

Bei den Vereinen handelt es sich um die englischen Klubs FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, FC Arsenal und FC Chelsea, die spanischen Topteams Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid sowie Juventus Turin, AC Mailand und Inter Mailand aus Italien.

Deutsche Teams wie Bayern München und Borussia Dortmund oder der französische Primus Paris Saint-Germain sind zunächst nicht beteiligt. Allerdings würden noch "drei weitere Vereine eingeladen", teilte die exklusive Gruppe mit. Insgesamt sei Platz für 20 Mannschaften.

Die Gründungsmitglieder sollen eine einmalige Zahlung in Höhe von je 3,5 Milliarden Euro erhalten. Die UEFA hatte zuvor von einem "zynischen Projekt" gesprochen und gedroht, teilnehmende Klubs von allen Wettbewerben zu sperren und Spieler nicht mehr für die Nationalmannschaften zuzulassen.