2021 ist Geschichte, auch im neuen Fußball-Jahr sind wieder viele spannende Entwicklungen in der Bundesliga zu erwarten.

Anlässlich des Jahreswechsels diskutiert die sport.de-Redaktion vier gewagte Thesen für 2022.

Verpasst der FC Bayern seinen zehnten Meistertitel in Folge? Kehrt der FC Schalke 04 nicht ins Oberhaus zurück? Bleibt Erling Haaland beim BVB und kehrt Robert Lewandowski den Münchnern den Rücken?

• Der FC Bayern wird nicht Meister

Heiko Lütkehus: Für mich ausgeschlossen. Klingt langweilig, ist es auch, aber die Konkurrenz ist dieses Jahr meiner Meinung nach deutlich schwächer als in den Vorjahren. Sogar der BVB als auf dem Papier hochwertigster Verfolger hat bereits neun Punkte Rückstand auf den Rekordmeister.

Christian Schenzel: Klar, und beim DFB kehrt plötzlich Ruhe ein, Watzke und Rummenigge geben keine Interviews mehr, Haaland bleibt beim BVB, die FIFA nimmt Katar die WM weg und der VAR wird zum Liebling der Fans. 

Tobias Knoop: Puh, da fällt es mir wirklich extrem schwer, eine Gegenmeinung beizusteuern. Aber immerhin ist ja im Fußball gerüchteweise alles möglich ...

• Der FC Schalke 04 kehrt nicht in die Bundesliga zurück

Heiko Lütkehus: Das könnte passieren. Ich sehe den FC St. Pauli sowie den Hamburger SV am stärksten. Platz drei ist für Schalke zwar drin. In einer möglichen Relegation würde ich die Erstligisten nach jetzigem Stand allerdings im Vorteil sehen. Tendenz: Schalke verpasst die Bundesliga-Rückkehr knapp.

Gerrit Kleiböhmer: Ja, das wird so kommen. Klar, hat ein Klub wie der FC Schalke 04 den Anspruch, direkt wieder aufzusteigen. Aber bei dem Umbruch um Sommer ist nicht mehr drin als Platz vier bis sechs. Vielleicht klappt es dann 2023 mit der Bundesliga-Rückkehr.

Tobias Knoop: Nein, ich glaube, dass die Schalker es packen. Zuletzt lief es ja sogar ohne Simon Terodde ganz ordentlich. Wenn der Super-Knipser wieder fit ist, ballert er die Knappen auf Platz eins oder zwei.

• Erling Haaland bleibt beim BVB

Gerrit Kleiböhmer: Ich hoffe nicht. Denn der BVB entwickelt sich immer mehr zu Borussia Haaland, das ganze Spiel ist auf den Norweger ausgelegt. Geht er, können in Dortmund auch andere wieder aus seinem Schatten treten. Die müssten dann aber natürlich für die rund 50 Tore pro Jahr sorgen, das ist klar.

Christian Schenzel: Ausgeschlossen! Alle wissen, dass er geht. Natürlich auch die Dortmunder, die es nur noch nicht öffentlich sagen können. Und Haaland muss auch gehen. Der BVB ist einfach der falsche Klub für seinen nächsten Schritt - sportlich wie finanziell.

Tobias Knoop: Ja, ich glaube an einen Haaland-Verbleib. Der BVB wirft ihm noch eine Menge (mehr) Geld für ein weiteres Jahr in den Rachen und sein Wunschverein Real Madrid muss im Sommer erstmal das Handgeld für Kylian Mbappé stemmen. 2023 ist Haaland dann endgültig weg.

• Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern

Christian Schenzel: Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, als es so manchem Bayern-Fan lieb ist. Wenn sich Gerüchte derart lange halten, dann steckt da in der Regel auch ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Lewy wäre auch nicht der erste Spieler, der Bayern verlässt, obwohl das eigentlich undenkbar ist - siehe Schweinsteiger und Alaba.

Gerrit Kleiböhmer: Es ist doch seit Jahren so, dass über einen Abgang von Lewandowski geredet wird. Und was passiert immer am Ende? Er bleibt, verlängert und knackt die nächsten Rekorde - im Trikot des FC Bayern. 

Tobias Knoop: Definitiv nein. Mein Tipp: Lewandowski bleibt über 2022 hinaus und beendet auch seine Karriere irgendwann beim FC Bayern.