02.11.2020 23:18 Uhr

Stimmen: Schiri "der einzige der kein Bundesliganiveau hatte"

Florian Grilltisch schimpfte über die Schiedsrichter-Leistung bei der 1:3-TSG-Niederlage gegen Union
Florian Grilltisch schimpfte über die Schiedsrichter-Leistung bei der 1:3-TSG-Niederlage gegen Union

Der FC Bayern München und der BVB haben sich am 6. Bundesliga-Spieltag keine Blöße gegeben und jeweils einen Auswärtserfolg eingefahren. Während beim FSV Mainz 05 die Luft immer dünner wird, war Gladbach-Trainer Marco Rose nach dem Sieg gegen RB Leipzig hochzufrieden. Am Sonntag sah Freiburgs Christian Streich im Spiel gegen Bayer Leverkusen eine verkehrte Welt, bevor TSG-Spieler Florian Grillitsch am Montagabend zur Tirade gegen den Schiedsrichter ansetzte. Die Stimmen zu den Spielen.

TSG Hoffenheim - Union Berlin (1:2)

Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim) ...

... zum Spiel: "Die Enttäuschung ist riesig. In der ersten Halbzeit haben wir es verpasst den Führungstreffer zu machen. Dann kommen wir nicht gut raus aus der Halbzeit. Union spielt dann einmal gut von hinten raus und da entsteht gleich der Elfmeter. Wir hatten dann eine super Mentalität, haben trotz der Unterzahl den Ball gut laufen lassen und sind dann zum 1:1 gekommen. Das spricht für uns, dass wir dann aufs zweite gehen wollen. Bekommen dann bitter das 2:1. Insgesamt sind wir natürlich traurig, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben, wir haben aber verpasst, die Tore zu machen."

... zur Elfmetersituation: "Schauen sie sich mal den Griesbeck an, der ist 1,90m und hat sicher 85 Kilo und da ist eine Berührung auf der Schulter und der fliegt. Okay den Elfmeter kann man geben, aber wenn das eine rote Karte ist, gibt es ja nur noch rote Karten."

... zum Schiedsrichter: "Er war der einzige der kein Bundesliganiveau hatte. Egal ob fachlich, oder in der Kommunikation. Bodenlos für mich."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) ...

... nach dem Abpfiff: "In der ersten Halbzeit sind wir gut reingekommen, wir hatten die ein oder andere gute Chance. Aber wir sind nicht in Führung gegangen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hat die Energie gefehlt. Da waren wir zu fahrig."

... zum Thema Müdigkeit (vor dem Spiel): "Die Mannschaft macht einen guten Eindruck und der Tag mehr hat uns auch nochmal geholfen. Hätte das Spiel gestern stattgefunden, hätte man über den ein oder anderen Wechsel mehr nachdenken müssen. Jetzt haben wir nur zwei Wechsel vorgenommen."

... zu Sebastian Rudy und Florian Grillitsch (vor dem Spiel): "Beide sind einfach herausragende Fußballer. Sie sind technisch gut, sowohl mit rechts als auch mit links. In engen Räumen sind sie gut unterwegs und darüber hinaus sind sie auch torgefährlich."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Kompliment an die Jungs. Die Mannschaft hat über 90 Minuten viel aufgewendet und sich am Schluss für die tolle Leistung belohnt. Es war ein sehr guter Auftritt."

Max Kruse (Torschütze 1. FC Union Berlin) ...

... zum Spiel: "Wir sind froh das wir gewonnen haben. Wir wussten was für ein starker Gegner Hoffenheim ist, nichtsdestotrotz haben sie natürlich auch am Donnerstag noch in der Europa-League gespielt. Das wir einen guten Tag brauchen war klar, wir hatten aber in der ersten Halbzeit schon zwei, drei Tormöglichkeiten, können aber auch eins kriegen. So geht es mit einem Unentschieden in die Halbzeit. Dann kommt uns natürlich die rote Karte und der Elfmeter entgegen, nichtsdestotrotz kann es natürlich auch ärgerlich sein, dass wir dann das 1:1 kriegen. Im Endeffekt haben wir dann die Chancen vorne gut ausgespielt und in den entscheidenden Momenten getroffen."

... zum Elfmeter: "Ich will die Elfmeter schießen, ich will sie reinmachen und solange das gut klappt, bin ich wahrscheinlich auch der, der als nächstes schießt."

... zum 3:1: "Ich laufe alleine aufs Tor, sehe Cedric Teuchert aber hinter mir kommen. Wenn ich schieße, ist er zu 99% drin, wenn ich rüber lege ist er zu 100% drin, da habe ich mich für die 100% entschieden. Wir sind Teamsportler und wollen zusammen gewinnen. Wenn ich den dann nicht mache und wir bekommen noch das 2:2, bin ich der Depp der Nation. Für mich gilt nicht, dass ich den selber reinmache, sondern dass wir das Spiel gewinnen."

Sebastian Griesbeck (1. FC Union Berlin) ...

... zum Spiel: "Das Spiel hat viel Kraft gekostet. Hoffenheim ist eine spielstarke Mannschaft, da mussten wir viel laufen, aber es hat sich ja gelohnt. Die Art, wie wir unser System umsetzen und wie jeder mit und gegen den Ball fighten will, das war entscheidend."

... zu Max Kruse: "Er hat eine brutale Erfahrung und bringt sehr viel Ruhe rein. Er hilft uns natürlich sehr."

... zur roten Karte: "Wie ich die Regel im Kopf habe, wenn man nicht zum Ball geht, gibt es diese Doppelbestrafung trotzdem noch. Ob das jetzt Sinn macht oder nicht, vielleicht ist es ein bisschen zu hart, aber in diesem Spiel beschwere ich mich jetzt mal nicht."

Hertha BSC - VfL Wolfsburg (1:1)

Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC): "Wenn wir heute über das Spiel nachdenken, müssen wir sagen, dass wir zwei Punkte liegengelassen haben. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel in die Hand genommen, uns aber leider nicht belohnt. Ich kann nicht verärgert sein, wenn eine Mannschaft es gut macht. Vielleicht haben wir auch nicht das Spielglück gehabt."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich denke, wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Ende der ersten Halbzeit und vor allem die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit hatten wir große Probleme. Wir haben zu schnell die Bälle verloren."

SC Freiburg - Bayer Leverkusen (2:4)

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Leverkusen schießt mit einem Pass von uns nach einer halben Stunden zum ersten Mal aufs Tor. Das Ergebnis zur Halbzeit war gnadenlos. Aber wir haben es natürlich selbst verschuldet. In der Halbzeit wollten wir uns aufbauen, aber Leverkusen war dann im Spiel. Es ist unheimlich bitter, weil das Ergebnis zur Halbzeit ein Witz war. Es wird ein harter, harter Kampf in diesem Jahr."

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Was für ein fremdes Spiel, wenn man sieht, wie schlecht wir angefangen haben. Das darf eigentlich nicht passieren. Gegen eine so gut organisierte, kompakte Mannschaft dreht man das Spiel normalerweise nicht. Nach den Toren von Lucas hatten wir mehr Kontrolle und haben besser gespielt. Am Ende haben wir verdient gewonnen."

Borussia Mönchengladbach - RB Leipzig (1:0)

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war ein wichtiger Sieg, ein schwieriges Spiel für beide Mannschaften, ein sehr ausgeglichenes Spiel. Es ist für mich hintenraus ein verdienter Sieg, über den wir uns sehr freuen. Die Jungs haben es zuende gearbeitet und gespielt. Hannes (Wolf, d. Red.) hat heute die Chance bekommen, er hat auf dem Platz mit einer sehr guten Leistung die richtige Antwort gegeben."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Es hat sich wie ein Unentschieden-Spiel angefühlt. Wir haben die letzten 30 Minuten viel Druck gemacht, in der ersten Halbzeit nicht. Der Druck über 90 Minuten war zu wenig, um von einer unglücklichen Niederlage zu sprechen. Aber sie war jetzt auch nicht mega verdient."

Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund (0:2)

Uwe Neuhaus (Trainer Arminia Bielefeld): "Das Gegentor nach einem Standard ärgert mich schon. Man hatte schon die Hoffnung, wenn man etwas länger das 0:0 hält, einen Punkt oder drei mitnehmen zu können. Mit dem 0:2 war das Spiel gelaufen, aber die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen. Es war ein absolut verdienter Sieg für den BVB."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Es ist immer schwer, gegen solche Mannschaften zu spielen. Wenn wir kein Tor machen, müssen wir geduldig bleiben. Heute hatte Bielefeld keine Torchance, wir hatten drei allein in der ersten Halbzeit. Wir müssen zufrieden sein mit einem 2:0, wir haben gut gespielt. Ich kann nichts über Mats Hummels sagen. Ich weiß es nicht. Auch der Doc weiß es nicht genau, es ist zu früh, eine Diagnose abzugeben."

Julian Brandt (Borussia Dortmund): "Ich bin zufrieden, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Das ist zwar in den letzten Tagen etwas Rohkost bei uns gegen tiefstehende Mannschaften - aber mit Geduld bekommen wir auch das hin."

Thomas Delaney (Borussia Dortmund): "Wir haben das super gemacht. Es war ein bisschen wie das Spiel gegen Schalke. Wir hatten erst kein Tor, aber die Kontrolle und haben dann das 2:0 gemacht."

1. FC Köln - Bayern München (1:2)

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Wir hätten heute einen Punkt machen müssen, und wir hätten ihn auch machen können. Zwei unglückliche Situationen haben das verhindert. Was uns von diesem Spiel bleibt: Die Mannschaft entwickelt sich, das hat sie auch in den vergangenen beiden Spielen schon gezeigt. Ich kann ihr nur ein Kompliment machen. Wir haben 90 Minuten am Plan festgehalten, und am Ende fühlt es sich eigenartig an: Niemand hätte sich beschwert, wenn auf der Anzeigetafel ein 2:2 steht."

Hansi Flick (Trainer Bayern München): "Es war am Ende ein verdienter Sieg, aber wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Das Spiel hat uns zu viel Kraft gekostet. Köln hat es heute gut gemacht, wir haben es weniger gut gemacht. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, mit dem Spiel nicht so sehr. Wir wissen nicht, ob es mit den geschonten Spielern heute anders gelaufen wäre. Wenn man am Ende gewinnt, dann ist der Plan aufgegangen."

FC Augsburg - FSV Mainz 05 3:1

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "Wir waren erstmals in dieser Saison in der Favoritenrolle. Wichtig war erst einmal, dass wir gut stehen. Wir haben dann immer mehr die Kontrolle übernommen. Die Führung war deshalb verdient. Mainz hat nach der Pause mehr Druck gemacht, da haben wir uns einige Zeit schwer getan. Aber der Sieg geht in Ordnung."

Jan-Moritz Lichte (Trainer FSV Mainz 05): "Wir sind enttäuscht. Wir haben in der ersten Halbzeit unser Spiel nicht auf den Platz bekommen. Wir haben die Räume nicht besetzt und uns nicht an die Ideen gehalten. Nach der Pause haben wir eine gute Antwort gefunden. Beim 1:2 sind wir in Überzahl, das war zu einfach. Danach sind wir nicht mehr zurückgekommen."

Eintracht Frankfurt - Werder Bremen (1:1)

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich war nach den ersten 30 Minuten nicht zufrieden. Es war zu langsam, zu behäbig und ideenlos. Danach waren wir ordentlich im Spiel. Wir haben sehr viel investiert. Zum Schluss hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Es ist Unzufriedenheit, wenn man gewinnen will. Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "In Summe ist es ein verdienter Punkt für uns, auswärts mit einem Zähler bin ich zufrieden. Es wäre gut für uns, das Heimspiel gegen Köln zu gewinnen, um beruhigt in die Länderspielpause zu gehen. Ich sehe uns auf einem Weg. Wir haben heute wieder mit vier sehr jungen Spielern gespielt. Was mir gefällt, ist, dass wir immer wieder Rückschläge wegtun können. Wir geraten nicht in Panik und das stärkt den Glauben."

Schalke 04 - VfB Stuttgart (1:1)

Manuel Baum (Trainer Schalke 04): "Die erste Halbzeit war von uns okay, sowohl gegen den Ball als auch mit dem Ball. Das Problem ist, dass wir im letzten Drittel zu harmlos sind. In der zweiten Halbzeit haben wir dann Probleme gehabt. Wir mussten umstellen, um wieder Zugriff zu bekommen, und sind wieder in alte Muster verfallen."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Es ist schon erfreulich, dass wir in den ersten sechs Spielen so viele Punkte geholt haben, aber die Saison ist noch lang. Natürlich nehmen wir den Punkt auswärts auf Schalke mit, wir halten sie auf Distanz, aber ein Sieg wäre von der Leistung her in Ordnung gewesen."